- Der Franklin XRP Trust wird unter dem Ticker XRPZ an der NYSE Arca gehandelt, mit einer Sponsor-Gebühr von 0,19 % des Nettoinventarwerts, die für die ersten 5 Mrd. US-Dollar bis Mai 2026 vollständig erlassen wird.
- Kryptoanalyst Chad Steingraber erwartet am ersten Handelstag ein Volumen von mindestens 15 Mio. XRP (rund 30 Mio. US-Dollar) und hält bis zu 50 Mio. XRP für möglich, wobei er von überwiegend positiven Nettomittelzuflüssen ausgeht.
Mit der Genehmigung der NYSE Arca und der anschließenden Information der US-Börsenaufsicht steht der Franklin XRP Trust kurz vor seinem Handelsstart. Das Produkt wird unter dem Ticker XRPZ geführt und bietet Anlegern ein börsengehandeltes Exposure in den nativen Token XRP, ohne dass diese selbst Wallets verwalten oder auf Kryptobörsen zugreifen müssen. Als Sponsor fungiert Franklin Templeton, einer der größten globalen Asset Manager.
Die Sponsor-Gebühr ist auf 0,19 % des Nettoinventarwerts (NAV) festgelegt und liegt damit im unteren Bereich der bisherigen Krypto-ETF-Landschaft. Bemerkenswert ist ein Einführungsrabatt: Für die ersten 5 Mrd.
US-Dollar an verwaltetem Vermögen wird die Gebühr bis Mai 2026 vollständig erlassen. In dieser Phase spiegelt die Rendite damit nahezu ausschließlich die Wertentwicklung von XRP ab, abzüglich Handelskosten und Spread-Effekten.
Für kostenbewusste institutionelle Investoren und Consultants ist diese Struktur ein wichtiges Argument in der Produktselektion.
Wie bei anderen Spot-ETFs erfolgt die Anbindung über autorisierte Teilnehmer (APs), die Anteile gegen Hinterlegung von XRP schaffen oder zurückgeben. Dieser Creation-/Redemption-Mechanismus sorgt dafür, dass der Marktpreis von XRPZ möglichst eng am täglichen NAV bleibt.
Die Qualität dieser Bindung hängt von der Liquidität im zugrundeliegenden Spotmarkt, der Effizienz der Market Maker und der Transparenz der Preisreferenzmethodik ab.
Volumenprognosen, Einführungsphase und Adoptionspfad
In einem Beitrag auf X skizzierte der Krypto-Analyst Chad Steingraber seine Erwartungen an das Startvolumen des neuen Produkts. Er geht davon aus, dass das Handelsaufkommen am ersten Tag mindestens 15 Mio.
XRP erreichen könnte – umgerechnet etwa 30 Mio. US-Dollar nach aktuellen Kursen. In einem bullisheren Szenario hält er ein Volumen von bis zu 50 Mio.
XRP für möglich. Steingraber betont, dass Franklin neue Produkte üblicherweise konservativ einführt; die eigentliche Wachstumsdynamik entstehe erst, wenn Finanzberater und Vermögensverwalter das Produkt nach einer Phase beobachteter Performance aktiv empfehlen.
Der ETF werde mit einem vergleichsweise kleinen Startvermögen lanciert, so Steingraber. Das impliziert, dass ein Großteil der ersten Handelsaktivität voraussichtlich aus Nettozuflüssen bestehen wird, während Umschichtungen aus bestehenden Vehikeln zunächst eine untergeordnete Rolle spielen dürften.
Für Market Maker bedeutet dies, dass sie in der Einführungsphase vor allem auf Primärmarkt-Schöpfungen und darauf basierende Hedging-Transaktionen vorbereitet sein müssen.
Im weiteren Verlauf sieht Steingraber den Adoptionspfad stark von der Berater-Community geprägt. Viele US-Finanzberater beobachten neue Krypto-ETFs zunächst hinsichtlich Volumen, Spreads, Tracking-Differenz und operativer Stabilität, bevor sie sie in Modellportfolios aufnehmen.
Entwickelt XRPZ eine konsistente Handelshistorie mit enger NAV-Bindung, könnte das Produkt schrittweise in Multi-Asset-Mandate, Krypto-Bausteine und thematische Strategien integriert werden.
Parallel werden Anleger die Risiken eines Single-Asset-Exposures im Blick behalten. XRP bleibt ein volatil gehandelter Token, dessen Kursverlauf von regulatorischen Entwicklungen, Netzwerkadoption, Zahlungs- und Tokenisierungsprojekten sowie der allgemeinen Risikobereitschaft an den Kryptomärkten abhängt.
Der ETF kann diese Risiken nicht eliminieren, macht sie aber in eine Wertpapierhülle mit geregelten Verwahr- und Berichtspflichten überführbar.
Für professionelle Investoren spielt schließlich die Vergleichbarkeit zu anderen XRP-Produkten eine Rolle: Gebührenniveau, steuerliche Behandlung, Verwahrkette, Ausführungsqualität und Orderbuchtiefe werden darüber entscheiden, welchen Anteil des institutionellen und beratungsgetriebenen Kapitals XRPZ langfristig an sich ziehen kann.






