• Die Rendite zweijähriger JGBs ist auf 1 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit 2008 geklettert.
  • Terminmärkte sehen die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung der Bank of Japan bei 76 Prozent für Dezember und bei über 90 Prozent für Januar.

Der japanische Anleihenmarkt sendet ein deutliches Signal an die Zentralbank. Die Rendite zweijähriger Staatsanleihen ist laut der Japan Times auf 1 Prozent gestiegen – ein Niveau, das seit der Finanzkrise 2008 nicht mehr erreicht wurde. Auch im längeren Laufzeitbereich steigen die Zinsen: Fünfjährige Anleihen rentieren mit rund 1,35 Prozent, zehnjährige mit 1,845 Prozent.

Parallel hat sich der Yen leicht erholt. Die Währung legt um etwa 0,4 Prozent zu und steht bei 155,49 Yen je US-Dollar. Das ist kein Befreiungsschlag, aber ein Hinweis darauf, dass der Markt eine straffere Geldpolitik in seine Modelle einarbeitet.

Hohe Wahrscheinlichkeit für BoJ-Schwenk

An den Terminmärkten steigt der Druck auf die Bank of Japan. Händler preisen inzwischen eine Wahrscheinlichkeit von rund 76 Prozent ein, dass die BoJ bereits auf ihrer Sitzung am 19. Dezember an der Zinsschraube dreht. Für die Tagung im Januar liegt die implizite Wahrscheinlichkeit sogar bei über 90 Prozent.

Damit wächst die Erwartung, dass die Ära extrem niedriger Zinsen in Japan sich ihrem Ende nähert. Für globale Investoren hätte ein solcher Schritt Folgen weit über Tokio hinaus: Steigende heimische Renditen könnten Kapital zurück nach Japan ziehen und damit sowohl den Yen als auch internationale Risikoanlagen spürbar beeinflussen.