Was ist NEAR Protocol (NEAR)? – Ein umfassender Leitfaden zur nächsten Generation der Blockchain-Technologie

NEAR Protocol – Definition, Technologie und Zukunft

NEAR Protocol ist eine sogenannte Layer-1-Blockchain-Plattform, die besonders auf Skalierbarkeit, Benutzerfreundlichkeit und Nachhaltigkeit ausgelegt ist​.

Sie wurde Ende der 2010er Jahre entwickelt, um einige der Probleme älterer Blockchains (wie begrenzte Transaktionsgeschwindigkeit und hohe Gebühren) zu lösen und ein entwicklerfreundliches Umfeld für dezentrale Anwendungen (dApps) zu bieten​.

Im Folgenden geben wir einen umfassenden Überblick über NEAR – von der Entstehungsgeschichte und Technologie über Leistungsdaten und Umweltaspekte bis hin zu zukünftigen Entwicklungen, Preisprognosen und dem Vergleich mit anderen Kryptowährungen.

Wichtige Links

Für alle, die wenig Zeit haben, wird NEAR Protocol in diesem Video erklärt:

Die folgende Tabelle fasst die wichtigsten Merkmale in einer Tabelle zusammen:

Aspekt Details
Definition Layer-1-Blockchain-Plattform, fokussiert auf Skalierbarkeit, Benutzerfreundlichkeit und Nachhaltigkeit.
Entstehung Gegründet 2018, Entwicklung als Reaktion auf Limitationen älterer Blockchains.
Technologie Nutzt Proof-of-Stake und Sharding-Technologie (Nightshade) für hohe Leistung und Dezentralisierung.
Transaktionskapazität Bis zu 100.000 Transaktionen pro Sekunde mit Blockzeiten von ca. 1 Sekunde.
Gebühren Extrem niedrig, durchschnittlich 0,001 $ pro Transaktion.
Umweltbilanz Energieeffizient durch Proof-of-Stake; zertifiziert als klimaneutrales Produkt.
Zukünftige Entwicklungen Weiterentwicklung der Sharding-Technologie, Implementierung von Zero-Knowledge-Technologien, neue Partnerschaften wie mit Google Cloud und Alibaba Cloud.
Regulierung Aktive Beobachtung globaler Regulierungsbestrebungen, z.B. EU’s MiCA.
Sicherheit Hoch, mit umfassenden Maßnahmen gegen Angriffe, regelmäßigen Audits und Sicherheitsfeatures wie der Rainbow Bridge.

Definition und Entstehungsgeschichte von NEAR Protocol

Was ist NEAR Protocol? NEAR Protocol ist eine öffentliche, dezentrale Blockchain mit eigenem Kryptowert namens NEAR.

Das Netzwerk versteht sich als “gemeinschaftsbetriebene Cloud” und konkurriert mit Plattformen wie Ethereum, Cardano oder Polkadot​.

Es erlaubt Entwicklern, Smart Contracts zu schreiben und dApps bereitzustellen, wobei der Fokus auf hoher Leistung und einfacher Bedienbarkeit liegt.

So verwendet NEAR z. B. lesbare Account-Namen statt kryptischer Adressen und bietet modulare Bausteine, um den Einstieg für Entwickler zu erleichtern​.

Gründung und Gründer

Gegründet wurde NEAR Protocol im Jahr 2018. Zu den Gründern zählen Alexander Skidanov (ehemals Software-Entwickler bei Microsoft und Director of Engineering bei MemSQL), Illia Polosukhin (ehemals Engineering Manager bei Google, Mitentwicklung von Google Translate) sowie Erik Trautman (Unternehmer mit Wall-Street-Erfahrung)​.

Skidanov und Polosukhin lernten sich 2018 im Y-Combinator-Startup-Programm kennen und begannen kurz darauf mit der Entwicklung von NEAR​.

Trotz eines Krypto-Bärenmarkts konnten sie noch 2018 rund 15 Mio. USD Startkapital aufnehmen, um ihre Vision umzusetzen​.

Die NEAR Foundation wurde 2017 gegründet und hat ihren Sitz in der Schweiz​ – sie unterstützt die Entwicklung des Protokolls und die Gemeinschaft.

Meilensteine

Nach etwa zwei Jahren Entwicklung ging NEAR im April 2020 mit einem eigenen Mainnet an den Start​. Zu diesem Zeitpunkt wurden 1 Milliarde NEAR-Token erzeugt (Genesis) und das Netzwerk lief zunächst mit ausgewählten Validatoren.

Im Oktober 2020 wurde das Mainnet dann vollständig dezentral für die Community geöffnet.

Seitdem hat sich das Ökosystem rasant entwickelt: 2021 stellte NEAR ein 800 Mio. USD Förderprogramm für das Ökosystem bereit, Anfang 2022 folgte eine weitere Finanzierung über 150 Mio. USD zur Beschleunigung der Web3-Adoption​.

Die Leitung der Foundation übernahm 2022 Marieke Flament (zuvor Marketing-Direktorin bei Circle) als CEO.

Bis 2023 konnte NEAR namhafte Partner gewinnen (siehe unten) und technische Neuerungen einführen, die das Netzwerk stetig verbessern.

Technologie hinter NEAR Protocol

NEAR Protocol setzt auf eine moderne Blockchain-Architektur mit einem Proof-of-Stake-Konsensmechanismus und Sharding-Technologie, um hohe Leistung ohne Zentralisierungseinbußen zu erreichen​.

