• Stable will USDT als Gasgebühr einsetzen und damit transaktionsintensive Geschäfte im institutionellen Sektor straffen.
  • Das Projekt wird von Bitfinex unterstützt, von Tether-CEO Paolo Ardoino beraten und richtet sich ausschliesslich an Finanzunternehmen.

Ein neues Blockchain-Projekt namens Stable will eine ausschliesslich auf institutionelle Zahlungsströme ausgerichtete Infrastruktur etablieren. Anders als die meisten dezentralen Plattformen, die Privatanleger adressieren, zielt Stable explizit auf Finanzinstitute.

Unterstützt wird das Vorhaben von der Krypto-Börse Bitfinex sowie von USDT0; als Berater fungiert Tether-CEO Paolo Ardoino. Stable setzt auf den USDT-Stablecoin von Tether, um sämtliche Netzgebühren zu begleichen. Das Entwicklerteam bleibt anonym – ein zusätzlicher Reiz für ein Projekt, das das transaktionsstarke digitale Finanzwesen neu verdrahten will.

USDT-Integration als Kernstück des Stable-Designs

Die Architektur sieht vor, USDT als ausschliesslichen Gas-Token zu nutzen – ein deutlicher Bruch mit der gängigen Praxis eigener nativer Token. Nach Aussage der Entwickler adressiert Stable die bisher «volatile, kostspielige und fragmentierte» Settlement-Struktur grosser Transaktionen.

In einer Mitteilung auf X verwiesen sie darauf, dass USDT allein täglich Transaktionen im Gegenwert von mehr als 100 Mrd. US-Dollar abwickle. Die neue Blockchain soll dieses Volumen mit höherer Durchsatzrate und geringer Latenz effizienter kanalisieren.

Die Beteiligung von Bitfinex liefert technische und strategische Unterstützung; USDT0, ein mit Tether verbundenes Unternehmen zur Netzwerkintegration des Stablecoins, flankiert das Projekt.

Das Team bezeichnet sich in einem Beitrag als Gruppe von

«Protokollingenieuren, Fintech-Betreibern und Krypto-Gründern»,

gibt seine Identität jedoch nicht preis und reagiert bislang nicht auf Medienanfragen.

Unternehmensfokussierte Strategie statt Retail-Ansatz

Die Go-to-Market-Strategie markiert bewusst eine Abkehr vom breiten Krypto-Publikum. Geplant sind «Enterprise Lanes», die eine priorisierte Abwicklung für Finanzhäuser ermöglichen – ausgelegt auf Stabilität und Geschwindigkeit bei On-Chain-Transaktionen.

Paolo Ardoino, CEO von Tether mit einer Marktkapitalisierung von rund 154 Mrd. US-Dollar, fungiert als Projektberater. USDT ist der weltweit meistgenutzte Stablecoin und dient in Schwellenländern zunehmend als Wertaufbewahrungsmittel, steht jedoch auch regelmässig unter Beobachtung.

Ein Bericht des US-Finanzministeriums aus dem Vorjahr brachte USDT mit kriminellen Netzwerken in Verbindung. Tether befindet sich daher im Zentrum regulatorischer Diskussionen, während der Gesetzgeber über neue Stablecoin-Vorschriften debattiert.

2024 verlegte Tether seinen Firmensitz nach El Salvador, gestützt auf eine dort erworbene Digital-Asset-Service-Provider-Lizenz – ein Schritt im Einklang mit der krypto-freundlichen Politik des Landes.

Mit Stable dehnt Tether seine Reichweite in das institutionelle Segment aus und positioniert USDT sowohl als Gebrauchstoken als auch als Brücke zwischen Blockchain-Ökosystemen.

Der Start fällt in eine Phase, in der Konkurrent Circle – Emittent des zweitgrössten Stablecoins USDC – jüngst an die NYSE ging und damit das Anlegerinteresse am Sektor erneut belebte.