• Eric Balchunas sieht die Wahrscheinlichkeit für Krypto-ETF-Zulassungen faktisch bei 100 Prozent und verweist auf vereinfachte „Generic Listing Standards“.
  • Emittenten, auch mit Solana-Bezug, aktualisieren S-1-Anmeldungen, während Marktbeobachter für XRP ein Kursziel von bis zu 33 US-Dollar diskutieren.

In einem Beitrag auf X erklärte Eric Balchunas, Senior ETF Analyst bei Bloomberg, dass die Wahrscheinlichkeit für anstehende Krypto-ETF-Genehmigungen nun faktisch bei 100 Prozent liege. Seine Einschätzung basiert auf einer Anpassung der regulatorischen Praxis, die den Prozess für Emittenten deutlich verschlankt.

Was sich am Verfahren ändert

Balchunas führt aus, dass die Einführung der „Generic Listing Standards“ den bisher obligatorischen 19b-4-Antrag obsolet macht. Börsen können bestimmte Produkte damit auf Grundlage generischer Kriterien listen, ohne für jedes einzelne Produkt eine Regeländerung bei der Aufsicht anstoßen zu müssen.

Damit reduziert sich der Zulassungsprozess im Kern auf die Registrierung über den Prospektweg. Maßgeblich ist nun das abschließende Prüfsignal der Division of Corporation Finance, die über die Freigabe der S-1-Registrierungen der Emittenten entscheidet.

Parallel zeigen laufende Aktualisierungen der S-1-Dokumente, dass Anbieter bereits Vorbereitungen für ein finales Genehmigungssignal treffen. Balchunas verweist dabei auch auf Emittenten mit Solana-Produkten, die entsprechende Änderungen eingereicht haben.

Für den Markt bedeutet dies mehr Klarheit über den verbleibenden Schritt im Verfahren. Dieser umfasst in der Regel detaillierte Offenlegungspflichten, Risikodarstellungen sowie operative Angaben zur Fondsstruktur. Ein konkreter Zeitplan ist jedoch noch nicht absehbar, da die Dauer von der inhaltlichen Prüfung der Unterlagen abhängt.

Implikationen für XRP und mögliche Marktreaktionen

Vor diesem Hintergrund rücken mögliche XRP-ETFs in den Fokus. Marktbeobachter gehen davon aus, dass die lange erwarteten Anträge großer Vermögensverwalter zeitnah entschieden werden könnten, sobald die S-1-Prüfung abgeschlossen ist.

In Kommentaren werden zudem Kursziele genannt, die einen potenziellen Anstieg des XRP-Preises bis auf 33 US-Dollar skizzieren. Solche Annahmen basieren auf der Erwartung zusätzlicher Kapitalzuflüsse durch regulierte Fondsvehikel. Voraussetzung dafür sind liquide Sekundärmärkte mit engen Spreads.

Für Emittenten stehen dabei Fragen der Produktkonstruktion, Verwahrung und des Market-Makings im Vordergrund. Wesentlich ist ein belastbarer Primärmarktmechanismus in Abstimmung mit autorisierten Teilnehmern, damit Creation und Redemption effizient verlaufen. Für Anleger rücken hingegen Replikationsmethoden, Kostenstrukturen und steuerliche Aspekte in den Vordergrund.

Die Einführung generischer Listing-Standards senkt die formalen Hürden, ersetzt aber nicht die inhaltliche Prospektprüfung. Die institutionelle Nachfrage wird maßgeblich davon abhängen, wie klar Risiken adressiert und operative Details offengelegt werden.