• Worldcoin sieht in den Regionen Asien-Pazifik (APAC) und Lateinamerika (LATAM) größere Chancen zur Einführung seiner Technologie als in Europa.
  • Trotz datenschutzrechtlicher Bedenken bleibt Worldcoin in Gesprächen mit europäischen Behörden und plant keinen vollständigen Rückzug.

Worldcoin verschiebt seinen Fokus zunehmend von Europa auf andere Weltregionen. Laut Fabian Bodensteiner, Geschäftsführer von Worldcoin Europa und Gründungsmitglied des Teams, wird die Priorität auf Märkte gelegt, in denen Regierungen aufgeschlossener gegenüber neuen Technologien sind, insbesondere in der Asien-Pazifik-Region (APAC) und Lateinamerika (LATAM).

Bodensteiner äußerte sich auf dem Sifted Summit, einer von der Financial Times unterstützten Veranstaltung, die sich auf europäische Startups konzentriert. Dabei machte er deutlich, dass Europa derzeit nicht im Zentrum der Worldcoin-Strategie steht:

„Wir sehen einfach eine größere Dynamik in anderen Regionen der Welt und da wir keine 1.000 Mitarbeiter haben, müssen wir uns auf die größten Geschäftschancen konzentrieren.“

In der APAC-Region, die Länder wie Japan und Malaysia umfasst, sowie in lateinamerikanischen Ländern wie Argentinien, gibt es laut Bodensteiner größere Möglichkeiten, neue Technologien einzuführen. Er betonte, dass Worldcoin eng mit führenden Spieleentwicklern in APAC zusammenarbeite, um seine Technologie in ihre Plattformen zu integrieren.

In Ländern wie Malaysia verfolgt Worldcoin einen doppelten Ansatz. Zum einen soll die Technologie für Verbraucher zugänglich gemacht werden, zum anderen zielt das Unternehmen darauf ab, lokalen Unternehmen die Integration seines digitalen Passes, dem sogenannten World ID, zu erklären. Zu den Partnern in Malaysia zählen nationale Forschungs- und Entwicklungszentren sowie die e-Government-Plattform MyEG Services, was die lokale Implementierung unterstützt.

Obwohl Worldcoin verstärkt in den APAC- und LATAM-Märkten aktiv ist, bleibt das Unternehmen weiterhin in Europa präsent. Hier sieht sich das Projekt jedoch mit datenschutzrechtlichen Problemen konfrontiert. Besonders Deutschland steht im Fokus der Behörden.

Die Bayerische Landesaufsichtsbehörde für Datenschutz (BayLDA) leitete im Juli 2023 eine Untersuchung gegen Worldcoin ein, da Bedenken bezüglich der Sammlung biometrischer Daten aufkamen. Ein Ergebnis der Untersuchung wird voraussichtlich im Oktober 2024 erwartet.

Neben Deutschland haben auch andere europäische Länder Maßnahmen gegen Worldcoin ergriffen. In Spanien und Portugal wurden die Aktivitäten des Unternehmens vorübergehend ausgesetzt, da die Behörden den Umgang mit sensiblen Daten genauer prüfen wollten. Trotzdem konnte Worldcoin in Polen erfolgreich starten und begann im Juli 2023 mit der Verifizierung von World ID in Österreich.

Worldcoin (WLD)-Preisanalyse

In den letzten 24 Stunden verzeichnete der WLD-Kurs einen Anstieg von 1,90 % auf 1,94 $ zum Redaktionszeitpunkt (07.10.2024, 14:29 Uhr). Im Verlauf der letzten Woche hingegen gab es einen leichten Abwärtstrend, mit einem Minus von 0,98 %.

 

Weiterlesen: Worldcoin bringt Verifizierungsdienste nach Guatemala: Wichtige Updates und neue Datenschutztechnologien