• Rothschild Investment LLC (≈1,5 Mrd. US-$ AuM) meldet 6.000 Anteile am Volatility Shares Solana ETF (SOLZ) – zuletzt ≈132.720 US-$ Marktwert; PNC Financial Services hat ebenfalls Solana-ETF-Bestände in seinen Offenlegungen ausgewiesen.
  • Die Rotationen in SOL-Exposures korrespondieren mit der Tokenisierungs-Story rund um Solana und der Erwartung weiterer ETF-Listings; der Bitwise Solana ETF (BSOL) nutzt Staking als integralen Bestandteil seines Konzepts.

Die Neugier großer Finanzinstitute auf Solana-Exposure hat in den vergangenen Monaten spürbar zugenommen. Jüngste 13F-Einreichungen zeigen: Rothschild Investment LLC hält 6.000 Anteile am Volatility Shares Solana ETF (Ticker: SOLZ); die Position wurde in der Meldung mit ≈132.720 US-$ bewertet.

PNC Financial Services hat in einer separaten Offenlegung ebenfalls Solana-ETF-Bestände gemeldet. Auch wenn die absoluten Summen (noch) überschaubar sind, senden sie ein Signal: Solana etabliert sich als mandatsfähiger Baustein in Portfolios jenseits spezialisierter Krypto-Vehikel.

Mehrere Faktoren stützen das Interesse. Erstens die Tokenisierungs-Erzählung, in der Solana dank hoher Durchsatzraten als Kandidat für On-Chain-Abwicklung und Breitennutzung wahrgenommen wird.

Zweitens die Erweiterung des Produktuniversums: Neben SOLZ sind weitere Solana-ETFs an US-Börsen live, und die Pipeline für Europa nimmt Konturen an. Drittens unterscheiden sich die Solana-Fonds inhaltlich von Bitcoin-ETFs, weil ein Teil der Anbieter Staking als Ertragskomponente nutzt – ein Feature, das BTC-Spot-ETFs regulatorisch nicht bieten.

Für institutionelle Anleger, die sich von Bitcoin-zentrischen Allokationen lösen, sind Diversifikation, Renditequellen und Liquidität die Stichworte. In dieser Logik erscheinen taktische Rotationen – von einem Teil der BTC-ETFs in SOL-Exposure – als Versuch, Ertrag (via Staking) mit Wachstum (Netzwerkausbau, DeFi/NFT-Aktivität) zu kombinieren.

Staking im ETF-Mantel: Chancen und Auflagen

Der Bitwise Solana ETF (BSOL) setzt – laut Produktunterlagen – durchgängig auf Staking der gehaltenen SOL-Bestände. Für Investoren entsteht damit eine zusätzliche Ertragsquelle, die – abhängig von Netzwerkbedingungen, Validator-Gebühren und Slashing-Regeln – den Total Return gegenüber reinen Preis-ETFs erhöhen kann. Gleichzeitig steigen Komplexität und Risikoprofil:

Betriebs- und Kontrahentenrisiko: Staking setzt Validator-Infrastruktur, SLA-gestützte Prozesse und Key-Management auf Institution-Niveau voraus. Slashing-Ereignisse oder Downtime können den Fondswert beeinträchtigen.

Liquiditätsmanagement: Gestakte SOL sind gebunden (Unbonding/Lock-up). ETF-Anbieter müssen Creation/Redemption so organisieren, dass NAV-Nähe und tägliche Liquidität gewährleistet bleiben – typischerweise über Puffer, Derivate oder gestaffelte Unbondings.

Steuer/Accounting: Staking-Erträge sind steuerlich und bilanztechnisch gesondert zu erfassen; Transparenz über Bruttoerträge, Validator-Fees und Zeitpunkte ist für professionelle Mandate zentral.

Regulatorik: Die Zulassung von Staking-Komponenten im ETF hängt von Rechtsraum und Prospektgestaltung ab; klare Risikohinweise sind obligatorisch.

Für Rothschild und PNC – ebenso wie für andere institutionelle Anleger – sind neben Tracking-Qualität und Spreads daher drei Punkte prüfentscheidend:

(1) Wie robust ist die Staking-Governance (Validator-Diversifikation, Slashing-Historie, Notfallpläne)?

(2) Wie zuverlässig bleiben Creation/Redemption in Stressphasen (Orderbuchtiefe, Arbitrage-Fähigkeit der APs)?

(3) Wie konsistent ist die Methodik (Preisquellen, Fixings, Ausreißerfilter) zur NAV-Ermittlung?

Kurzfristig richtet sich der Blick auf weitere 13F-Offenlegungen und ETF-Mittelzuflüsse. Mittelfristig zählt, ob on-chain Nutzungsdaten (Transaktionslast, Gebühren, DeFi-TVL) und Produktmetriken (AUM, Tracking-Differenz, Netto-Ertragsbeitrag aus Staking) die Anlagethese tragen.

Solange Staking-Erträge NAV-nah vereinnahmt und Risikopfade (Slashing, Unbonding, Custody) kontrolliert werden, kann der ETF-Mantel für SOL eine Institutionalisierungsbrücke bieten – mit der Chance auf Ertrag und der Verpflichtung zu Transparenz.