Die Konsensus-Engine von NEAR heißt Doomslug und ermöglicht sehr schnelle Finalität (siehe unten), während das Sharding-Verfahren Nightshade genannt wird​.

Bei Nightshade-Sharding wird die Blockchain in viele kleinere Teildatenströme (Shards) aufgeteilt, die parallel verarbeitet werden.

Anders als bei herkömmlichem Sharding produziert jeder Shard bei NEAR keine vollständigen Blöcke, sondern „Chunks“ – also Fragmente, die zusammen den nächsten Block ergeben​.

Dieses Design erhöht den Durchsatz dramatisch, ohne die Anforderungen an die einzelnen Knoten ins Unermessliche zu steigern​.

Laut Entwicklern kann NEAR so theoretisch linear mit der Anzahl der Shards skalieren und Milliarden von Nutzern unterstützen, ohne die Dezentralisierung zu opfern​.

Die NEAR-Blockchain besteht aus zwei Layers: einer Base-Layer-Blockchain (mit eigener Runtime und virtueller Maschine) und einer darüber liegenden Runtime-Layer für Smart Contracts​.

Die Validator-Knoten führen den Konsens (Doomslug) aus und erzeugen gemeinsam Blöcke aus den Shard-„Chunks“.

Für die Validierung müssen sie NEAR-Token als Sicherheit staken; bei Fehlverhalten können Token als Strafe entzogen werden (Slashing)​.

Dieses Proof-of-Stake-System sichert das Netzwerk effizient und energiearm ab. Darüber hinaus verfügt NEAR über eine Cross-Chain-Bridge, die sogenannte Rainbow Bridge, welche einen vertrauenslosen Transfer von Token zwischen NEAR und anderen Chains (z. B. Ethereum) ermöglicht.

Für Ethereum existiert zudem eine eigenständige Kompatibilitätslayer namens Aurora, welche eine Ethereum Virtual Machine (EVM) auf NEAR bereitstellt.

Dadurch können Ethereum-basierte dApps relativ einfach auf NEAR betrieben werden, was Entwickler anzieht, die unter Ethereums hohen Gebühren leiden​.

Transaktionsdetails und Skalierung

NEAR Protocol zeichnet sich durch sehr schnelle und günstige Transaktionen aus. Dank Nightshade-Sharding und optimiertem Konsens erreicht NEAR in Spitzen eine Kapazität von nahezu 100.000 Transaktionen pro Sekunde (TPS)​.

Die Blockzeit liegt bei etwa 1 Sekunde, was bedeutet, dass alle Sekunde ein neuer Block mit bestätigten Transaktionen entsteht.

Die Finalität – also die unwiderrufliche Bestätigung einer Transaktion – wird praktisch in Echtzeit erreicht, meist innerhalb von ein bis zwei Sekunden.

Im Vergleich dazu verarbeitet Bitcoin ~ 7 TPS (Blockzeit ~ 10 Minuten) und Ethereum (ohne Layer-2) ~ 15 TPS (Blockzeit ~ 12 Sekunden), was NEAR zu den schnellsten Blockchains gehören lässt.

Vergleich ausgewählter Kennzahlen pro Blockchain
Kennzahl NEAR Protocol Bitcoin Ethereum* Solana
Konsens Proof of Stake (Nightshade/Doomslug) Proof of Work Proof of Stake** Proof of Stake (Tower BFT)
Max. Transaktionen/Sek. > 100.000 ~ 7 ~ 15 ~ 50.000
Blockzeit ~ 1 Sekunde ~ 10 Minuten ~ 12 Sekunden ~ 0,4 Sekunden
Ø Gebühr pro Tx < 0,01 $ (ca. 0,001 $) 1–2 $ (je nach Netzlast) 1 $–20 $ (stark abhängig von Netzlast) < 0,01 $
Smart Contracts Ja (Rust, AssemblyScript) Nein (nur Skripts) Ja (Solidity u. a.) Ja (Rust, C++)

*Ehereum-Werte beziehen sich auf das Mainnet (ohne Layer-2-Lösungen). **Ethereum wechselte 2022 zu Proof of Stake (The Merge).

Niedrige Gebühren: Die Transaktionskosten auf NEAR sind extrem gering. Durch die hohe Netzkapazität und effiziente Architektur liegen die Gebühren pro Transaktion oft im Bereich von Bruchteilen eines Cents.

Durchschnittlich betrug die Fee in Q1 2024 etwa 0,001 US-Dollar pro Transaktion​. Im Vergleich dazu schwanken Ethereum-Gebühren oft zwischen einigen Dollar bis zweistelligen Beträgen, abhängig von der Netzlast und auch bei Bitcoin liegt die durchschnittliche Fee meist um 1–2 USD.

NEAR bietet also eine wesentlich kostengünstigere Nutzung, was vor allem Mikrotransaktionen und Anwendungen in Entwicklungsländern zugutekommt.

Zudem verfolgt NEAR einen Ansatz ähnlich EIP-1559 von Ethereum: Ein Großteil der Gebühren (70 %) wird „verbrannt“ (aus dem Umlauf genommen), während 30 % an den jeweiligen Smart Contract gehen, der die Transaktion initiiert hat​.

Dies kann langfristig sogar deflationäre Effekte auf das Token-Angebot haben, falls die Nutzung steigt.

Umweltfreundlichkeit

Ein wichtiger Aspekt von NEAR Protocol ist die Nachhaltigkeit und der schonende Umgang mit Energie.

