• Tether hat Exor ein bindendes Barangebot unterbreitet, um den 65,4-prozentigen Anteil an Juventus Turin zu übernehmen und bis zu 1 Mrd. Euro in den Club zu investieren.
  • Die Agnelli-Familie und ihre Holding Exor erklärten, sie hätten weder die Absicht zu verkaufen noch ihre Beteiligung zugunsten von Tether oder anderen Investoren zu verwässern.

Tether Holdings, Emittent des Stablecoins USDT, hat überraschend Ambitionen im europäischen Spitzenfußball angemeldet.

Das Unternehmen teilte mit, man habe Exor, der Holdinggesellschaft der Agnelli-Familie, ein bindendes, vollständig mit Eigenkapital finanziertes Barangebot vorgelegt. Ziel ist der Erwerb der gesamten Exor-Beteiligung an Juventus Football Club SpA, die 65,4 % des ausgegebenen Aktienkapitals umfasst.

Tether stellte in Aussicht, im Falle einer erfolgreichen Übernahme bis zu eine Milliarde Euro in den Verein zu investieren – in Infrastruktur, sportliche Entwicklung und internationale Vermarktung. Für die Krypto-Branche wäre das ein Signalprojekt: ein Stablecoin-Emittent als Mehrheitseigner eines europäischen Top-Clubs.

Agnelli-Familie erteilt Tether eine klare Absage

Doch die Antwort aus Turin fällt deutlich aus. Laut Bloomberg kündigte die Agnelli-Familie an, dass sie „keine Absicht hat, zu verkaufen“. Exor NV, die börsennotierte Holding, erklärte, die Beteiligung an Juventus werde weder an Tether noch an einen anderen Interessenten verwässern.

Damit steht Tethers Vorstoß zunächst im Raum, ohne dass ein formeller Verkaufsprozess startet. Ob das Angebot politisch oder wirtschaftlich nachjustiert wird oder ob es ein reiner Testballon bleibt, ist offen.

Sicher ist nur: Die Kombination aus Krypto-Gigant und Traditionsverein zeigt, wie eng sich die Welten von digitalem Geld und globalem Sportgeschäft inzwischen ineinander schieben.