- David Schwartz, CTO von Ripple, hat zwei neue Mechanismen vorgeschlagen, um Überzahlungen im XRP Ledger zu vermeiden; Nutzern sollen künftig zu hohe Transaktionsgebühren erstattet werden.
- Nach der Ankündigung stieg der XRP-Kurs um mehr als 5 %; die Änderungen könnten mit dem für Juni vorgesehenen Netzwerk-Upgrade 2.5.0 in Kraft treten.
Der Chief Technology Officer von Ripple David Schwartz hat eine Reform der Gebührenstruktur des XRP Ledgers vorgeschlagen. Damit adressiert er die langjährige Kritik an überhöhten Zahlungen im Vergleich zu Plattformen wie Ethereum.
In einer ausführlichen Diskussion auf X präsentierte Schwartz zwei technische Ansätze, um das Problem zu lösen. Die Vorschläge kommen, während sich der XRP Ledger auf das für Juni geplante Upgrade 2.5.0 vorbereitet.
One idea is to compute the fee level required to get one more transaction into the ledger after the consensus transaction set is determined and rebate any fee above that level that any transaction tried to pay. You might have to tweak that a bit to make it not break consensus.
— David 'JoelKatz' Schwartz (@JoelKatz) June 16, 2025
Im aktuellen XRPL-Modell werden sämtliche Gebühren – auch Beträge über dem tatsächlichen Bedarf – verbrannt. Zwar reduziert dies das XRP-Gesamtangebot, doch zahlen Nutzer systematisch mehr als nötig. Die Mindestgebühr liegt derzeit bei 0,00001 XRP und steigt bei hoher Auslastung.
Vorschlag 1: Dynamische Gebühren und automatische Rückerstattung
Schwartz schlägt ein dynamisches Berechnungsverfahren vor, bei dem die Mindestgebühr erst nach Abschluss des Konsenses ermittelt wird. Zahlungen oberhalb dieses Schwellenwerts würden automatisch anteilig an die Absender zurückfließen.
Die Priorisierung bliebe gebotsbasiert, doch alle in denselben Ledger aufgenommenen Transaktionen zahlten letztlich denselben Betrag. So entsteht eine einheitliche Kostenbasis ohne Anreiz zum strategischen Überbieten.
Der CTO betonte, dass die Implementierung sorgfältig abgestimmt werden müsse, um die Konsenssicherheit nicht zu gefährden.
Vorschlag 2: Erstattung auf Basis der Mediangebühr
Eine Alternative sieht vor, nach jeder Ledger-Schließung den Median der gezahlten Gebühren zu bestimmen. Nutzer erhielten die Differenz zwischen ihrem Gebot und diesem Median zurück. Der Ansatz gilt als leichter umsetzbar, kann jedoch weiterhin zu Überzahlungen führen, wenn hohe Maximalgebote abgegeben werden.
Beide Modelle sollen die Nutzerfreundlichkeit erhöhen, ohne den Durchsatz oder die Stabilität des XRP Ledgers zu beeinträchtigen. Sie unterscheiden sich grundlegend von den Gas-Refund-Mechanismen von Ethereum und berücksichtigen die Besonderheiten des XRPL-Hooks-Systems.
Ausgangspunkt der Debatte war ein Beitrag von XRPL-Senior-Software-Engineer Mayukha Vadari, der die Unterschiede zwischen Ethereums Gas-Erstattung und dem statischen Gebührenmodell von XRPL herausstellte.
Ethereum erlaubt es Nutzern, die Gasobergrenze zu überschätzen und ungenutzte Beträge zurückzuerhalten. Der XRP Ledger erhebt hingegen feste Gebühren ohne Erstattungsoption. Laut Vadari kalkuliert das Hooks-System Gebühren nach einem Worst-Case-Szenario statt nach tatsächlichem Verbrauch.
Die Märkte reagierten positiv: Der XRP-Kurs legte in den vergangenen 24 Stunden um 3,29 % zu und liegt aktuell bei 2,24 $.