Im Gegensatz zu Proof-of-Work-basierten Blockchains (die enorme Rechenleistung und Strom verbrauchen) setzt NEAR auf einen stromsparenden Proof-of-Stake-Konsens.

Der Energieverbrauch pro Transaktion ist dadurch um Größenordnungen geringer als z. B. bei Bitcoin.

Darüber hinaus hat sich NEAR ausdrücklich der Klimaneutralität verschrieben: 2021 wurde NEAR als erste Blockchain-Plattform überhaupt als klimaneutral zertifiziert​.

Dieses Siegel („Climate Neutral Product“ von South Pole) erhielt NEAR, nachdem der CO₂-Fußabdruck des gesamten Netzwerks – einschließlich der Validatoren – gemessen und durch Investitionen in Klimaschutzprojekte kompensiert wurde​.

Konkret bedeutet das, dass NEAR trotz Energieverbrauchs ein Netto-Null-Emissionen-Ziel erreicht, indem Emissionen reduziert und unvermeidbare Emissionen durch z. B. Aufforstungsprojekte ausgeglichen werden.

NEAR Protocol erhielt 2021 das „Climate Neutral Product“-Label von South Pole​. Dank Proof of Stake liegt der Energieverbrauch des Netzwerks weit unter dem von Proof-of-Work-Blockchains.

NEARs umweltfreundlicher Ansatz zeigt sich auch darin, dass bereits kleine Geräte als Knoten agieren können und keine energiehungrigen Mining-Farmen nötig sind.

Das Projekt ermutigt Entwickler und Nutzer, ihren eigenen CO₂-Fußabdruck zu minimieren und unterstützt Initiativen, welche Blockchain-Technologie für soziale und ökologische Zwecke einsetzen.

Zukünftige Entwicklungen

Die NEAR-Entwicklergemeinschaft (die sich selbst als NEAR Collective bezeichnet) arbeitet kontinuierlich an Verbesserungen und neuen Features.

Ein Schwerpunkt ist die Weiterentwicklung der Sharding-Technologie. So wurde das Netzwerk 2023 von ursprünglich 4 auf 6 Shards erweitert, um noch mehr Durchsatz und Dezentralisierung zu ermöglichen​.

Zukünftig sind dynamische Shards geplant, die je nach Auslastung flexibel hinzugefügt werden können.

Auch im Bereich Zero-Knowledge-Technologien tut sich etwas: NEAR erforscht den Einsatz von zk-Proofs (z. B. zkWASM in Kooperation mit Polygon) zur Skalierung und für mehr Privatsphäre.

Ein weiterer Meilenstein ist das im März 2023 vorgestellte Blockchain Operating System (BOS)​.

Dieses als Frontend-Layer gedachte „Blockchain-Betriebssystem“ soll Entwicklern und Nutzern eine einheitliche Plattform bieten, über die verschiedene dApps und sogar mehrere Blockchains hinweg interagiert werden kann.

Ziel des BOS ist es, die Benutzererfahrung zu vereinfachen, sodass ein Nutzer über eine Art Startoberfläche (ähnlich einem App Store) auf Web3-Anwendungen zugreifen kann, ohne die technischen Details jeder einzelnen Blockchain zu spüren.

Partnerschaften

NEAR konnte in letzter Zeit einige große Partner gewinnen, was die zukünftige Entwicklung begünstigt.

Im Oktober 2022 wurde eine Zusammenarbeit mit Google Cloud angekündigt, um Startups im Web3-Bereich auf NEAR zu fördern​.

Im Juni 2023 folgte eine Partnerschaft mit Alibaba Cloud, einem der größten Cloud-Anbieter Asiens, was sofort zu verstärkter Aufmerksamkeit führte (der NEAR-Token stieg nach Ankündigung um ~ 10 % im Preis)​.

Darüber hinaus betreibt seit Ende 2024 die Deutsche Telekom über ihre Tochter T-Systems einen NEAR-Validator und unterstützt das Netzwerk infrastrukturell​ – als erster Telekommunikationskonzern in NEARs Enterprise-Validator-Programm.

Solche Partnerschaften bringen Know-how, Vertrauen und potenziell viele neue Nutzer ins Ökosystem.

Regulatorische Entwicklung

Da regulatorische Klarheit für die Akzeptanz von Krypto wichtig ist, beobachtet die NEAR Foundation die weltweiten Regulierungsbestrebungen genau.

In der EU beispielsweise schafft die neue MiCA-Verordnung (Markets in Crypto-Assets) einen Rahmen, in dem Projekte wie NEAR legal operieren können.

In den USA ist die Einstufung von Tokens noch ein Thema – NEAR selbst wurde bisher nicht als Wertpapier eingestuft, aber die generelle Unsicherheit auf dem US-Markt betrifft natürlich auch NEAR.

Insgesamt ist zu erwarten, dass NEAR durch weitere technische Innovationen (etwa im DeFi- oder NFT-Bereich), Expansion in neue Märkte und aktive Community-Förderung seine Position unter den führenden Smart-Contract-Plattformen ausbauen will.

Preisprognose für NEAR bis Ende 2025

Die Preisprognose für eine volatile Kryptowährung wie NEAR bis 2025 ist mit Unsicherheit behaftet – dennoch versuchen Analysten anhand aktueller Daten und Trends eine Einschätzung zu geben.

Aktuell (Stand März 2025) liegt der NEAR-Kurs im einstelligen Dollarbereich. Verschiedene Vorhersagen für Ende 2025 bewegen sich in einer relativ weiten Spanne.

