• ERC-8092 schlägt ein Standardformat vor, mit dem zwei Blockchain-Accounts ihre Beziehung per Signatur öffentlich erklären, beweisen und wieder widerrufen können.
  • Der Standard zielt auf Cross-Chain-Identität, etwa für Unterkonten, Delegationen oder Reputationssysteme, und baut dafür auf der Interoperabilitäts-Spezifikation EIP-7930 auf.

Die Ethereum-Community arbeitet an einem Baustein, der in vielen Protokollen bisher nur ad hoc gelöst wird: der Beziehung zwischen verschiedenen Wallets.

Der vorgeschlagene Standard ERC-8092 definiert sogenannte „associated accounts“. Zwei Adressen können damit über signierte Payloads erklären, dass sie zusammengehören, diese Beziehung kryptografisch beweisen und bei Bedarf wieder aufheben.

Im Kern geht es um ein gemeinsames Format, das über Wallets und Protokolle hinweg verstanden wird. Statt dass jede dApp eigene JSON-Strukturen oder Onchain-Flags erfindet, sollen verknüpfte Konten sauber standardisiert werden.

Von Sub-Accounts bis Reputation und Cross-Chain

Schon im Draft-Stadium werden die möglichen Einsatzfelder klar umrissen. Genannt werden etwa Sub-Account-Inheritance, also die Vererbung oder Übergabe von Unterkonten, sowie Delegated Authorization, bei der eine Adresse Berechtigungen an eine andere sauber dokumentiert übertragen kann.

Auch Reputationssysteme könnten profitieren. Wenn ein Nutzer mehrere Adressen zu einer „Identität“ verknüpft, lassen sich Onchain-Historien bündeln, ohne eine zentrale KYC-Stelle zu benötigen.

Für die Cross-Chain-Perspektive dockt ERC-8092 an EIP-7930 an, einen Interoperabilitätsvorschlag, der die Nutzung desselben Identitätsprinzips auf anderen Chains ermöglicht.

Damit zielt der Standard auf ein wiederkehrendes Problem im Multichain-Alltag: Nutzer verwalten heute oft ein Dutzend Adressen über mehrere Netzwerke, ohne eine verbindliche, überprüfbare Klammer. ERC-8092 will genau diese Klammer liefern – freiwillig, kryptografisch sauber und protokollübergreifend nutzbar.