• Die Blockchain Association und 125 weitere Krypto-Organisationen fordern den US-Senat auf, Zins- und Reward-Beschränkungen im GENIUS Act nicht auf Anwendungsebene und Drittplattformen auszuweiten.
  • In dem Schreiben werden Stablecoin-Rewards mit Kreditkarten-Cashback verglichen, ein Verbot von Yield-Sharing würde laut den Unterzeichnern die Wettbewerbsfähigkeit von Stablecoins gegenüber dem Bankensystem schwächen.

Im Streit um den GENIUS Act, den neuen US-Regulierungsrahmen für Stablecoins, spitzt sich die Debatte um die Rendite zu.

Die Blockchain Association, unterstützt von 125 weiteren Krypto-Unternehmen und -Verbänden, hat laut Cointelegraph einen Brief an den US-Senat geschickt, in dem sie vor einer zu weiten Auslegung der vorgeschlagenen Renditebeschränkungen warnt.

Kern der Kritik: Bestimmungen, die ursprünglich auf Emittentenebene gedacht waren – etwa Bank- oder Trust-ähnliche Strukturen, die Stablecoins voll gedeckt ausgeben –, sollen laut einigen Entwürfen auch auf das „Application Layer“ ausgedehnt werden. Also auf Wallets, DeFi-Protokolle, Zahlungs-Apps und andere Drittplattformen, die Stablecoins integrieren und dort Rewards oder Zinsen an Endnutzer weitergeben.

Industry-Lobby: Cashback ja, Stablecoin-Yield nein?

Die Unterzeichner argumentieren, dass solche Mechanismen wirtschaftlich nicht anders funktionieren als Cashback-Programme von Kreditkarten oder Treuepunkte-Systeme großer Banken. Wenn dieselben Konstruktionen bei Stablecoins untersagt würden, entstünde ein regulatorischer Vorteil für das traditionelle Bankensystem – zulasten neuer Anbieter.

Ein pauschales Verbot von Yield-Sharing und Reward-Programmen rund um Stablecoins würde aus Sicht der Branche den wichtigsten Wettbewerbsvorteil der Token untergraben: die Möglichkeit, digitale Dollar in nahtlose, programmierbare Ertragsmodelle einzubetten.

Die Abgeordneten stehen nun vor der Aufgabe, den Spagat zu finden zwischen Verbraucherschutz und Finanzstabilität auf der einen und der Offenheit für neue Zins- und Reward-Modelle auf der anderen Seite, ohne Stablecoins faktisch auf reine „digitale Bargeld“-Funktion zu beschneiden.