• Vitalik Buterin betont, dass ein Protokoll nur dann wirklich vertrauenslos ist, wenn nicht nur der Code stimmt, sondern auch viele Menschen ihn verstehen und überprüfen können.
  • Er fordert, Ethereum technisch zu vereinfachen und besser zu erklären, damit sich das Vertrauen weniger auf eine kleine Gruppe von Experten konzentriert.

In der Theorie ist Ethereum schon heute das Paradebeispiel eines „trustless“ Systems. Transaktionen und Smart Contracts werden durch offenen Code und ein dezentrales Netz von Validatoren erzwungen, nicht durch eine zentrale Instanz.In einem aktuellen Beitrag auf X macht Vitalik Buterin dennoch klar: Das reicht ihm nicht.

Sein Argument: Wenn ein Protokoll so komplex wird, dass nur eine kleine Gruppe von Kernentwicklern wirklich alle Ebenen – Konsens, Ausführung, Networking, Clients – versteht, dann verlagert sich ein Teil des Vertrauens faktisch auf genau diese Gruppe.

Nutzer müssen dann glauben, dass „die Devs“ schon alles richtig machen, statt sich selbst ein Bild von den Grundlagen zu machen.

„Mehr Leute müssen das Protokoll komplett verstehen“

Buterin schreibt, eine „wichtige und unterschätzte Form von Trustlessness“ bestehe darin, die Zahl der Menschen zu erhöhen, die das gesamte Protokoll von oben bis unten nachvollziehen können. Dafür müsse Ethereum „einfacher“ werden – weniger Sonderfälle, klarere Architektur, besser dokumentierte Designentscheidungen.

Der Anspruch ist hoch: Ethereum soll einerseits immer mehr können – Rollups, Data Availability, neue OPcodes – und gleichzeitig in eine Form gebracht werden, die nicht nur für eine Handvoll Protokoll-Architekten verständlich ist.

Für Buterin ist das kein Luxus, sondern Kernbedingung eines Systems, das im Idealfall jahrzehntelang ohne „Wächter-Elite“ funktionieren soll.