- Michael Saylor sagt, die Aufnahme von Strategy in den S&P 500 sei langfristig unerheblich, wenn Bitcoin sich als überlegenes digitales Kapital durchsetzt.
- Er verweist darauf, dass Ratingagenturen, Regulierer und Basel-Regeln Bitcoin früher faktisch mit Null bewerteten, heute aber schrittweise Akzeptanz zeigen.
Im Gespräch mit einem CoinDesk-Podcast stellt Michael Saylor eine These auf, die über Strategy hinausgeht. Gefragt nach der Chance, in den US-Leitindex S&P 500 aufzusteigen, winkt er ab. Langfristig spiele das keine entscheidende Rolle, sagt der Mitgründer des Softwareunternehmens, das sich de facto in einen börsennotierten Bitcoin-Halter verwandelt hat.
Saylor erinnert daran, dass Bitcoin und digitale Assets über Jahre von Teilen des Finanzsystems eher als Störfaktor behandelt wurden. Ratingagenturen stuften Engagements kritisch ein, Regulierer warnten, und die Basel-Regeln setzten für Bankenbilanzierung lange einen effektiven Wert von Null an. Nun beginne sich dieses Bild zu drehen: Institutionen integrierten Bitcoin schrittweise in ihre Modelle und Produkte.
„Unsichtbare Hand“ statt Indexentscheidung
Für Saylor ist entscheidend, ob Bitcoin sich als Form von digitalem Kapital durchsetzt, die er als überlegen gegenüber Gold beschreibt. Wenn das zutreffe, werde die „unsichtbare Hand“ des Marktes Kapital entsprechend umschichten.
Ob einzelne Indexanbieter Strategy aufnehmen oder Versicherer und Banken kurzfristig zögern, ändere nichts an dieser Grundbewegung.
Solche Entscheidungen könnten seiner Ansicht nach höchstens zusätzliche Chancen für andere Investoren schaffen, die früher einsteigen.
Der langfristige Trend, so seine Lesart, werde nicht von Indexkomitees oder Gremien bestimmt, sondern von der Summe der Kapitalentscheidungen weltweit – und dort sieht Saylor Bitcoin bereits auf dem Weg, eine feste Größe zu werden.





