• Börsenhinweise signalisieren die baldige Notierung: Bitwise Solana (Spot-ETF) sowie die Canary-ETFs auf Litecoin und HBAR sollen morgen starten, Grayscales Solana-Konvertierung ist für den darauffolgenden Tag vorgesehen.
  • Emittenten haben ihre S-1-Prospekte so strukturiert, dass sie nach 20 Tagen automatisch wirksam werden; parallel hat die NYSE die erforderlichen 8-A-Registrierungen für das Listing zertifiziert.

Die Einführung weiterer Spot-Krypto-ETFs in den USA nimmt konkret Gestalt an. Neue Hinweise der Börsen signalisieren, dass der Bitwise Solana ETF sowie die Canary-Produkte auf Litecoin und Hedera (HBAR) bereits morgen den Handel aufnehmen könnten. Für das Grayscale-Produkt auf Solana ist die Konvertierung am Folgetag vorgesehen.

Damit rückt eine weitere Ausweitung des börslichen Angebots an direkt besicherten Krypto-Exposures in greifbare Nähe – trotz der jüngsten Einschränkungen im US-Regulierungsapparat.

Listing-Mechanik: 8-A-Registrierung und automatische Wirksamkeit

Der Weg zum Handelsstart führt über zwei zentrale Schritte. Zum einen registrieren Emittenten ihre Anteilsklassen mittels Form 8-A unter dem Securities Exchange Act von 1934, um die Zulassung an der jeweiligen Börse zu ermöglichen.

Die NYSE hat die entsprechenden 8-A-Anträge für die anstehenden Produkte bereits zertifiziert – ein formaler Meilenstein, der üblicherweise den letzten Schritt vor Aufnahme des Handels darstellt.

Zum anderen regeln die Emittenten die Prospektpflichten über S-1-Registrierungen nach dem Securities Act von 1933. In den jüngsten, geänderten S-1-Einreichungen wurde eine Klausel verankert, die eine automatische Wirksamkeit nach 20 Tagen vorsieht.

Dadurch entfällt eine aktive, manuelle Freigabe durch die SEC-Mitarbeitenden – ein rechtlich zulässiger Mechanismus, der auch während eines Government-Shutdowns greift.

Für Marktteilnehmer ist diese Struktur wichtig, weil sie die Planbarkeit des Launch-Timings erhöht. Zugleich bleibt die Möglichkeit bestehen, dass kurzfristige regulatorische Einwände Anpassungen erforderlich machen. Bis zu einer finalen Handelsaufnahme gilt daher die Einschränkung „vorbehaltlich letzter Maßnahmen“.

Produktausgestaltung und operative Eckpunkte

Die avisierten Produkte sind als Spot-ETFs konzipiert, die ihre jeweiligen Basiswerte physisch hinterlegen und über die Primärmarkt-Mechanik (Creation/Redemption) nahe am Nettoinventarwert handeln sollen.

Für die Sekundärmärkte an Nasdaq und NYSE sind enge Geld/Brief-Spannen, ausreichende Orderbuch-Tiefe und ein stabiles Market-Maker-Set entscheidend, um eine saubere Preisfindung sicherzustellen.

Die Preisreferenzierung erfolgt in der Regel über konsolidierte Indizes mit Ausreißerfiltern und definierten Fixing-Zeitpunkten, die NAV-Berechnungen stützen.

Operativ spielen Custody-Arrangements und Best-Execution-Prozesse eine zentrale Rolle. Erwartbar sind segregierte Wallet-Strukturen, Mehrparteien-Freigaben, versicherte Schlüsselverwahrung sowie tägliche Abgleiche zwischen On-Chain-Beständen und dem Fondsregister.

Für die Prospektlogik werden zudem Sonderereignisse – etwa Protokoll-Upgrades, Airdrops oder Hard Forks – mit klaren Verfahren adressiert, damit Eigentumsrechte und NAV-Kalkulation in Ausnahmesituationen konsistent bleiben.

Für Anleger und Intermediäre rücken damit bekannte Kennzahlen und Workflows in den Vordergrund: die Höhe der Gesamtgebühr (TER), die erwartete Tracking-Differenz, die Stabilität der Primärmarkt-Kanäle (Anzahl aktiver APs, Settlement-Fenster, Cash vs. In-Kind), die Qualität der Referenzpreise sowie die Liquidität an den jeweiligen Handelsplätzen.

In der Anfangsphase empfiehlt sich die Nutzung von Limit-Orders und das Monitoring der NAV-Spreads, um Ausführungsrisiken in potenziell volatilen Startstunden zu begrenzen.

Sollten die Notierungen wie angezeigt erfolgen, erweitert sich das Spektrum der an US-Börsen verfügbaren Spot-Krypto-Exposures um drei zusätzliche Token-Klassen.

Die gleichzeitige Markteinführung mehrerer Produkte unterstreicht den Trend zu regulierten, börslichen Hüllen auch jenseits der beiden größten Kryptoassets und testet die operative Leistungsfähigkeit von Verwahrung, Index-Datenversorgung und Market-Making in einem anspruchsvollen Marktumfeld.