- Ripple hat beim US-OCC einen Antrag zur Gründung der Ripple National Trust Bank eingereicht.
- Die Bank soll Stablecoin-Reserven verwalten und institutionelle Tokenisierungslösungen anbieten.
Ripple Labs hat eine Interagency Charter Application beim Office of the Comptroller of the Currency (OCC) eingereicht. Ziel ist die Gründung der Ripple National Trust Bank, N.A., mit Sitz in New York. Das Institut soll als bundeseinheitlich regulierte Treuhandbank operieren und sich auf die Verwahrung tokenisierter Vermögenswerte sowie Stablecoin-Reserven konzentrieren. Einlagen- und Kreditgeschäfte sind nicht vorgesehen. Die Lizenz verschafft Ripple direkten Zugang zu Zahlungsinfrastrukturen der Federal Reserve und stellt die Ausgabe des unternehmenseigenen Stablecoins RLUSD unter die Aufsicht von OCC und Fed.
Charter-Antrag legt 250 Mio. US-Dollar Eigenkapitalbasis fest
Die eingereichten Dokumente sehen eine Eigenkapitalausstattung von 250 Mio. US-Dollar vor. Ripple Labs behielte alle Anteile. Die Bank soll als B2B-Plattform fungieren und institutionellen Kunden Dienste wie die Verwahrung digitaler Wertpapiere, die Abwicklung tokenisierter Einheiten auf XRPL-Sidechains sowie Treasury-Management anbieten. Laut Antrag ist Brian Spahn als Gründungspräsident vorgesehen. Ein Board aus Ripple-Führungskräften und externen Compliance-Experten übernimmt die Aufsicht. Der Hauptsitz ist an der West 19th Street in Manhattan geplant, während Risiko- und Cybersicherheitsfunktionen in San Francisco angesiedelt werden.
Trustbank soll RLUSD und institutionelle Tokenisierung absichern
Ripple positioniert die geplante Bank als regulatorische Grundlage für den Stablecoin RLUSD. Einlagen sollen vollständig in kurzlaufenden US-Treasuries gehalten und täglich geprüft werden. Darüber hinaus plant das Unternehmen, Unternehmensanleihen, Fondsanteile und Handelsforderungen auf der XRPL-Blockchain zu tokenisieren. Institutionelle Partner könnten damit nahtlos zwischen klassischen Dollar-Konten und On-Chain-Token wechseln. Ripple erwartet, dass die bundesweite Lizenz die Akzeptanz der eigenen Infrastruktur bei Banken und Fintechs erhöht, weil sie in allen 50 Bundesstaaten einheitliche Rechtssicherheit bietet.
Das OCC-Prüfverfahren umfasst eine öffentliche Kommentierungsfrist von 30 Tagen. Marktbeobachter rechnen bei positiver Bewertung mit einer vorläufigen Genehmigung im ersten Quartal 2026. Parallel verhandelt Ripple mit der Federal Reserve über einen Master Account, um Rund-um-die-Uhr-Zahlungsabwicklungen zu ermöglichen. Die Banklizenz würde Ripple in die Lage versetzen, als regulierte Schnittstelle zwischen traditionellen Finanzinstituten und der tokenisierten Wirtschaft zu agieren.