• Die SEC muss dem Berufungsgericht bis zum 16. Juni einen Statusbericht vorlegen, andernfalls wird das Berufungsverfahren in der Klage gegen Ripple mit den regulären Schriftsätzen beider Parteien fortgesetzt.
  • Die Rechtsvertreter sind uneins, ob sich der Fall rasch beilegen lässt: Einige erwarten eine zeitnahe Einigung, während andere längere Verzögerungen prognostizieren.

Die SEC steht in der laufenden XRP-Klage vor einer entscheidenden Frist. Bis zum 16. Juni muss die Behörde dem Berufungsgericht einen Statusbericht vorlegen – ein Schritt, der den weiteren Verlauf des Verfahrens maßgeblich beeinflussen wird.

60-Tage-Pause nähert sich dem Ende

Der US Court of Appeals for the Second Circuit gewährte im April auf gemeinsamen Antrag von Ripple und der SEC eine vorübergehende 60-tägige Aussetzung des Berufungsverfahrens. Diese Frist endet am 16. Juni. Bis dahin muss die SEC ihren Bericht einreichen. XRP-Anwalt Bill Morgan unterstrich die Bedeutung dieser Deadline in einem X-Post.

Er betonte, dass die Aufsichtsbehörde handeln müsse – andernfalls werde das Verfahren nahtlos fortgesetzt und Ripple müsse seinerseits die fälligen Unterlagen einreichen. Die Aussetzung folgte auf die Ablehnung eines Antrags auf indikative Entscheidung durch Richterin Torres. Zusätzlich verkomplizierte eine Einreichung von Justin Keener, in der er „entscheidende Beweise“ geltend macht, das Verfahren.

Uneinigkeit über Vergleichsaussichten

Juristen bewerten die Chancen auf eine außergerichtliche Einigung unterschiedlich. Einige sehen in den jüngsten Beschlüssen ein Hindernis für einen schnellen Vergleich, während andere weiterhin von einer zeitnahen Lösung ausgehen. Andrew Balthazor von Holland & Knight LLP äußerte Zweifel an einem schnellen Abschluss. Er verwies auf die zweiwöchige Frist, innerhalb derer die Parteien ihre Schriftsätze hätten einreichen sollen, und sieht das Versäumnis als Hinweis auf unerwartete Komplexitäten.

Keri Axel von Waymaker LLP gibt sich hingegen zuversichtlich. Die jüngsten Verzögerungen seien eher vorübergehende Rückschläge als dauerhafte Blockaden. Sie hob hervor, dass Vergleichslösungen in Berufungsverfahren häufig vorkommen und beide Seiten weiterhin Spielraum für eine Einigung hätten.

Die Auseinandersetzung reicht über den konkreten Fall von Ripple hinaus: Das Verfahren könnte einen Präzedenzfall für die Einstufung und Regulierung von Kryptowährungen in den USA schaffen und die künftige Durchsetzungspraxis der SEC prägen. Während die Frist näher rückt, beobachten Marktteilnehmer aufmerksam, ob das Gericht den Fall in Richtung Vergleichsgespräche lenkt oder den regulären Berufungsweg fortsetzt.

Parallel dazu hat Messari berichtet, dass drei börsennotierte Unternehmen – Webus International, VivoPower und Wellgistics Health – XRP als Treasury-Reserve-Asset aufbauen. Zum Redaktionszeitpunkt wird XRP bei 2,18 $ gehandelt, ein Rückgang von 1,98 % innerhalb der vergangenen 24 Stunden.