- Das laut Gerüchten 10 Milliarden US-Dollar schwere Übernahmeangebot von Ripple für Circle befeuert die Debatte über den künftigen Nutzen von XRP und die möglichen Auswirkungen auf den Markt.
- Circles Börsengangpläne rufen Spekulationen hervor, obwohl angeblich Übernahmegespräche mit Ripple und Coinbase laufen.
In der XRP-Community hält sich hartnäckig das Gerücht, Ripple wolle den USDC-Emittenten Circle übernehmen. Circle hat sich allerdings öffentlich auf einen Börsengang an der New Yorker Börse festgelegt. Einige XRP-Befürworter gehen dennoch davon aus, dass Ripple ein substanzielles Angebot vorgelegt hat. Die Fronten sind gespalten: Während die einen deutliche Kursgewinne für XRP erwarten, sofern eine Transaktion zustande kommt, verweisen Skeptiker auf fehlende Belege und erhebliche praktische Hürden.
Strategische Fragen rund um das mutmaßliche Ripple-Angebot
Circle hat kürzlich einen Börsengang unter dem Ticker CRCL beantragt und will dabei 24 Millionen A-Aktien platzieren. Dieser Schritt dämpfte zunächst die Vermutung, Ripple oder Coinbase könnten eine Übernahme anstreben. Dennoch behauptete das XRP-Community-Mitglied Mickle in mehreren Posts auf X, Ripple habe zunächst 5 Milliarden US-Dollar geboten und das Angebot anschließend auf 10 Milliarden US-Dollar erhöht – deutlich über dem IPO-Zielwert von sechs Milliarden. Seiner Ansicht nach könnte ein solches Angebot den Circle-Vorstand dazu bewegen, den Börsengang noch einmal zu überdenken.
Mickle argumentiert, das potenzielle Kaufgebot sei „schwer auszuschlagen“, weil ein Börsengang Marktunsicherheiten mit sich bringe. Coinbase bleibe zwar im Gespräch, doch Ripple habe den größeren strategischen Hebel, so seine Einschätzung.
Circle widersprach umgehend allen Verkaufsphantasien und erklärte, es gebe keine Gespräche mit Ripple oder Coinbase. Das Unternehmen betonte, der Fokus liege weiterhin klar auf dem Börsengang. Unter XRP-Investoren nährte das Dementi jedoch eher die Hoffnung, ein Abschluss könne den Token-Nutzen spürbar steigern.
Wachsende Skepsis an der Finanzierung
Kritiker zweifeln, ob Ripple die Mittel für eine Transaktion dieser Größenordnung tatsächlich aufbringen kann. Marktdatenspezialist Dave Weisberger bezweifelte, Ripple könne genügend Liquidität mobilisieren, ohne den XRP-Kurs massiv unter Druck zu setzen. Seiner Ansicht nach wären erhebliche Cash-Bestände erforderlich, nicht nur Token oder Firmenanteile.
Pro-XRP-Anwalt Fred Rispoli hält dagegen, Ripple könne ein gemischtes Paket aus Bargeld, Fremdkapital und Eigenkapital schnüren, um den Markt nicht mit XRP zu überfluten. Dennoch bleibt Unsicherheit, zumal Ripple-CEO Brad Garlinghouse Berichten zufolge ein konkretes 10-Milliarden-Dollar-Gebot dementierte – ohne allerdings Gespräche grundsätzlich auszuschließen.
Branchenanalysten sehen in einer möglichen Circle-Übernahme die Chance, dass Ripple künftig sowohl USDC als auch den hauseigenen Stablecoin RLUSD kontrolliert und damit seine globale Zahlungsinfrastruktur ausbaut. KI-Modelle wie ChatGPT und Grok prognostizieren für XRP in einem Basisszenario Kurse zwischen 3,50 und 4,50 US-Dollar und in einem optimistischen Szenario bis zu 10 US-Dollar – vorausgesetzt, die Integration verläuft reibungslos.