• OKX identifizierte mehrere zusammenhängende Konten, die große Mengen MANTRA (OM) als Collateral nutzten, um USDT zu leihen und den OM-Preis künstlich nach oben zu treiben.
  • Die aus dem Vorfall entstandenen Verluste wurden laut Börse vollständig durch den OKX-Versicherungsfonds abgedeckt, während Beweise an Aufsichtsbehörden und Strafverfolger übergeben wurden.

In einer öffentlichen Stellungnahme hat OKX Details zu einem Manipulationsversuch rund um den Token MANTRA (OM) offengelegt. Demnach identifizierte die Börse eine Gruppe miteinander verbundener Konten, die große Mengen OM als Sicherheit hinterlegt haben sollen, um USDT zu leihen.

Mit dem zusätzlichen Kapital sei der OM-Kurs anschließend aggressiv nach oben getrieben worden – ein klassischer Pump-Mechanismus, nur eben über besicherte Kreditpositionen im Margin- und Perpetual-Umfeld.

Als der Markt drehte, blieben Verluste zurück – nicht nur bei den beteiligten Konten, sondern auch im System der Börse. Laut OKX wurden diese „major losses“ vollständig durch den hauseigenen Versicherungsfonds aufgefangen, der genau für solche Marktschocks eingerichtet ist. Für normale Kunden seien dadurch keine negativen Salden entstanden, betont die Plattform.

Beweise an Aufsicht übergeben, Zivil- und Strafklagen im Anlauf

OKX erklärt, man habe umfangreiche Onchain- und Plattformdaten zu den beteiligten Accounts gesichert und diese bereits an Aufsichtsbehörden und Strafverfolgungsstellen weitergeleitet. Mehrere zivil- und strafrechtliche Verfahren seien bereits anhängig oder in Vorbereitung.

Der Fall zeigt, wie anfällig kleinere bis mittlere Tokens für Konstruktionsfehler in Margin- und Lending-Produkten sind, wenn wenige große Adressen den Markt dominieren.

Für OKX ist die Kommunikation auch ein Signal an Profis und Retail: Marktmanipulation werde nicht toleriert, Verluste aus extremen Ausreißern könnten aber systemseitig absorbiert werden – zumindest so lange, wie der Versicherungsfonds durchhalte.