• Bitget spielt das bisher größte Upgrade für seinen KI-Assistenten GetAgent aus – mit flexiblerem Antwortsystem, neuem Interface und massiv erhöhten Nutzungskontingenten für alle Stufen.
  • Selbst die kostenlose Basis-Mitgliedschaft bekommt jetzt tägliche Queries, einen Forschungsmodus und Zugang zu mehr Analyse-Tools; flankiert wird das Ganze von einem neuen AI-Trading-Camp mit Live-Strategien.

Bitget hat ihren KI-Assistenten GetAgent einmal komplett durch die Werkstatt gezogen und als „major upgrade“ wieder auf die Straße gestellt. Die Börse bewirbt das Paket als Mischung aus smarterem Antwortmotor, aufgeräumtem UI und großzügigerem Zugang zu den KI-Funktionen quer durch alle Mitgliedsstufen.

In der Praxis heißt das: GetAgent soll besser verstehen, was Nutzer wirklich wollen – schnelle Einschätzung oder tiefes Dossier – und das Frontend dazu passt sich der neuen Rolle als zentralem Werkzeugkasten an.

Forschungsmodus statt Prompt-Frust

Kernstück des Upgrades ist der neue „Answering Engine“. Im Marketing-Sprech klingt das gern nach Buzzword, hier steckt tatsächlich Substanz dahinter: GetAgent entscheidet jetzt selbst, ob eine Anfrage mit einem knappen, umsetzbaren Hinweis beantwortet wird oder ob der Assistent in den Research-Modus springt und ein mehrseitiges Analysepaket ausspuckt – inklusive Techniksignalen, Risikoaufstellung, On-Chain-Daten und Marktstruktur.

Ich musste zweimal hinschauen, weil dieser Wechsel früher mehr Klick- und Prompt-Arbeit war: Nutzer mussten sich vorher überlegen, ob sie „nur schnell was wissen“ oder gleich ein vollständiges Research wollen. Jetzt soll ein Tap reichen, wenn man von der Kurzantwort in den Forschungsmodus springt. Kurz gesagt: weniger Prompt-Frickelei, mehr Werkzeugkasten auf Knopfdruck.

Parallel dazu hat Bitget das Interface neu sortiert. Die Chat-Oberfläche wurde geglättet, Navigation und Zugriff auf Reports, Trade-Previews und Positionsanalysen liegen dichter beieinander, als hätte jemand das alte Menü einmal durch einen UX-Shredder gejagt und neu zusammengeklebt. Ehrlich gesagt: So sehen Tools aus, die nicht mehr „Experiment“ sein wollen, sondern Startbildschirm.

Mehr Kontingent, breitere Öffnung – und ein Camp

Spannend ist weniger der Lack, sondern der Schlüssel: die neuen Limits. Laut Bitget bekommt schon die Basic-Stufe, die vorher exakt null tägliche Anfragen hatte, jetzt 20 Queries plus 10 Research-Requests pro Tag. Plus springt von 10 auf 100 tägliche Anfragen, mit 50 zusätzlichen Research-Fragen. Ultra wird de facto entgrenzt: unbegrenzte Queries, unbegrenzte Research-Kapazität.

Wer den Markt der KI-Trading-Tools verfolgt, liest das als Signal: Bitget versucht, den Einstieg nicht länger an Paywall-Feeling und Invite-Codes zu knüpfen, sondern den Assistenten als Standard-Werkzeugkasten in der App zu verankern. Dass selbst die Gratis-Stufe jetzt ein Research-Kontingent bekommt, ist kein Zufall, sondern eine ziemlich laute Einladung, das Ding einfach ständig laufen zu lassen. Dieselbe Botschaft steckt in der Formulierung „free access for all users“, die das Unternehmen jetzt offensiv nach vorne stellt.

Flankiert wird das Upgrade von einem „AI Trading Camp“. Dahinter verbergen sich spezialisierte Agenten, die Live-Strategien mit sichtbarer Performance fahren – also mehr als nur Demo-Screens: Nutzer können sich unterschiedliche Stilrichtungen anschauen, von konservativ bis degen, und deren Verhalten in Echtzeit vergleichen. Bitget verkauft das als eine Art Labor, um zu testen, wie weit man die KI in die eigene Entscheidungsfindung hineinlassen will.

Interessant ist, wie stark GetAgent inzwischen in die Erzählung von Bitget als „Universal Exchange“ eingebaut wird: Der Assistent hängt nicht nur im Chatfenster, sondern sitzt irgendwo zwischen Research-Terminal, Portfolio-Berater und Ausführungsmodul. Genau diese Mehrrollen-Nummer wird mit dem Upgrade jetzt noch aggressiver gespielt – mit dem Risiko, dass die Grenze zwischen Tool und Autopilot zunehmend verschwimmt. Ehrlich gesagt, das ist wahrscheinlich auch genau der Punkt, an dem die Konkurrenz jetzt genauer hinsieht.