• Lumia Towers: Tokenisiertes Immobilienprojekt in Istanbul mit 300 Einheiten und einem Wert von 220 Millionen US-Dollar.
  • Blockchain-Investitionen: Token-Inhaber erhalten Governance-Rechte und Zugang zu DeFi, unterstützt durch Polygon-Infrastruktur.

Führungskräfte von Lumia und Polygon Labs haben in einem exklusiven Q&A Einblicke in Lumia Towers gegeben, ein tokenisiertes Immobilienprojekt in Istanbul. Die beiden Wolkenkratzer mit einem Gesamtwert von 220 Millionen US-Dollar werden 300 Wohn- und Gewerbeeinheiten umfassen. Lumia-CEO Kal Ali bestätigte, dass das Projekt bis zum zweiten Quartal 2026 fertiggestellt und vollständig tokenisiert sein wird.

Lumia Towers zielt darauf ab, Immobilieninvestitionen durch die Einführung von Blockchain-basiertem Bruchteilseigentum zu transformieren. Investoren können Token erwerben, die Anteile an Immobilien darstellen, wodurch hochwertige Immobilien leichter zugänglich werden.

Ali erklärte:

„Token-Inhaber werden Governance-Rechte haben, die es ihnen ermöglichen, über Entscheidungen bezüglich der Nutzung der Immobilie abzustimmen, beispielsweise ob sie vermietet oder verkauft werden soll.“

Das Eigentum wird über Zweckgesellschaften (SPVs) strukturiert, die die tokenisierte Immobilie erwerben werden.

Zusätzlich zu den Eigentumsrechten werden die Token auf der Lumia Chain eingesetzt und in dezentrale Finanzprotokolle (DeFi) integriert. Dies ermöglicht Investoren den Zugang zu weiteren Finanzinstrumenten, die mit ihrem Immobilienvermögen verbunden sind.

Laut Landshares beträgt der aktuelle Marktwert tokenisierter Vermögenswerte 187 Milliarden US-Dollar. Experten prognostizieren jedoch ein Wachstum auf 3,5 Billionen oder sogar 10 Billionen US-Dollar bis 2030. Dieses Wachstum wird durch Blockchain-Lösungen vorangetrieben, die hochwertige Vermögenswerte fraktionieren und die Eintrittsbarrieren für Kleinanleger senken.

Polygon unterstützt die Blockchain-Infrastruktur für die Immobilien-Tokenisierung

Polygon Labs stellt das Blockchain-Framework zur Unterstützung reibungsloser Transaktionen für Lumia Towers bereit. Das Netzwerk zielt darauf ab, die Immobilien-Tokenisierung schneller und kostengünstiger zu gestalten.

Boris Spremo, Head of Enterprise and Financial Services bei Polygon Labs, erklärte:

„Die Polygon-Infrastruktur ist speziell für Anwendungen mit hohem Wert konzipiert, bei denen Ethereum allein zu teuer oder zu langsam wäre. Wenn Sie das Eigentum an einer Immobilie im Wert von 220 Millionen US-Dollar aufteilen, sind Transaktionsgebühren von 50 US-Dollar oder Wartezeiten von 15 Minuten auf eine Bestätigung nicht tragbar.“

Darüber hinaus soll die Zusammenarbeit die Kluft zwischen traditionellen Immobilien und Blockchain überbrücken. Ziel ist es, Kleinanlegern den Zugang zum Immobilienmarkt zu ermöglichen, ohne dass diese über erhebliches Kapital verfügen müssen.

Herausforderungen und Risiken der Immobilien-Tokenisierung

Trotz ihres Potenzials birgt die Immobilien-Tokenisierung Herausforderungen. Marktliquidität, regulatorische Hürden und technologische Risiken bleiben zentrale Anliegen. Investoren könnten Schwierigkeiten haben, ihre Token zu verkaufen, wenn auf Sekundärmärkten keine ausreichende Handelsaktivität vorhanden ist.

Frühere Projekte stießen auf Schwierigkeiten. RealT, ein Krypto-Immobilienunternehmen, versuchte beispielsweise, Immobilien in Detroit zu tokenisieren. Mieter waren jedoch hinsichtlich der Eigentumsverhältnisse verunsichert, und das Unternehmen soll laut einem Bericht der New York Post 2 Millionen US-Dollar an unbezahlten Steuern schulden.

Dennoch plant Lumia, sein Tokenisierungsmodell über die Türkei hinaus auszuweiten. Das Unternehmen prüft Optionen im Nahen Osten, in Nordafrika, den Vereinigten Staaten und Europa. Ziel ist es, Immobilieninvestitionen zugänglicher zu machen und gleichzeitig potenzielle Risiken zu minimieren.