- Der Bitwise Solana Staking ETF (BSOL) verzeichnete am ersten Handelstag 69,5 Mio.$ Nettozuflüsse, 56 Mio.$ Umsatz und meldete zum Start 222,9 Mio.$ Seed-Kapital sowie rund 289 Mio.$ Nettoinventarwert.
- Parallel handelten die neuen Canary-ETFs auf HBAR und Litecoin mit 8 Mio.$ bzw. 1 Mio.$ Umsatz; Analysten sprechen von einem „impressiven“ Auftakt für BSOL und sehen nun vor allem „organische“ Nachfrage.
Der Bitwise Solana Staking ETF (BSOL) ist mit großem Erfolg an der NYSE Arca gestartet. Laut Daten von Farside Investors verzeichnete das Spotprodukt am ersten Handelstag Zuflüsse in Höhe von 69,5 Millionen US-Dollar und ein Handelsvolumen von fast 56 Millionen US-Dollar.
Zum Start standen bereits 222,9 Millionen US-Dollar Startkapital zur Verfügung; der Nettoinventarwert (NAV) belief sich zum Handelsbeginn auf rund 289 Millionen US-Dollar. Zeitgleich meldeten die Canary ETFs auf HBAR und Litecoin anfängliche Handelsvolumina von 8 Millionen bzw. 1 Million US-Dollar.
Seed vs. Zuflüsse: Was der Auftakt über die Nachfrage aussagt
Der Unterschied zwischen Seed-Kapital und Nettozuflüssen ist für die Einordnung zentral. Während Seed-Mittel meist von Ankerinvestoren bereitgestellt werden, spiegeln Day-1-Zuflüsse das Verhalten externer Käufer am ersten Handelstag wider.
BSOLs 69,5 Mio.$ an ersten Nettozuflüssen liegen – gemessen an öffentlich verfügbaren Daten – rund 480 % über der Vergleichsmarke von 12 Mio.$ beim REX Osprey SOL Staking ETF (SSK).
Branchenbeobachter bezeichneten die Kennzahlen als „beeindruckend“ und hoben positiv hervor, dass Bitwise den Großteil des Seed bereits vor Handelsstart bereitgestellt habe. Dadurch lasse sich die „organische“ Nachfrage besser isolieren, weil Day-1-Mittelzuflüsse weniger durch Seed-Zuteilungen verzerrt werden.
Für die Mikrostruktur sind mehrere Größen ausschlaggebend: enge Geld/Brief-Spannen, ausreichende Orderbuchtiefe und ein belastbares Market-Maker-Setup zur Abbildung der Solana-Spotpreise nahe am NAV.
Die Creation/Redemption-Mechanik mit autorisierten Teilnehmern (APs) soll die Handelbarkeit um den Nettoinventarwert stabilisieren. Auf der Preisermittlung kommen üblicherweise konsolidierte Indizes mit Ausreißerfiltern und vordefinierten Fixing-Zeitpunkten zum Einsatz, um eine robuste NAV-Berechnung sicherzustellen.
Staking-Spezifika, Governance-Risiken und operative Leitplanken
Als Staking-fähiges Spot-Produkt unterscheidet sich BSOL in der operativen Umsetzung von reinen Spot-ETFs. Delegationen an ausgewählte Validatoren sind konzeptionell möglich, um Protokoll-Rewards zu vereinnahmen; sie müssen jedoch Risikokontrollen unterliegen, etwa Limitierung delegierter Bestände, Abbruchkriterien bei Anzeichen erhöhter Slashing- oder Performance-Risiken sowie puffernde freie SOL-Quoten zur Absicherung von Creation/Redemption in volatilen Phasen.
Die Verwahrung erfolgt typischerweise über segregierte Wallet-Strukturen mit Mehrparteien-Signaturen und Versicherungsrahmen; tägliche Abgleiche zwischen On-Chain-Beständen und Fondsregister sind Standard. Prospekte definieren zudem den Umgang mit Protokollereignissen (Upgrades, Forks, Airdrops), um Eigentumsrechte und NAV-Konsistenz in Sonderlagen zu gewährleisten.
Für Anleger bleibt der Blick auf Tracking-Differenz und Gesamtkostenquote (TER) zentral – insbesondere, falls Staking-Erträge teilweise zur Gebührendeckung herangezogen oder dem Fondsvermögen zugeführt werden. Taktisch sind Limit-Orders, konservative Slippage-Parameter und Monitoring von Perpetual-Basis, Funding-Sätzen und Open Interest hilfreich, um spot- vs. hebelgetriebene Bewegungen zu unterscheiden.
Im Wettbewerbsumfeld neuer Krypto-ETFs liefern die Day-1-Daten erste Anhaltspunkte: Ein NAV von ~289 Mio.$ und 69,5 Mio.$ an Nettozuflüssen unterstreichen die Positionierung von BSOL als größtes Solana-Spot-Vehikel zum Start.
Ob sich der Schwung verstetigt, wird sich an mehrtägigen Zuflussserien, der Stabilität der Spreads und der Konstanz der Orderbuch-Tiefe zeigen – Kenngrößen, die über den rein statistischen Auftakt hinaus Aufschluss über nachhaltige Nachfrage geben.
