• SharpLink plant Aktienemission im Wert von 1 Mrd. US-Dollar; Erlöse für Aufbau einer substanziellen Ether-Treasury vorgesehen.
  • Ethereum-Mitbegründer Joseph Lubin wird Mitglied des Verwaltungsrats von SharpLink; Aktie springt nach Strategie-Nachricht um 400 %.

SharpLink Gaming, ein in den USA ansässiges Unternehmen für Sportwetten und Affiliate-Marketing, hat bei der US-Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) einen Antrag auf Ausgabe von Stammaktien im Wert von bis zu 1 Milliarde US-Dollar eingereicht. Das Unternehmen teilte mit, dass der Großteil der Erlöse aus dieser Emission für den Kauf von Ether (ETH), dem nativen Token des Ethereum-Netzwerks, verwendet werden soll. Dieser Schritt ist Teil der neuen, auf Ethereum basierenden Corporate-Treasury-Strategie des Unternehmens, die am 27. Mai bekannt gegeben wurde, wie wir bereits berichteten.

In derselben Mitteilung gab SharpLink zudem bekannt, dass Ethereum-Mitbegründer Joseph Lubin zum Vorsitzenden des Verwaltungsrats ernannt wurde. Nach dieser Nachricht stieg der Aktienkurs des Unternehmens während der Handelssitzung am 27. Mai um 400 %. Die vorgeschlagene Strategie positioniert SharpLink so, dass es potenziell zu einem der größten Ether-Halter unter den börsennotierten Unternehmen werden könnte.

Verwendung der Erlöse und Risikodarlegung

Gemäß dem bei der SEC eingereichten Antrag sollen die Mittel aus dem Aktienverkauf hauptsächlich für den Kauf von ETH verwendet werden. Das Unternehmen gab jedoch an, dass ein Teil des Kapitals auch für andere Zwecke eingesetzt werden soll.

„Wir beabsichtigen zudem, die Erlöse aus dieser Emission für Betriebskapitalbedarf, allgemeine Unternehmenszwecke, Betriebsausgaben und zentrale Affiliate-Marketing-Aktivitäten zu verwenden“, hieß es in dem Antrag.

SharpLink hat mehrere mit diesem Plan verbundene Risiken dargelegt. Dazu gehört die Möglichkeit, dass Ether als Wertpapier eingestuft wird. Sollte dies geschehen, könnte dies zu zusätzlichen regulatorischen Anforderungen führen. Das Unternehmen wies zudem auf die Entwicklung digitaler Zentralbankwährungen (CBDCs) als problematisch hin. Es führte aus, dass solche Währungen

„den Bedarf oder die Nachfrage nach von Privatunternehmen ausgegebenen Kryptowährungen eliminieren oder reduzieren könnten oder deren Nutzwert erheblich einschränken könnten.“

Reaktionen der Community und Vergleiche mit Bitcoin-Strategie

Nach der Ankündigung begannen Mitglieder der Kryptowährungs-Community, den Schritt von SharpLink mit dem von Michael Saylor, dem Executive Chairman von MicroStrategy, zu vergleichen. Saylor ist weithin dafür bekannt, große Teile der Reserven seines Unternehmens in Bitcoin umgewandelt zu haben. Sein Unternehmen hält nun über 580.000 Bitcoin im Wert von mehr als 60 Milliarden US-Dollar.

Der Krypto-Analyst 0xBoboShanti bezog sich auf den Schritt von SharpLink, indem er erklärte: „Ethereum hat endlich seinen eigenen Saylor.“ Ein anderer Kommentator, der Ethereum-Experte Anthony Sassano, bemerkte: „Ihr seid nicht bullish genug,“ was darauf hindeutet, dass einige in der Szene glauben, dies könnte eine neue Phase für auf Ether ausgerichtete Unternehmensstrategien einläuten.

Bei Redaktionsschluss notierte der Ether-Kurs bei 2.522 US-Dollar, was einem Rückgang von 4,03 % in den letzten 24 Stunden entspricht. Trotz dieses täglichen Rückgangs hat die Kryptowährung in den vergangenen 30 Tagen um 39,15 % zugelegt.

Die Nachricht über SharpLinks Pläne zur Ether-Akquisition fällt in eine Zeit, in der sich umfassendere Ethereum-bezogene Entwicklungen abzeichnen. Wie CryptoRevolution berichtete, hat der ETF-Anbieter REX Shares kürzlich Anträge für Ethereum- und Solana-Staking-ETFs (Exchange-Traded Funds) eingereicht. Analysten gehen davon aus, dass dies innerhalb von Wochen zur Einführung von Staking-ETFs in den USA führen könnte, basierend auf neuen regulatorischen Strategien, die das Unternehmen anwendet.