• VanEck legt im fünften S-1-Nachtrag für VSOL eine Managementgebühr von 0,30 % fest und erweitert die Offenlegungen zur Staking-Politik.
  • Der Fonds soll die SOL-Preisperformance abbilden und zusätzlich Erträge aus reguliertem Staking anstreben, vorbehaltlich SEC-Genehmigung und operativer Leitplanken.

Die ETF-Gesellschaft VanEck hat ihren Spot-Solana-ETF (Ticker vorgesehen: VSOL) mit einem weiteren Änderungsantrag bei der US-Börsenaufsicht vorangetrieben. Der Nachtrag senkt die Managementgebühr auf 0,30 % und präzisiert, unter welchen Bedingungen der Fonds SOL-Bestände stake’n darf, um neben der reinen Preisabbildung zusätzliche Erträge zu generieren. Der Ansatz adressiert damit zwei Komponenten in einem Vehikel: die tägliche Nachbildung der SOL-Marktentwicklung sowie einen potenziellen Staking-Ertrag innerhalb eines regulierten ETF-Rahmens. Eine Zulassung steht weiterhin unter dem Vorbehalt der SEC-Prüfung.

Struktur, Staking-Leitplanken und operative Rollen

Der Entwurf skizziert, dass Staking nur über genehmigte Verwahr- und Infrastrukturpartner erfolgen soll. Dazu zählen ein qualifizierter Custodian für die Aufbewahrung, spezifizierte Validatoren mit definierten Sicherheits- und Ausfallschwellen sowie klare Regeln für Ein- und Ausschaltzeiten des Stakings, um Liquidität für Creation/Redemption-Prozesse zu sichern.

Die Erträge nach Gebühren und Kosten würden dem Fondsvermögen zufließen und damit die Tracking-Differenz beeinflussen. Gleichzeitig führt der Prospekt typische Risiken an: Protokoll- oder Validator-Ausfälle, Slashing-Ereignisse, Verzögerungen bei Un-Bonding-Perioden und Bewertungsfragen für angesammelte Rewards.

Auf Sekundärmarktebene bliebe das bekannte ETF-Gefüge erhalten: autorisierte Teilnehmer (APs) liefern im Primärmarkt SOL gegen Anteile an und nehmen sie zurück, während der Handel für Endanleger über die Börse erfolgt. Damit das Produkt nahe am Nettoinventarwert handelt, sind enge Spreads, belastbare Preisindizes und eine robuste Kalkulation des täglichen NAV entscheidend. Für die Gebührenstruktur gilt: 0,30 % Managementfee zuzüglich ausgewiesener Betriebskosten; etwaige Staking-Erträge können diese Kosten teilweise kompensieren, sind aber nicht garantiert.

Implikationen für Anleger, Marktstruktur und Besteuerung

Für Anleger eröffnet eine genehmigte VSOL-Struktur den Zugang zu SOL im regulierten Wertpapiermantel, einschließlich Depot-Abwicklung und standardisierter Berichterstattung. Der Staking-Baustein kann die Gesamtertragslage verbessern, erhöht aber die Komplexität des Produktes.

Wesentlich sind daher transparente Offenlegungen zu Validator-Auswahl, Gegenparteien, Schwellen für das Aussetzen des Stakings (etwa bei geringer Liquidität oder erhöhten Slashing-Risiken) sowie zur Behandlung von Rewards in der steuerlichen und bilanziellen Logik des Fonds.

Marktstrukturell könnte ein gebührenreduziertes Spot-Produkt mit Staking-Option die Nachfrage institutioneller Mandate adressieren, die auf regulierte Verwahrung und klare Governance angewiesen sind.

Die Netto-Wirkung auf den SOL-Free-Float hängt davon ab, wie stark der Fonds stake’t und wie flexibel Un-Bonding-Perioden gemanagt werden. Für die Preisfindung bleiben die Qualität der Indizes, die Stabilität des Primärmarktes und die Kapazität der APs zentrale Stellgrößen, um Tracking-Fehler und Spread-Ausweitungen in volatilen Phasen zu begrenzen.