Laut einer Analyse von InvestingHaven wird erwartet, dass sich der Kurs von NEAR bis zum Jahr 2025 in einem Bereich zwischen etwa 3,10 USD und 11 USD bewegen könnte.

abhängig von der allgemeinen Marktentwicklung​. Optimistischere Stimmen halten auch zweistellige Dollarpreise jenseits der 10 $-Marke für möglich, falls das Ökosystem stark wächst.

Konservativere Schätzungen sehen den Preis eher im niedrigen einstelligen Bereich, falls der Krypto-Markt insgesamt stagnieren sollte.

Einflussfaktoren auf den Preis

  • Allgemeiner Kryptomarkt: Wie bei fast allen Coins wird NEARs Preis stark von Bitcoin und dem Gesamtmarkttrend abhängen. In einem Bullenmarkt könnte NEAR überproportional profitieren, während in Bärenphasen auch gute Nachrichten wenig Kursanstieg bewirken.
  • Adoption und Ökosystem-Wachstum: Steigt die Anzahl der dApps, Nutzer und Transaktionen auf NEAR deutlich an, erzeugt dies mehr Nachfrage nach dem Token (für Gebühren, Staking etc.) und kann den Preis treiben. Große Projekte oder erfolgreiche Apps im NEAR-Ökosystem wären ein positiver Faktor.
  • Technologische Fortschritte: Die Umsetzung von angekündigten Features (z. B. weitere Sharding-Phasen, BOS, neue Bridges) kann Vertrauen schaffen. Wenn NEAR technische Meilensteine erreicht, die es von anderen abheben, könnte dies Investoren anziehen.
  • Wettbewerb: NEAR steht im Wettbewerb mit vielen anderen Layer-1-Blockchains. Der relative Erfolg gegenüber Ethereum, Solana, Avalanche, Cardano etc. wird den Preis beeinflussen. Sollte ein Konkurrent technische oder Nutzer-seitige Vorteile erzielen, könnte dies Kapital von NEAR abziehen – und umgekehrt.
  • Regulierung und institutionelle Adoption: Falls NEAR es schafft, von Institutionen (etwa im DeFi oder als Zahlungsnetz) genutzt zu werden, oder wenn Regulierungen Klarheit schaffen (so dass z. B. Fonds NEAR listen dürfen), könnte dies für eine stabile Nachfrage sorgen. Umgekehrt könnten negative Regulierungsnachrichten (Verbote, Einschränkungen für Staking etc.) den Preis belasten.

Insgesamt erscheint eine vorsichtige Prognose plausibel, dass NEAR bis Ende 2025 moderat im Preis steigt, sofern keine extrem negativen Marktbedingungen eintreten.

Kurse im mittleren einstelligen Dollarbereich wären damit durchaus realistisch. Für einen Durchbruch in zweistellige Bereiche müsste NEAR jedoch erhebliche Fortschritte bei Adoption und Aufmerksamkeit erzielen.

Wie bei allen Prognosen gilt: Diese Einschätzungen sind spekulativ und der tatsächliche Preis kann durch unvorhergesehene Ereignisse (Marktkrisen, Durchbrüche, Hacks, Macro-Einflüsse) stark abweichen.

Vergleich mit anderen Kryptowährungen

NEAR Protocol wird oft als „Ethereum-Konkurrent“ bezeichnet, steht aber auch mit anderen Smart-Contract-Plattformen in Konkurrenz. Im Vergleich zu etablierten Kryptowährungen ergeben sich verschiedene Vorteile und Nachteile von NEAR:

Skalierbarkeit und Geschwindigkeit

Gegenüber Ethereum (das in seiner aktuellen Form noch begrenzte 15 TPS schafft) ist NEAR deutlich schneller und skalierbarer​.

Auch Bitcoin wird in Sachen Transaktionsrate und Finalität weit übertroffen. Im Grunde spielt NEAR in einer Liga mit High-Performance-Chains wie Solana oder Avalanche, wobei NEAR durch Sharding einen anderen Ansatz wählt (Solana skaliert vertikal mit leistungsstarken Nodes, NEAR horizontal durch Aufteilung auf viele Knoten).

Für Nutzer bedeutet das: NEAR-Transaktionen sind meist so schnell und günstig, dass das Nutzungserlebnis eher mit einer normalen Webanwendung als mit einer typischen Blockchain vergleichbar ist.

Gebühren und Kosteneffizienz: NEARs Gebührenmodell ist äußerst nutzerfreundlich – Transaktionen kosten nahezu nichts​.

Im Vergleich dazu waren Ethereum-Transaktionen zeitweise prohibitiv teuer (während DeFi-Booms 2021/22).

Zwar hat Ethereum mit dem Umstieg auf PoS und zukünftigen Sharding-Plänen auch Verbesserungen in Aussicht, doch aktuell hat NEAR hier einen großen Vorteil.

Gegenüber Bitcoin, das keine Smart Contracts in dem Maße unterstützt und primär als Wertaufbewahrung dient, punktet NEAR ohnehin als Plattform für Anwendungen mit geringen Kosten.

Entwickler- und Benutzerfreundlichkeit: NEAR hat einige Usability-Features, die es von anderen abheben.

Zum Beispiel die human-readable Adressen (ähnlich einem Benutzernamen), was deutlich benutzerfreundlicher ist als lange Hex-Adressen​.

Auch die Bereitstellung von Entwicklertools und die Möglichkeit, Smart Contracts in gängigen Sprachen wie Rust oder AssemblyScript zu schreiben, senken die Eintrittshürden.

