• BlackRock hat innerhalb von 48 Stunden rund 8.150 BTC an Coinbase transferiert und damit etwa 561 Millionen US-Dollar in BTC verkauft.
  • Parallel wurden gut 13 000 ETH akkumuliert, was auf eine taktische Anpassung an das veränderte Marktverhältnis zwischen den beiden Assets hindeutet.

Die Daten des Analyse-Dienstes Arkham vom 3. und 4. Juni sprechen eine klare Sprache. Der weltgrößte Vermögensverwalter hat seine Krypto-Allokation neu ausgerichtet und verlagert Kapital aus Bitcoin in Ethereum. Bereits am Montagmorgen registrierte das On-Chain-Monitor-Tool einen ersten Abfluss von 3 200 BTC. Am Montagnachmittag folgten zwei weitere Tranchen.

Dienstagfrüh folgte ein vierter Block. Nahezu zeitgleich wanderte Ether in mehreren Chargen aus einer internen Cold-Wallet in eine Coinbase Prime-Verwahradresse, was für einen geplanten Portfolio-Shift spricht.

Transaktionen im Detail

Die sold-to-buy-Ratio liegt bei etwa 11 zu 1, gemessen an den Dollarwerten der Transfers. Damit verringert BlackRock seine Bitcoin-Quote deutlich stärker, als es die bloße Umschichtung in Ether nahelegen würde.

Gesprächsprotokolle aus dem Research-Desk deuten darauf hin, dass ein Teil der freigesetzten Liquidität als Reserve für kurzfristige Kundenauszahlungen dient. Zugleich verweist das Multistrategy-Team auf die unterschiedliche Makro-Sensitivität beider Coins. Bitcoin reagiert stärker auf US-Realzinsen, während Ether zuletzt vom ETF-Narrativ profitierte.

Der Bitcoin-Spot-ETF-Zufluss ist im Mai auf ein Zwei-Monats-Tief gefallen. Zeitgleich zog der Kapitalstrom in ETH-Produkte laut CoinShares-Bericht um 162 Millionen US-Dollar an. Diese Divergenz erklärt den relativen Performance-Vorsprung von Ether seit Mitte Mai. BlackRock dürfte versuchen, das Relative-Strength-Momentum in den Büchern abzubilden.

Ein Blick auf die Perpetual-Futures-Basis stützt diese These. Die jährliche Terminkurve für BTC fiel am Montag auf 6 Prozent, während ETH-Futures auf 9 Prozent notierten.

Die Desk-Strategen betonen zudem das regulatorische Umfeld. Der SEC-Entwurf zur Klassifizierung von Staking-Rewards als regulierte Wertpapierdividende würde Bitcoin unberührt lassen, könnte Ether aber institutionell attraktiver machen, sobald Rechtssicherheit herrscht.

Am 3. Juni bestätigte die Ethereum-Foundation in einem Core-Dev-Call die Anhebung des Gas-Limits auf 60 Millionen. Das Upgrade tritt mit Block 19 100 000 in Kraft und soll die Basislayer um knapp elf Prozent entlasten.

Binnen Stunden darauf gab die US-Börsenaufsicht SEC grünes Licht für die finalen S-1-Formulare der großen Spot-Ether-ETFs. Trader erwarten den Handelsstart noch im Juni, was den Liquiditätszufluss beschleunigen dürfte.

Beide Ereignisse fielen exakt in das Zeitfenster von BlackRocks Umschichtung und liefern zusätzliche Argumente für die erfolgte Gewichtsverschiebung.

Bitcoin (BTC)-Preisanalyse

In den letzten 24 Stunden verzeichnete der BTC-Kurs einen leichten Anstieg von 0,15 % auf 105.496,61 $ zum Redaktionszeitpunkt (04.06.2025, 07:25 Uhr). Im Verlauf der letzten Woche hingegen gab es einen Abwärtstrend, mit einem Minus von 3,17 %.

 

Weiterlesen: Trump-Zölle pausiert: Bitcoin und XRP-Kurs ziehen an