• Die SEC könnte bereits im kommenden Monat Multi-Coin-ETFs genehmigen, die mehrere Kryptowährungen statt einzelner Vermögenswerte abbilden.
  • Branchenbeobachter erwarten, dass zunächst Solana-ETFs zugelassen werden, während aktiv gemanagte Memecoin-Fonds voraussichtlich erst 2026 starten.

Die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) erwägt, bereits im Juli börsengehandelte Krypto­fonds zuzulassen – ein Schritt, den Analysten als möglichen Beginn eines „Altcoin-ETF-Sommers“ einstufen.

Eric Balchunas, leitender ETF-Analyst bei Bloomberg, verwies am Dienstag auf eine interne Notiz seines Kollegen James Seyffart. Demnach könnten Index-ETFs, die breite Krypto-Körbe nachbilden, in den nächsten Wochen grünes Licht von der SEC erhalten. Die Behörde prüft darüber hinaus, ob sie Entscheidungen zu Solana- und Staking-ETF-Anträgen beschleunigt.

Mehrere Emittenten haben inzwischen Anträge für Krypto-Bündel-ETFs eingereicht, die Körbe digitaler Vermögenswerte abbilden. Die SEC muss bis zum 2. Juli über diese breit aufgestellten Produkte entscheiden; Bloomberg-Analysten beziffern die Genehmigungschance auf 90 %.

Einzelne Kryptowährungs-ETFs bleiben weiter im Prüfverfahren. Aktuell liegen der SEC Anträge für XRP- und Solana-ETFs vor; die entsprechenden Fristen reichen bis in das Jahr 2025.

Korbprodukte gewinnen an Attraktivität

Finanzdienstleister betrachten Krypto-Bündel-ETFs als besonders attraktive Vehikel. Duncan Moir, Präsident von 21Shares, betonte auf der Proof-of-Talk-Konferenz in Paris, dass Korbprodukte in volatilen Märkten strategische Vorteile bieten.

„Man weiß nicht, wer der Gewinner sein wird – also kauft man einen Korb aller Titel“, erklärte Moir.

Dieser Ansatz senkt das Einzeltitelrisiko und sorgt zugleich für ein breites Engagement in Kryptowährungen.

Vermögensverwalter drängen zunehmend in den Markt für Krypto-ETFs. Moir erwartet, dass Bündelprodukte mittelfristig den US-Kryptomarkt dominieren werden.

Das Konzept ähnelt Sektor-ETFs: Investoren erhalten ein diversifiziertes Engagement, ohne einzelne Gewinner identifizieren zu müssen – ein Modell, das insbesondere institutionelle Anleger anspricht.

Solana-ETFs dürften die nächste Zulassungswelle anführen

Die SEC hat sich Berichten zufolge mit Antragstellern von Solana-ETFs abgestimmt und Feedback zu den Einreichungen gegeben – ein Indiz für ein aktives Prüfverfahren.

Die Staking-Mechanik erhöht die Komplexität der Solana-ETF-Anträge. Anders als Bitcoin-Produkte müssen Solana-ETFs Proof-of-Stake-Erträge berücksichtigen – ein Punkt, den Antragsteller und Aufseher derzeit intensiv diskutieren.

Nate Geraci, Präsident der ETF Store, sieht die Behörde

„kurz davor, die Schleusen für Krypto-ETFs zu öffnen“.

Diese regulatorische Verschiebung gilt als letzter Schritt, bevor große Brokerhäuser direkten Handel in digitalen Vermögenswerten anbieten.

Die bereits zugelassenen Bitcoin- und Ethereum-ETFs verzeichnen eine anhaltend hohe Nachfrage; das verwaltete Vermögen übertraf die Erwartungen seit dem Start Anfang 2024 deutlich. Der Erfolg dient als Blaupause für weitere Krypto-ETFs.

Grayscale und Bitwise führen die jüngste Welle von Anträgen auf Multi-Asset-Fonds an. Beide Häuser bringen erhebliche regulatorische Erfahrung mit und unterstreichen mit ihren Einreichungen das institutionelle Vertrauen in rasche Zulassungen.