• In den vergangenen vier Stunden wurden rund 140 Milliarden US-Dollar aus der gesamten Krypto-Marktkapitalisierung ausgelöscht.
  • Bitcoin, Ethereum, XRP, BNB und Solana verzeichnen Verluste zwischen rund 4 und 5 Prozent und ziehen den Gesamtmarkt mit nach unten.

Der Kryptomarkt musste innerhalb kürzester Zeit einen schweren Schock verkraften. Laut Watcher.Guru verdampften in nur vier Stunden rund 140 Milliarden US-Dollar an Marktkapitalisierung. Tiefrote Bereiche dominieren die Heatmaps, insbesondere bei den Branchenriesen.

Bitcoin gibt rund 4 Prozent nach und fällt aus seiner zuletzt komfortablen Zone zurück. Ethereum trifft es noch stärker: Mit einem Minus von gut 5 Prozent rutscht die Nummer zwei des Marktes unter wichtige Zwischenniveaus. Auch die großen Altcoins entkommen nicht. XRP verliert etwa 4,2 Prozent, BNB rund 4,5 Prozent, Solana liegt mit etwa 4,4 Prozent im Minus. Viele kleinere Tokens notieren im Bereich von minus 5 Prozent und darüber, teilweise in deutlich zweistelligen Rückgängen auf Tagesbasis.

Dünne Orderbücher und Hebelpositionen verstärken den Rutsch

Eine einzelne Ursache für den Schock lässt sich nicht klar ausmachen. Charakteristisch für solche Bewegungen ist ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren. Nach einem kräftigen Lauf der vergangenen Wochen nutzen Marktteilnehmer Gewinne, um Positionen zu schließen. Gleichzeitig geraten gehebelte Wetten unter Druck: Sobald Kursmarken unterschritten werden, greifen Stop-Loss-Orders und Zwangsliquidationen, was die Abwärtsbewegung zusätzlich beschleunigt.

Hinzu kommt ein vergleichsweise dünnes Liquiditätsumfeld, etwa durch geringere Aktivität in den USA oder Asien zu bestimmten Tageszeiten. Treffen größere Verkaufsblöcke auf ein ausgedünntes Orderbuch, reichen wenige Stunden, um zweistellige Milliardenbeträge an Marktkapitalisierung zu verschieben.

Für Daytrader ist die aktuelle Phase ein Härtetest, bei dem Margin-Management wichtiger ist als jede Chartlinie. Langfristig orientierte Investoren beobachten eher, ob sich die großen Coins nach dem Schreckmoment zügig stabilisieren oder ob sich aus der schnellen Korrektur eine tiefere Konsolidierung entwickelt. Die nächsten Handelssessions werden zeigen, ob der Markt die Bewegung als kurzen Ausrutscher verbucht – oder als Beginn eines breiteren Stimmungsumschwungs.