Ethereum ist hier zwar dank seiner massiven Community und Tools ebenfalls gut aufgestellt, aber Netzwerke wie Solana (Rust-basiert) oder Polkadot erfordern teils speziellere Kenntnisse.

NEAR versucht, das Entwickeln so einfach wie möglich zu machen – laut dem Team soll eine einfache dApp in „5 Minuten“ aufgesetzt sein​.

Ökosystem und Reife

Ein Bereich, in dem NEAR noch nachzieht, ist die Größe des Ökosystems. Ethereum hat bei dApps, DeFi, NFTs usw. immer noch das mit Abstand größte Angebot und die meisten Nutzer.

Auch Chains wie BNB Chain oder Solana haben bereits sehr populäre Anwendungen. NEARs Ecosystem wächst zwar (z. B. Projekte wie der NFT-Marktplatz Mintbase oder das Metaverse-Projekt NearHub), ist aber Stand jetzt kleiner.

Das bedeutet, Nutzer finden auf NEAR (noch) nicht die gleiche Vielfalt an Services. Zudem ist NEAR als Plattform selbst noch relativ jung, sodass einige Technologien (etwa vollständiges dynamisches Sharding) erst nach und nach live gehen. Dies kann als Nachteil gegenüber bereits „fertigen“ Lösungen gesehen werden.

Dezentralisierung und Sicherheit

Im Vergleich zu Bitcoin und Ethereum (die tausende von Nodes haben) ist NEAR mit ~100 Blockproduzenten weniger dezentral in der Validator-Landschaft​.

Das kann potenziell ein zentralisierungsbedingtes Risiko sein, auch wenn NEAR durch das Zufalls-Auswahlverfahren der Validatoren und das Slashing sehr sicher konzipiert ist.

Projekte wie Solana wurden in der Vergangenheit für relative Zentralisierung (wenige Supernodes) kritisiert – bei NEAR ist dieser Punkt zwar adressiert, aber weiterhin ein Thema, an dem gearbeitet wird (Steigerung der Validator-Anzahl).

Auf der anderen Seite bietet NEAR durch sein Design (PoS, geprüfter Code, Foundation-Unterstützung) ein sehr hohes Sicherheitsniveau, das mit Ethereum vergleichbar ist und deutlich über jüngeren „Experimenten“ im Krypto-Space liegt.

Nische und Anwendungsfälle

Jede Kryptowährung hat auch ihre eigenen Stärken: Bitcoin wird oft als „digitales Gold“ und Wertspeicher gesehen, Ethereum als das Hauptnetz für DeFi und NFTs.

NEAR positioniert sich als performante dApp-Plattform, die sowohl in DeFi (etwa via Aurora) als auch im Gaming/NFT-Bereich (wegen schneller, günstiger Transaktionen) Vorteile bringt.

Im direkten Vergleich mit z. B. Cardano (wo das Entwicklungstempo langsamer ist) wirkt NEAR sehr agil und experimentierfreudig.

Gegenüber Polkadot hat NEAR den Vorteil, dass Entwickler keine eigene “Parachain” ersteigern müssen, sondern direkt auf NEAR deployen können.

Anonymität und Sicherheit

Anonymität

Wie die meisten öffentlichen Blockchains ist NEAR Protocol pseudonym, aber nicht vollständig anonym. Transaktionen werden in einem öffentlichen Ledger gespeichert, der von jedem eingesehen werden kann.

Zwar verbergen NEAR-Adressen nicht per se die Identität (insbesondere wenn jemand einen klarnamenähnlichen Account nutzt), doch ohne zusätzliche Maßnahmen bietet NEAR keine eingebaute Privatsphäre wie etwa Monero oder Zcash.

Allerdings gibt es Bestrebungen, auf NEAR Privacy-Lösungen zu implementieren – z. B. wurde 2022 eine Zusammenarbeit mit ZeroPool angekündigt, um private Transaktionen auf NEAR zu ermöglichen​.

Für Nutzer bedeutet das: Standard-Transaktionen auf NEAR sind transparent; wer Anonymität wünscht, muss externe Tools (Mixing-Dienste wie hideyour.cash​) oder zukünftige Privacy-Features nutzen.

Netzwerksicherheit

Sicherheit hat bei NEAR einen hohen Stellenwert. Durch den Proof-of-Stake-Mechanismus mit ökonomischen Anreizen und Strafen ist das Netzwerk gegen Angriffe gut geschützt – ein Akteur müsste einen sehr großen Anteil der Token kontrollieren, um das Netzwerk manipulieren zu können, was extrem unwahrscheinlich und teuer ist.

Der Konsens-Algorithmus Doomslug stellt sicher, dass ein einzelner Block in zwei aufeinanderfolgenden Runden bestätigt wird, was schnelle Finalität bringt und das Risiko von Gabeln minimiert.

Zusätzlich werden der Code und die Smart-Contracts von NEAR regelmäßig auditiert (geprüft) und es gibt Bug-Bounty-Programme, die Hacker belohnen, wenn sie Schwachstellen melden. Bisher gab es keine erfolgreichen Angriffe auf die NEAR-Blockchain selbst.

Die Rainbow Bridge verbindet NEAR mit Ethereum. 2022 versuchten Hacker vergeblich, die Bridge auszunutzen – automatische Sicherheitsmechanismen stoppten den Angriff innerhalb von 31 Sekunden und der Angreifer verlor seine eingesetzte Sicherheit (5 ETH)​.

Ein anschauliches Beispiel für NEARs Sicherheitsvorkehrungen lieferte ein Hackerangriff im August 2022 auf die Rainbow Bridge.

