• Der WeChat-Account von Binance-Co-CEO Yi He wurde zeitweise von Unbekannten übernommen und für mutmaßlich betrügerische Inhalte missbraucht.
  • Der Vorfall unterstreicht die wachsenden Risiken zentralisierter Web2-Plattformen für Krypto-Manager, deren persönliche Kanäle oft als „offizielle“ Informationsquelle wahrgenommen werden.

Yi He, Mitgründerin und kürzlich ernannte Co-CEO von Binance, ist in China vor allem über WeChat und andere lokale Plattformen stark vertreten. Genau dort wurde eine Sicherheitslücke aufgedeckt: Laut Yi He wurde ihr WeChat-Konto gehackt und vorübergehend von Unbekannten übernommen.

Die Angreifer sollen den Account genutzt haben, um Inhalte zu verbreiten, die den Eindruck offizieller Kommunikation erweckten – ein Muster, das man von gefälschten X-Accounts und Telegram-Channels kennt.

Für Nutzer entsteht dabei ein gefährlicher Mix: persönliche Marke, Börsenmarke und Social-Media-Profil verschwimmen, während potenziell Links zu Phishing-Seiten oder Fake-Investments geteilt werden.

Web2 als Achillesferse einer Web3-Industrie

Der Fall reiht sich ein in eine wachsende Liste von Angriffen, bei denen nicht Smart Contracts oder Wallets das Primärziel sind, sondern die Web2-Accounts von Gründern, Influencern und Protokoll-Teams. Für Börsen wie Binance geht es dabei weniger um direkten Vermögensschaden als um Reputations- und Vertrauensrisiken.

Viele Krypto-User verlassen sich weiterhin stark auf Screenshots und Posts aus vertrauten Messenger-Gruppen. Wird genau dieser Kommunikationskanal gekapert, können selbst erfahrene Trader in FOMO-Muster und Scam-Fallen tappen.

Branchenintern setzt der Vorfall deshalb die Diskussion über verpflichtende Sicherheitsstandards für Social-Media-Konten von Top-Managern neu auf die Agenda – von strikter Geräte-Trennung über Hardware-Token bis hin zu institutionell verwalteten „Official Comms“-Kanälen, die private Profile klar entkoppeln.