- Aave Labs führt in Europa gebührenfreie Fiat-On- und Off-Ramps für GHO und ausgewählte Stablecoins ein, integriert in verschiedene Aave-Produkte.
- Die Tochter Push erhielt eine CASP-Lizenz nach MiCAR von der Central Bank of Ireland, wodurch ein reguliertes Serviceangebot in bis zu 30 EWR-Staaten ermöglicht wird.
Aave Labs hat die Einführung gebührenfreier Ein- und Auszahlungsstrecken für GHO sowie weitere Stablecoins in Europa angekündigt. Die Funktionalität wird schrittweise in das Produktportfolio integriert und soll den direkten Übergang zwischen Bankgeld und DeFi vereinfachen.
Technisch und rechtlich abgewickelt wird das Angebot durch die Aave-Tochter Push, die von der Central Bank of Ireland eine Zulassung als Crypto-Asset Service Provider nach dem neuen MiCAR-Regelwerk erhalten hat.
Die Genehmigung deckt das regulierte Dienstleistungsangebot von Push ab. Das Aave-Protokoll selbst bleibt global dezentral und permissionless auf öffentlichen Blockchains.
Mit der Lizenz knüpft Aave an die europäische Harmonisierung der Krypto-Regulierung an. Für Endnutzer bedeutet der Ansatz potenziell kürzere Wege zwischen Fiat-Einzahlung und der Nutzung von DeFi-Diensten, ohne zusätzliche Gebühren auf der Rampe.
Im Vordergrund stehen KYC- und AML-konforme Onboardings, die Einbindung von Zahlungsdienstleistern, die Verwahrung über regulierte Partner sowie die transparente Abwicklung von Ein- und Auszahlungen in Stablecoins.
Aave betont, dass die MiCAR-Autorisierung nicht die Protokolllogik verändert, sondern ein reguliertes Servicelayer neben der dezentralen Infrastruktur bereitstellt.
Aave-Gründer und CEO Stani Kulechov kommentierte die Freigabe mit Blick auf die zweijährige Vorbereitungszeit. Sein wörtliches Statement lautet:
„Nach zwei Jahren harter Arbeit freuen wir uns, bekannt geben zu können, dass Aave Labs von der irischen Zentralbank die MiCAR-Zulassung für den Betrieb einer gebührenfreien Ein- und Ausstiegsplattform für GHO und andere Stablecoins erhalten hat. Der Zugang zu Aave wird für Endnutzer schon bald unkompliziert sein und DeFi Millionen von Menschen in 30 EWR-Mitgliedstaaten zugänglich machen.“
Operative Einbindung, Reichweite und Nutzerperspektive
Operativ soll die Rampe als Front-End-Service in Aave-Produkten und ausgewählten Partneroberflächen erscheinen. Nutzer können Fiat-Zahlungen initiieren, die nach Prüfungen in Stablecoins gutgeschrieben werden.
Umgekehrt sind Auszahlungen aus Stablecoin-Guthaben auf Bankkonten möglich. Für die Einbindung in das Aave-Ökosystem sind klare Schnittstellen zu Wallets, einheitliche Abwicklungs-Statusmeldungen und belastbare Rückabwicklungsprozesse vorgesehen. Währungsabdeckung, Tageslimits, Kauf- und Auszahlungslatenzen sowie länderspezifische Verfügbarkeiten werden schrittweise kommuniziert.
Aus Sicht institutioneller und professioneller Anwender zählt die Trennung zwischen reguliertem Service von Push und dem dezentralen Protokoll. Compliance-Anforderungen der MiCAR, etwa Identitätsfeststellung, Sanktionslistenprüfung und Meldestrecken, werden auf der Servicelayer umgesetzt.
Für die Abbildung in internen Richtlinien bleiben Fragen zur Bilanzierung von Stablecoin-Beständen, zur Behandlung von Fiat-Konvertierungen und zur steuerlichen Dokumentation relevant. Aave stellt in Aussicht, dass die Rampe europaweit ausgerollt wird, beginnend in Jurisdiktionen mit gefestigter Zahlungsinfrastruktur und Partnerabdeckung.
Für Endnutzer ist entscheidend, welche Stablecoins neben GHO unterstützt werden, wie Rückabwicklungen im Fall fehlerhafter Angaben funktionieren und welche Zeitfenster für Ein- und Auszahlungen gelten.
Ebenso wichtig sind Transparenz über Kurse, mögliche Spreads auf dem Konvertierungspfad und die Darstellung von Risiken, die außerhalb des Einlagensicherungssystems liegen.
Die Kombination aus einem regulierten Zugang und einem dezentralen Protokoll zielt darauf ab, den Eintritt in DeFi-Anwendungen zu vereinfachen und zugleich die regulatorischen Leitplanken der EU einzuhalten.