Der Angreifer versuchte, eine falsche Transaktion über die Bridge einzuschleusen, musste dafür jedoch eine Kaution (Deposit) von 5 Ether hinterlegen.

NEARs automatisierte Watchdog-Skripte erkannten den Manipulationsversuch sofort und lehnten ihn innerhalb von 31 Sekunden ab – die 5 ETH Kaution wurden zugunsten der Sicherheit eingefroren​.

Kein Nutzer verlor Gelder und der Hacker ging leer aus. Dieses Ereignis demonstriert, dass NEAR proaktiv an Sicherheit denkt, insbesondere bei empfindlichen Cross-Chain-Bridges, die in der Branche oft ein Schwachpunkt sind.

Zusätzlich setzt NEAR auf gängige Best Practices: Die Keys der Validatoren sind durch Mehrfachsignatur und sichere Hardware geschützt und das Protokoll wird ständig weiterentwickelt, um neuen Bedrohungen standzuhalten.

Nutzer sollten natürlich ihre eigenen Wallets gut absichern (z. B. durch Seed Phrase Backup und Zwei-Faktor-Authentisierung, wo möglich).

Dezentralisierung

Die Frage nach der Dezentralisierung von NEAR Protocol lässt sich aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten.

Zum einen die Netzwerkdezentralisierung durch verteilte Validatoren: Aktuell wird NEAR von etwa 100 unabhängigen Validator-Knoten betrieben, die Blöcke produzieren​.

Diese Knoten befinden sich auf der ganzen Welt und werden von unterschiedlichen Organisationen oder Community-Mitgliedern betrieben (darunter wie erwähnt sogar Großunternehmen wie Deutsche Telekom).

Neben den Blockproduzenten gibt es eine große Zahl an „Chunk-Only“-Validatoren und Delegatoren, die ebenfalls zur Sicherheit beitragen​.

100 Blockproduzenten sind mehr als bei manch anderer neuen Blockchain (zum Vergleich: Binance Smart Chain hat nur 21 Validatoren), aber deutlich weniger als bei Ethereum 2.0, das durch das neue Staking-Modell zehntausende Validatoren hat.

NEAR arbeitet jedoch daran, die Zahl zu erhöhen, indem mit mehr Shards auch mehr Validator-Slots geschaffen werden.

Das Ziel ist ein möglichst dezentraler Konsens ohne Konzentration der Macht auf wenige Akteure.

Zum anderen kann man die Entscheidungsdezentralisierung betrachten: Hier spielt die NEAR Foundation eine Rolle, die zu Beginn eine starke koordinierende Funktion hatte (z. B. bei Updates, Förderungen, Roadmap).

Mit der Zeit soll aber auch die Governance mehr in die Community übergehen. NEAR hat ein gov.near.org-Forum für Community-Diskussionen und nutzt ein DAO-Modell für bestimmte Entscheidungen im Ökosystem.

Viele Projekte auf NEAR sind eigenständig als DAOs organisiert. Dennoch ist NEAR (wie fast alle Projekte) nicht komplett immun gegen zentrale Einflüsse – beispielsweise hält die Foundation und frühe Investoren einen Anteil der Token, was theoretisch Einfluss bedeuten kann.

Durch transparente Veröffentlichungen und langfristige Token-Unlock-Pläne wird jedoch versucht, das Risiko zu minimieren (bis Okt 2025 sollen alle frühen Investor-Token im Umlauf sein, was mehr Verteilung schafft)​.

NEAR als Zahlungsmittel

Kann man mit NEAR im Alltag bezahlen? Und ist NEAR so etwas wie „echtes Geld“? – Grundsätzlich ist NEAR ein digitales Zahlungsmittel, da der NEAR-Token Werteinheiten darstellt, die transferiert werden können.

Im Gegensatz zu Fiatgeld (Euro, Dollar) ist NEAR jedoch kein gesetzliches Zahlungsmittel. Bisher gibt es kein Land (Stand 2025), das NEAR als offizielle Währung anerkannt hat.

Allerdings kann NEAR wie jede Kryptowährung peer-to-peer genutzt werden: Zwei Parteien können NEAR-Token austauschen als Bezahlung für Waren oder Dienstleistungen, sofern beide einverstanden sind.

Dienste wie NOWPayments ermöglichen es sogar, dass Händler NEAR akzeptieren und in ihre Kassenlösungen integrieren​. In der Praxis ist NEAR aber noch weit entfernt von der Verbreitung eines Bitcoin oder von Stablecoins, wenn es um Zahlungsakzeptanz geht.

Wertspeicher und „digitales Gold“

Bitcoin wird oft als digitales Gold betitelt, wegen seiner limitierten Menge und Funktion als Wertaufbewahrung. Bei NEAR ist die Zielsetzung eine andere – der Token hat eine jährliche Inflation von ca. 5 % (durch Staking-Rewards), von denen jedoch ein Teil durch Gebührenverbrennung kompensiert wird​.

NEAR ist also nicht strikt deflationär wie Bitcoin. Als langfristiger Wertspeicher könnte NEAR dennoch dienen, falls das Netzwerk Erfolg hat, aber es ist stärker an die Nutzungsdynamik gebunden.

Gold zu ersetzen ist nicht das erklärte Ziel von NEAR. Gold ist seit Jahrtausenden etabliert und hat physische Eigenschaften, die Vertrauen geben.

NEAR hingegen ist ein risikobehaftetes Investment, dessen Wert von Technologietrends abhängt.

