• Die BaFin und Ethena GmbH haben einen 42-tägigen Rücknahmeplan für den USDe-Stablecoin vereinbart.
  • Nach Ablauf der Frist gilt die Ethena GmbH in der EU und im EWR als abgewickelt; künftige Ansprüche müssen über die Offshore-Tochter geltend gemacht werden.

Die deutsche Finanzaufsicht BaFin und die Ethena GmbH, die hiesige Tochter von Ethena Labs, haben sich auf einen Rücknahmeplan für den USDe-Stablecoin verständigt. Dieser Plan gewährt USDe-Inhabern eine 42-tägige Frist, innerhalb derer sie ihre Token direkt bei der Ethena GmbH zur Rücknahme anmelden können.

Rücknahmeverfahren und Konsequenzen für Ethena GmbH

Die Frist endet am 6. August 2025; während dieser Zeit überwacht ein von der BaFin bestellter Sonderbeauftragter den Prozess. Mit Ablauf der Frist am 7. August gilt die Ethena GmbH in Deutschland und im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) als abgewickelt.

Für USDe-Inhaber bedeutet das, dass Ansprüche ab dem 7. August ausschließlich bei der Offshore-Gesellschaft Ethena (BVI) Ltd. geltend gemacht werden können. Ethena Labs erklärte, nach vollständiger Umsetzung des Plans bestünden keine offenen Verpflichtungen der Ethena GmbH mehr im Zusammenhang mit dem USDe-Geschäft.

Ob Ethena Labs künftig erneut in EU- oder EWR-Märkte eintritt, ließ das Unternehmen offen.

Hintergrund des regulatorischen Konflikts

Die Einigung beendet einen viermonatigen Streit zwischen Ethena GmbH und der BaFin. Am 21. März 2025 untersagte die Behörde das öffentliche Angebot des USDe-Stablecoins, weil das Unternehmen gegen die EU-Verordnung „Markets in Crypto-Assets“ (MiCA) verstoßen habe.

Nach Ansicht der BaFin hatte die Gesellschaft über renditeorientierte sUSDe-Token, die an USDe gekoppelt sind, nicht registrierte Wertpapiergeschäfte betrieben. Die Aufsicht ordnete das Einfrieren von Reserven, die Abschaltung der Website sowie ein Verbot an, neue Kunden aufzunehmen.

Bereits am 15. April 2025 leitete Ethena Labs die Abwicklung der deutschen Einheit ein und zog den MiCA-Lizenzantrag zurück. Der Antrag war am 29. Juli 2024 eingereicht und im März 2025 mangels Erfüllung wesentlicher Anforderungen abgelehnt worden.

Weltweit befinden sich derzeit etwa 5,6 Milliarden USDe im Umlauf – überwiegend emittiert, bevor MiCA in Kraft trat.