• Südkorea erwägt neue Regeln, die Krypto-Börsen bei Hacks und Systemfehlern ähnlich stark in die Haftung nehmen wie Geschäftsbanken.
  • Der Schritt folgt auf den jüngsten Sicherheitsvorfall bei Upbit und soll Lücken im bestehenden Aufsichtsrahmen schließen.

Die südkoreanische Regierung will die Regulierung ihres Kryptosektors offenbar verschärfen. Laut einem Bericht bereiten die Behörden Regeln vor, die Kryptobörsen für Verluste durch Hackerangriffe oder Betriebsstörungen in ähnlichem Maße haftbar machen würden wie traditionelle Banken.

Konkret geht es um eine Verschiebung der Verantwortung: Bisher konnten Plattformen sich häufig darauf berufen, „bestmögliche Sicherheitsvorkehrungen“ getroffen zu haben, ohne automatisch für den vollen Schaden zu haften.

Bankähnliche Haftung würde bedeuten, dass Kundeneinlagen faktisch als zu schützende Vermögenswerte gelten – und dass Betreiber im Ernstfall für Verluste geradestehen müssen, sei es über Eigenkapital, Versicherungen oder verpflichtende Rücklagefonds.

Auslöser der Debatte ist der jüngste Upbit-Hack, bei dem Angreifer digitale Assets in Millionenhöhe abziehen konnten. Der Vorfall hat gezeigt, dass selbst Marktführer nicht unangreifbar sind – und dass eine rein technische Perspektive auf Sicherheit den politischen Druck nicht mehr auffängt.

Mehr Anlegerschutz, höhere Kosten

Für Anleger könnte das neue Regime zusätzliche Sicherheit bedeuten. Für Börsen wären die Konsequenzen allerdings spürbar: stärkere Kapitalanforderungen, strengere IT-Audits, möglicherweise auch neue Versicherungs- oder Einlagensicherungspflichten.

Gerade kleinere Plattformen könnten sich gezwungen sehen, ihr Geschäftsmodell zu überdenken oder zu konsolidieren. Gleichzeitig würde Südkorea damit ein Signal nach außen senden: Wer im Land Krypto-Dienstleistungen anbietet, muss sich an denselben Maßstäben messen lassen wie Institute, die mit Fiat-Einlagen operieren – inklusive klarer Haftung, wenn etwas schiefgeht.