Es eignet sich als Tauschmittel innerhalb seines Netzwerks (für Gebühren, zwischen Nutzern, in DeFi-Protokollen etc.) und möglicherweise als spekulative Anlage mit Wachstumspotenzial.

Aber für jemanden, der einen stabilen Hafen sucht, wäre NEAR (wie die meisten Altcoins) zu volatil.

Nutzen für Entwicklungsländer

In vielen wirtschaftlich instabilen Ländern suchen Menschen nach Alternativen zu lokalen Währungen, die von Inflation betroffen sein können oder nach besseren Wegen, um Auslandstransfers (Remittances) abzuwickeln.

Kryptowährungen werden dort bereits vermehrt genutzt – tatsächlich gehören einige Entwicklungsländer zu den größten Krypto-Nutzern der Welt, insbesondere wegen Überweisungen aus dem Ausland.

NEAR Protocol könnte hier eine Rolle spielen, da es durch seine niedrigen Kosten und schnellen Transaktionen sehr attraktiv für Kleinstzahlungen ist.

Beispielsweise könnten Wanderarbeiter, die Geld in die Heimat schicken, NEAR nutzen, um Gebühren zu sparen, im Vergleich zu traditionellen Diensten (Western Union etc.), die hohe Prozentsätze verlangen.

Der Empfänger kann die NEAR-Token dann entweder lokal tauschen (sofern es Börsen oder Händler gibt) oder direkt in einem lokalen Krypto-Ökosystem ausgeben.

Auch für Menschen ohne Bankkonto („unbanked“) bieten Blockchains wie NEAR Chancen: Mit nur einem Smartphone und Internetzugang lässt sich eine NEAR-Wallet einrichten, die im Prinzip ein vollwertiges Bankkonto ersetzt – man kann Vermögenswerte empfangen, speichern und versenden, ohne einer Bank zu vertrauen.

Besonders NEARs einfache Konto-Namen könnten hier hilfreich sein, weil sie Benutzerfreundlichkeit bringen (vergleichbar mit einem einfachen Zahlungsalias).

In Ländern mit instabilen Banken oder Kapitalverkehrskontrollen könnten Bürger Ersparnisse in Form von Krypto hodlen; NEAR wäre aufgrund seiner Stabilität als Netzwerk und Unterstützung von Stablecoins (z. B. USDT ist seit 2022 auf NEAR verfügbar​) eine Option.

Ein Bürger könnte also Dollar-Stablecoins über NEAR nutzen, um der lokalen Inflation zu entgehen, während die Transaktionsinfrastruktur von NEAR genutzt wird.

Zudem fördern einige Krypto-Projekte auf NEAR gezielt soziale Impact-Projekte. Beispielsweise gab/gibt es Stipendienprogramme, Hackathons und Community Funds, die Entwickler in Afrika, Asien oder Lateinamerika unterstützen, Lösungen auf NEAR aufzubauen (sei es für Mikrofinanz, lokales Crowdfunding, Bildung etc.).

Langfristig kann NEAR also als Teil der finanziellen Infrastruktur in Entwicklungsländern dienen, ähnlich wie M-Pesa in Afrika das Handybezahlen revolutionierte.

Voraussetzung ist natürlich, dass genügend Aufklärung und einfache Anwendungen vorhanden sind, damit die Bevölkerung Zugang bekommt.

Hier sind noch Anstrengungen nötig – doch das Potenzial, Menschen ohne Zugang zum traditionellen Finanzsystem zu helfen, ist gegeben.

Gerade weil NEAR geringe Beträge effizient handhaben kann, eignet es sich für Mikrotransaktionen wie Mikrokredite oder Spendenplattformen in Entwicklungsregionen.

Regulierung weltweit

Die rechtliche Behandlung von NEAR Protocol fällt unter die generelle Regulierung von Kryptowährungen, die je nach Land sehr unterschiedlich ausfällt.

In den meisten Ländern sind Kryptowährungen wie NEAR derzeit legal als digitale Vermögenswerte zu besitzen und zu handeln​:contentReference[oaicite:62]{index=62}. Allerdings variieren die Details erheblich:

Akzeptierende Länder: Einige Staaten fördern oder tolerieren Kryptowährungen offen. El Salvador hat z. B. Bitcoin 2021 sogar zum gesetzlichen Zahlungsmittel gemacht (NEAR ist dort zwar nicht offiziell anerkannt, aber als Krypto ebenfalls legal verwendbar)​.

Länder wie die Vereinigten Arabischen Emirate, Singapur oder die Schweiz haben krypto-freundliche Regulierungen und sehen digitale Assets als Chance – in solchen Jurisdiktionen kann NEAR frei genutzt werden, teils mit bestimmten Lizenzen für Börsen oder Projekte.

Eingeschränkte Länder

In einigen Ländern ist Krypto-Handel zwar erlaubt, aber streng reguliert.

Zum Beispiel planen die EU-Staaten mit MiCA eine Lizenzpflicht für Dienstleister, behandeln Token aber nicht per se als illegal. USA: Hier ist die Lage komplex – während das Trading legal ist, steht die Einstufung einzelner Token (Security oder nicht) im Raum.

NEAR wurde bislang nicht als Wertpapier eingestuft und ist auf großen US-Börsen handelbar, aber die allgemeine Unsicherheit (SEC-Klagen gegen andere Projekte) sorgt für Vorsicht. In vielen Ländern gibt es steuerliche Vorschriften (z. B. auf Gewinne), aber keine Verbote.

