• Fed-Gouverneurin Adriana Hammack erklärte in einem Interview, sie sehe „bis mindestens zum Frühjahr“ keinen Anlass, die Leitzinsen anzupassen.
  • Die Aussage stützt Marktpreise, die für die FOMC-Sitzung im Januar eine rund 80-prozentige Wahrscheinlichkeit für ein Zins-Hold ausweisen und Zinssenkungen eher für später im Jahr erwarten lassen.

Adriana Hammack, eine der einflussreichen Stimmen im Offenmarktausschuss der Federal Reserve, hat den Enthusiasmus am Anleihemarkt deutlich gedämpft.

Gegenüber dem Wall Street Journal sagte sie, sie sehe „keinen Grund“, die Zinsen vor dem Frühjahr zu verändern. Die Inflation bewege sich zwar in die richtige Richtung, der Arbeitsmarkt sei aber weiterhin robust genug, um eine Phase höherer Zinsen zu verkraften.

In der Praxis liest sich das als klare Präferenz für ein weiteres Abwarten. Für Januar bedeutet es: Wer auf eine frühe Zinssenkung spekuliert hatte, dürfte seine Wetten zurückfahren. Die Botschaft ist weniger „higher for longer“ als „no rush“ – keine Eile, die Politik zu lockern.

Märkte preisen Januar-Hold ein, Blick richtet sich auf spätere Sitzungen

Die Zins-Futures spiegeln diese Tonlage wider. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed den Leitzins im Januar unverändert lässt, liegt laut Marktpreisen im Bereich von etwa 80 %. Erst für spätere Sitzungen im Frühjahr und Sommer werden Senkungen ernsthaft eingepreist.

Für Risikoassets – von Tech-Aktien bis Bitcoin – bedeutet das ein Umfeld, in dem die Liquiditätsfantasie gebremst, aber nicht zerstört wird. Die Fed signalisiert, dass sie sich Zeit nimmt, um sicherzugehen, dass der Inflationsrückgang nachhaltig ist.

Solange diese Linie hält, bleiben die nächsten FOMC-Termine weniger binäre „Cut-or-not“-Events und mehr Bestandsaufnahmen, ob die US-Wirtschaft den Spagat zwischen Disinflation und Wachstum weiter schafft.