• Canary Capital reichte ein Form 8-A bei der SEC ein, das vor einer Börsennotierung erforderlich ist.
  • Analyst Eric Balchunas erwartet einen möglichen Start am Mittwoch oder Donnerstag, betont jedoch, dass noch kein endgültiger Beschluss vorliegt.

Der Hinweis auf einen kurzfristigen Start eines Spot-XRP-ETF verdichtet sich. Bloomberg-Senior-ETF-Analyst Eric Balchunas erklärte, Canary Capital habe am Montagabend ein Form 8-A bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereicht.

Dieses Formular registriert eine Wertpapierklasse nach dem Securities Exchange Act und ist ein notwendiger Schritt, bevor Anteile an einer US-Börse gehandelt werden können. In vergleichbaren Fällen, etwa bei jüngst gelisteten Hedera-ETFs, folgte dem 8-A die Aufnahme des Handels bereits am nächsten Tag.

Balchunas ordnet die Wahrscheinlichkeit eines Starts für Mittwoch oder Donnerstag als erhöht ein. Er betont zugleich, dass es sich nicht um eine Garantie handelt und alle verbleibenden Prüfungen durchlaufen werden müssen.

Für einen tatsächlichen Handelsbeginn müssen neben der Registrierung der Wertpapierklasse die maßgeblichen Zulassungsverfahren abgeschlossen sein. Dazu gehören die Wirksamkeit der Angebotsunterlagen sowie die Genehmigung der Börsenregeländerung, auf deren Grundlage der ETF gelistet wird. Das 8-A-Filing zeigt, dass die operativen Vorbereitungen weit fortgeschritten sind. Es ersetzt jedoch nicht die endgültige Freigabe der Aufsicht und der Börse.

Zeitplan, operative Abläufe und Beobachtungspunkte

Sollte die SEC das verbleibende Verfahren zügig finalisieren, könnte der Spot-XRP-ETF in dieser Woche handelbar werden. In der Praxis folgen auf ein wirksames Listing die Aktivierung der Primärmarktprozesse mit autorisierten Teilnehmern, die Emission und Rückgabe von Anteilen sowie die Einbindung von Market-Makern zur Sicherung der Ausführungsqualität.

Für Anlegende sind Details zur Preisreferenz entscheidend, etwa eine indexbasierte Methodik, die mehrere liquide XRP-Handelsplätze mit Gewichtung nach Volumen und Datenqualität bündelt. Ebenso relevant sind Angaben zur Verwahrung der Basiswerte, zur Versicherungslage und zu den Kosten, inklusive Managementgebühr und Spreads im Sekundärmarkt.

Die Marktreaktion auf vorgezogene Prozessschritte fällt erfahrungsgemäß gemischt aus. Während ein 8-A-Filing häufig als Indiz für einen nahenden Start interpretiert wird, bleibt der regulatorische Endentscheid maßgeblich.

Portfolioverantwortliche achten auf die Qualität des Primärmarktes, die Stabilität des Nettoinventarwerts gegenüber dem Börsenpreis und die Tiefe der Geld-Brief-Spannen in Phasen erhöhter Volatilität. Aus Emittentensicht stehen die Skalierbarkeit der Schöpfungs- und Rücknahmeprozesse sowie die zeitnahe Bereitstellung vollständiger Offenlegungen im Vordergrund.

Unabhängig vom genauen Starttag verengt sich der Prozesspfad. Die Einreichung des Form 8-A signalisiert, dass Canary Capital die technischen Listungsanforderungen adressiert. Bis zur ersten Kursfeststellung bleibt jedoch offen, ob noch Rückfragen der Aufsicht oder der Börse auftauchen.

Für die Einordnung durch professionelle Anleger zählt, ob die Produktarchitektur eine verlässliche Abbildung des XRP-Spotpreises ermöglicht und ob die operativen Gegenparteien ausreichend vorbereitet sind, um eine stabile Primär- und Sekundärmarktliquidität sicherzustellen.