Länder mit Verboten

Einige wenige Staaten haben Krypto verboten oder stark eingeschränkt. China etwa hat 2021 den Krypto-Handel und -Mining weitgehend verboten – damit wäre auch NEAR in China nicht legal nutzbar.

Bangladesch oder Nigeria hatten ebenfalls Phasen von Verboten/Restriktionen. In solchen Ländern kann der Besitz oder Handel von NEAR strafbar sein, was natürlich die Nutzung verhindert.

Oft sind diese Verbote jedoch schwierig durchzusetzen und es entstehen Graumärkte.

Akzeptanz als Währung

Kaum ein Land außer El Salvador (und seit 2022 die Zentralafrikanische Republik für BTC) hat Krypto als Währung anerkannt.

NEAR wird weltweit hauptsächlich als Anlage bzw. Utility-Token betrachtet, nicht als offizielle Währung.

Allerdings arbeiten Notenbanken an CBDCs, was indirekt die Rechtsgrundlage für Krypto klarer machen könnte. Einige Regierungen (z. B. Japan) haben Krypto-Börsen reguliert und erlauben ausgewählte Token offiziell – NEAR könnte perspektivisch, wenn es größer wird, auf solche „Whitelistings“ hoffen.

Generell bewegt sich NEAR in dem gleichen regulatorischen Umfeld wie vergleichbare Kryptowährungen.

Die NEAR Foundation achtet auf Compliance und betreibt beispielsweise KYC/AML-Programme für Token Sales etc., um Gesetzeskonformität zu gewährleisten.

Spannend wird die weitere Entwicklung in großen Märkten: Sollten die USA z. B. klare Regeln schaffen und NEAR nicht als Wertpapier gelten, könnte das einen Schub geben.

Auch eine Zulassung eines NEAR-basierten ETFs oder die Einstufung als Commodity durch Regulierer wären potenzielle positive Entwicklungen.

Umgekehrt könnten pauschale Verbote in größeren Volkswirtschaften dem Projekt schaden.

Momentan aber gibt es kein Land, das explizit NEAR Protocol verbietet – Verbote betreffen immer Kryptowährungen allgemein.

Solange man sich in einem Land befindet, das Krypto erlaubt, kann man NEAR genauso nutzen wie Bitcoin oder andere Coins.

Schutz vor Hackern

Blockchain-Protokolle stehen ständig im Fadenkreuz von Hackern, sei es durch direkte Angriffe auf das Netzwerk, auf Bridges oder auf Anwendungen im Ökosystem.

NEAR Protocol hat verschiedene Sicherheitsmaßnahmen implementiert, um Angriffe abzuwehren und die Gelder der Nutzer zu schützen:

Proof-of-Stake Sicherheit

Durch das Staking müssen Angreifer enorme Mengen an NEAR-Token aufbringen, um überhaupt theoretisch das Netzwerk kontrollieren zu können.

Selbst dann würden Konsensregeln und Slashing (Verlust der gestakten Token bei Manipulationsversuch) greifen. Ein 51 %-Angriff ist wirtschaftlich unattraktiv und bisher nie vorgekommen.

Überwachung und schnelle Finalität

Dank Doomslug-Konsens wird binnen Sekunden festgestellt, wenn ein falscher Block vorgeschlagen wird. Das erschwert Double-Spending-Versuche erheblich. Zudem sind die Nodes so programmiert, dass sie ungewöhnliche Vorgänge melden.

Bridge-Sicherheit

Wie oben erwähnt, ist die Rainbow Bridge so konstruiert, dass Angreifer zunächst eine Kaution in fremder Chain (ETH) stellen müssen. Automatisierte Watchdogs prüfen jede Cross-Chain-Transaktion.

Dieser Mechanismus hat bereits bewiesen, dass er einen Angriff innerhalb von Sekunden stoppen kann, bevor Schaden entsteht​:contentReference[oaicite:64]{index=64}.

Audits und formale Verifikation

Der NEAR-Code wird regelmäßig von unabhängigen Sicherheitsfirmen geprüft. Kritische Smart Contracts (wie der Staking-Contract) durchlaufen strenge Tests.

In vielen Fällen kommt auch formale Verifikation zum Einsatz, um mathematisch zu beweisen, dass bestimmte Fehler nicht auftreten können.

Bug-Bounties

Es gibt Anreize für Sicherheitsforscher, Schwachstellen zu melden. NEAR bietet Prämien (teils hohe Summen in USD) für das verantwortungsvolle Offenlegen von Bugs. Dies motiviert ethische Hacker, zur Sicherheit beizutragen, statt Exploits auszunutzen.

Upgrades und schnelle Reaktionen

Das Entwicklerteam von NEAR reagiert im Ernstfall schnell. Sollte eine Schwachstelle bekannt werden, können Updates durch Validator-Abstimmung zeitnah eingespielt werden.

Die Architektur von NEAR erlaubt Upgrades ohne Hardfork in vielen Fällen, was die Reaktionszeit verkürzt.

Hacker könnten auch versuchen, Nutzer direkt ins Visier zu nehmen (z. B. Phishing-Angriffe auf Wallet-Keys).

Hier schützt das Protokoll an sich nicht, aber die NEAR Wallet bietet z. B. 2FA-Optionen mit E-Mail und Handy an, um unbefugte Transaktionen zu verhindern.

Für große Trader gibt es die Möglichkeit von Multisig-Wallets auf NEAR, bei denen mehrere Keys benötigt werden, um Transaktionen zu signieren – ein weiterer Schutz vor Diebstahl.