• Teucrium hat bei der US-Börsenaufsicht einen ETF auf Flare beantragt. Die SEC hat den Vorgang bislang nicht bestätigt und keine Entscheidung veröffentlicht.
  • Flare-Mitgründer Hugo Philion sagte: „Es scheint durchaus, dass ein lizenziertes Finanzunternehmen einen Flare-ETF beantragt hat.“ Der Schritt signalisiert wachsendes Interesse an regulierten On-Chain-Exposures.

Teucrium, in den USA als Emittent von Rohstoff-ETFs bekannt, hat einen Antrag für einen Flare-ETF bei der Securities and Exchange Commission eingereicht. Die Einreichung markiert den nächsten Versuch, eine Exposure auf das Flare-Ökosystem in einer regulierten Wertpapierhülle zu führen.

Eine Bestätigung der Details durch die SEC liegt nicht vor. Zeitpunkt, Produktstruktur und etwaige Börsenlistings bleiben damit vorläufig. Hugo Philion, Mitgründer von Flare, schrieb auf X:

„Es scheint durchaus, dass ein lizenziertes Finanzunternehmen einen Flare-ETF beantragt hat.“

Was ein Flare-ETF regulatorisch bedeuten würde

Mit dem Antrag startet ein mehrstufiger Prozess. Typischerweise regelt eine S-1-Registrierung die Prospektpflichten nach dem Securities Act von 1933, während für die Börsenzulassung der Anteile eine Form-8-A unter dem Exchange Act von 1934 sowie eine Börsenregeländerung (häufig via 19b-4) erforderlich sind.

Solange die SEC keine Wirksamkeit erklärt oder – im Fall von S-1 mit automatischer Wirksamkeit – die 20-Tage-Frist nicht verstrichen ist, bleibt ein Handelsstart hypothetisch. Offen ist zudem, ob es sich um ein Spot-Exposure mit physischer Hinterlegung von FLR oder um ein derivatebasiertes Konzept handeln soll.

Davon hängen Kernsachverhalte ab wie Verwahrung und Risikomanagement, Preisreferenzen für die Nettoinventarwert-Berechnung und die Primärmarkt-Mechanik für Creation und Redemption.

Für die Bewertung eines möglichen Produkts sind vier Punkte maßgeblich. Erstens der Benchmark: Welche Referenzbörsen und Ausreißerfilter bilden den FLR-Preis ab. Zweitens die Custody-Architektur: Segregierte Wallets, Mehrparteien-Freigaben und Versicherungsrahmen sind Standard für institutionelle Verwahrung.

Drittens die Transparenz zu Corporate-Events im Protokoll, etwa Upgrades oder Airdrops, und deren Behandlung im Fonds. Viertens das Gebührenprofil, das neben der Management-Fee auch Handels- und Swap-Kosten, Spreads sowie potenziellen Cash-Drag abdecken muss.

Einordnung für Flare-Ökosystem und Anleger

Ein ETF-Mantel kann das Zugangsregime zu einem Netzwerk verbreitern, insbesondere für Investoren mit Mandatsgrenzen gegen Direktbestände in Krypto-Assets. Für das Flare-Ökosystem – das sich auf Datenverfügbarkeit, Oracles und Interoperabilität fokussiert – wäre ein reguliertes Produkt ein zusätzlicher Distributionskanal, ersetzt aber nicht die fundamentalen Treiber wie Nutzung der FTSO-Oracles, Nachfrage nach State-Connector-Anwendungen oder Aktivität in dApps.

Für potenzielle Anleger gilt bis zu einer SEC-Entscheidung ein pragmatischer Prüfrahmen. Prospektdisziplin: Sind Bewertungsmethoden, Fixing-Zeitpunkte und Abweichungsregeln präzise beschrieben.

Primärmarkt-Robustheit: Wie breit ist das Set der autorisierten Teilnehmer, die Creation und Redemption abwickeln. Tracking-Qualität: Weichen gehandelter Kurs und indizierter Fair Value systematisch voneinander ab, insbesondere in volatileren Zeitfenstern.

Risikohinweise: Werden Protokoll-, Verwahr- und Gegenparteirisiken klar offengelegt, einschließlich Störfall- und Wiederanlaufplänen.

Philions Hinweis auf einen Antrag eines lizenzierten Finanzinstituts unterstreicht, dass regulierte Exposures auf neue Netzwerke an Zugkraft gewinnen. Solange die SEC keine Wirksamkeit erklärt und die Börsen keine Listing-Notizen veröffentlichen, bleibt der Zeithorizont orientierend.