- Die SEC vertagt die Entscheidung über den Truth Social Bitcoin- und Ethereum-ETF und setzt einen späteren Termin an.
- Der Antrag zielt auf Spot-Exposure in Bitcoin und Ether mit geplanter Notierung über NYSE Arca.
Die US-Börsenaufsicht SEC hat ihre Entscheidung über den Antrag auf Zulassung eines Truth Social Bitcoin- und Ethereum-ETFs verschoben. Die Behörde nutzt die Möglichkeit, die Prüffrist im laufenden Regelverfahren zu verlängern.
Zeitplan und Verfahren
Der Antrag wurde über NYSE Arca gestellt und fällt unter das 19b-4-Verfahren für Regeländerungen an Börsen. Nach dem Securities Exchange Act kann die SEC die anfängliche Frist ausdehnen, um offene Fragen zu Marktintegrität, Transparenz und Anlegerinformationen zu prüfen. In der Praxis umfasst dies die Auswertung öffentlicher Kommentare, die Beurteilung von Marktüberwachungsvereinbarungen sowie die Prüfung, ob die gewählte Konstruktion die Kriterien für eine Notierung als börsengehandeltes Produkt erfüllt. Die SEC kann bis zum neuen Stichtag genehmigen, ablehnen oder ein vertieftes Prüfverfahren einleiten. Eine Fristverlängerung ist ein prozeduraler Schritt und lässt keine Rückschlüsse auf den Ausgang der Prüfung zu.
Der beantragte ETF soll eine unmittelbare Preisexponierung gegenüber Bitcoin und Ether ermöglichen. Üblicherweise wird eine solche Struktur über einen Trust oder ein vergleichbares Vehikel umgesetzt, das die zugrunde liegenden Vermögenswerte verwahrt und Anteile ausgibt, die den Nettovermögenswert abzüglich Gebühren abbilden. Für die Notierung an NYSE Arca gelten standardisierte Anforderungen, die insbesondere Liquidität, Marktüberwachung und die Eignung des Referenzmarkts adressieren.
Mögliche Auswirkungen auf Marktteilnehmer
Für professionelle Investoren bleibt die zentrale Frage, inwieweit die Produktarchitektur eine enge Nachbildung des Kassapreises mit kontrolliertem Tracking-Error sicherstellen kann. Dies hängt von Verwahrung, Gebührenstruktur, Primärmarktmechanik und der Effektivität des Creation- und Redemption-Prozesses ab. Relevanz hat auch die Marktinfrastruktur, darunter Vereinbarungen zum Datenaustausch mit Handelsplätzen und die Fähigkeit, potenzielle Manipulationen zu erkennen.
Eine Zulassung würde das bestehende Spektrum an Krypto-ETFs in den Vereinigten Staaten um ein kombiniertes Produkt auf Bitcoin und Ether erweitern. Für Privatanleger könnte ein solches Instrument den Zugang zu Spot-Exposure in reguliertem Börsenformat vereinfachen. Institutionelle Anleger betrachten zusätzlich Fragen der Bilanzierung, der Kapitalanforderungen sowie der internen Risikomodelle. Bis zur endgültigen Entscheidung sollten Marktteilnehmer die veröffentlichten Eingaben und etwaige Aktualisierungen der Antragsunterlagen aufmerksam verfolgen, da diese Details zu Verwahrstruktur, Gebühren und Market-Making liefern.