- Bitcoin-ETFs verzeichneten in dieser Woche Nettozuflüsse von nahezu 1 Milliarde US-Dollar; BlackRocks IBIT sicherte sich trotz rückläufiger Kurse den Löwenanteil.
- Als aufstrebendes institutionelles Anlagevehikel verdrängen Bitcoin-ETFs Goldfonds zunehmend aus dem Fokus; Analysten prognostizieren ein Gesamtvermögen von mehr als 1 Billion US-Dollar.
Die börsengehandelten Bitcoin-Spotfonds meldeten in den ersten vier Handelstagen dieser Woche Nettozuflüsse von knapp 1 Milliarde US-Dollar. Der Trend verdeutlicht den wachsenden institutionellen Appetit auf ein Bitcoin-Exposure, obwohl die Kryptowährung unter Abwärtsdruck steht.
Der iShares Bitcoin Trust (IBIT) von BlackRock vereinnahmte den Großteil dieser Mittel und festigte seine Position als führender Akteur im Bitcoin-ETF-Segment. Von den insgesamt 970 Millionen US-Dollar, die sämtliche US-Emittenten einsammelten, flossen über 900 Millionen US-Dollar allein in IBIT.
BlackRock baut seine Marktführerschaft aus
IBIT erwarb am Donnerstag weitere 2 681 Bitcoin im Gegenwert von 288 Millionen US-Dollar. Das tägliche Handelsvolumen erreichte 2,2 Milliarden US-Dollar – ein klarer Beleg für das rege Interesse institutioneller Trader. Insgesamt hält der ETF nun 666 842 Bitcoin.
Trotz der Bitcoin-Volatilität stieg das verwaltete Vermögen des Fonds von 70 Milliarden US-Dollar zu Wochenbeginn auf 73 Milliarden US-Dollar. Die IBIT-Anteile notieren weiterhin oberhalb von 60 US-Dollar und bewegen sich in einem Konsolidierungsmuster.
Seit Auflegung hat IBIT eine Rendite von mehr als 150 Prozent erzielt und zählt damit zu den erfolgreichsten ETF-Neustarts der vergangenen Jahre.
Andere Bitcoin-ETF-Anbieter verzeichneten Abflüsse: Der FBTC von Fidelity musste am Donnerstag 197 Millionen US-Dollar an Rückgaben hinnehmen, während der ARKB von Ark Invest Abflüsse von 10,7 Millionen US-Dollar meldete.
Herausforderung für traditionelle Anlagevehikel
Bitcoin-ETFs verändern die Kapitalanlagelandschaft, indem sie direkt mit etablierten Asset-Klassen konkurrieren. IBIT rangiert inzwischen neben Gold-ETFs und großvolumigen S&P-500-Fonds, die institutionelle Portfolios seit Jahrzehnten dominieren.
Eric Balchunas, leitender ETF-Stratege bei Bloomberg, erwartet, dass das verwaltete Vermögen von Bitcoin-ETFs langfristig das Dreifache der heutigen Gold-ETF-Größe erreichen kann. Seine Analyse deutet darauf hin, dass das sektorweite Volumen in den kommenden Jahren die Marke von 1 Billion US-Dollar überschreiten dürfte.
Die Bitcoin-Notierung geriet in dieser Woche angesichts geopolitischer Spannungen unter Druck. Marktweite Liquidationen summierten sich auf mehr als 1,1 Milliarden US-Dollar, nachdem der Konflikt zwischen Israel und Iran eskaliert war – ein Stresstest für das Vertrauen institutioneller Trader.
Trotz der Preisvolatilität bleiben die ETF-Zuflüsse robust – ein Indikator für anhaltende institutionelle Überzeugung. Professionelle Trader scheinen entschlossen, über regulierte Fonds Bitcoin-Positionen auszubauen.
Die heutige Handelssitzung wird zeigen, ob die Nachfrage aus dem institutionellen Lager anhält. Das Zusammentreffen von Kursschwäche und fortgesetzten Zuflüssen schafft eine seltene Marktdynamik, die auf veränderte Allokationsstrategien institutioneller Investoren verweist.
Eine weitere Entwicklung: Binnen 90 Minuten nach israelischen Luftschlägen auf Teheran rutschte der Bitcoin-Preis um 2,8 Prozent ab und testete kurzzeitig die psychologisch wichtige Marke von 100 000 US-Dollar.