- Hyperliquid bietet ab sofort Portfolio Margining und bewertet damit das Gesamtrisiko eines Portfolios statt jedes Legs isoliert.
- Austin King betont, dass dieses Feature in der TradFi einst Milliarden an zusätzlichem Derivatevolumen freigesetzt hat und für große Liquiditätsanbieter praktisch Voraussetzung ist.
Austin King, Gründer von Nomina und aktiver Beobachter im Derivate-Sektor, ordnet Hyperliquids Schritt in einen historischen Kontext ein. Nach dem Crash von 1929 wurden in den USA strikte Margin-Mindestanforderungen verordnet. Gut gemeint, aber grob: Jede Position brauchte hohe Sicherheiten, egal ob sie durch eine Gegenposition abgesichert war oder nicht.
Damit wurden delta-neutrale Strategien kapitalintensiv und ineffizient. Erst 1988 führte die CME Portfolio Margining ein: Margin-Anforderungen orientieren sich seitdem am Netto-Risiko des Gesamtportfolios, sodass Hedges sich gegenseitig teilweise oder ganz aufrechnen.
Lange Zeit blieb dieses Privileg großen Broker-Dealern und Market Makern vorbehalten. Erst ab 2006 bekamen auch Retail-Kunden Zugang.
Warum das für Hyperliquid so entscheidend ist
Mit der Einführung von Portfolio Margining wiederholt Hyperliquid nun diesen Infrastruktur-Sprung im DeFi-Kontext. Kernpunkt: Pro Dollar Margin lässt sich mehr Open Interest und Volumen abbilden. Das wirkt wie ein Liquiditäts-Multiplikator.
Noch wichtiger aus Kings Sicht: Für große TradFi-Fonds und professionelle Market Maker war das Fehlen risikobasierter Margin-Systeme einer der Hauptgründe, Perp-DEXs zu meiden. Rendite pro Dollar Sicherheiten war auf traditionellen Börsen mit Portfolio Margining schlicht attraktiver.
Genau dieses Argument falle jetzt weg. Wer komplexe, teilweise delta-neutrale Strategien auf Hyperliquid fahren will, kann sein Kapital deutlich effizienter einsetzen. King spricht von einem der größten Blocker, der damit aus dem Weg geräumt sei – weitere Detailarbeit an Risikomodellen und Margin-Parametern eingeschlossen. Für Hyperliquid ist es damit weniger ein Feature-Update, eher ein Eintrittsticket in die Liga der Börsen, auf denen auch professionelle Liquidity Provider ernsthaft kalkulieren.






