XRP-Optionen im Höhenflug: ETF-Hoffnungen beflügeln den Markt

Der junge Optionsmarkt für XRP auf der Deribit-Börse erlebt derzeit einen regelrechten Boom. Insbesondere die Call-Option mit einem Ausübungspreis von 1,10 US-Dollar, die auf eine Verdoppelung des XRP-Kurses bis Ende des Monats setzt, steht im Fokus der Anleger.

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels belief sich das Open Interest für diese Option, die am 28. August ausläuft, auf 4.452.000 Kontrakte im Wert von 2,50 Millionen US-Dollar. Damit ist sie die beliebteste aller verfügbaren XRP-Optionen auf der Börse, wie Daten von Amberdata zeigen. Diese Zahlen sind bemerkenswert für einen Optionsmarkt, der erst fünf Monate alt ist.

Griffin Ardern, Leiter des Bereichs Optionshandel und -forschung bei der Krypto-Finanzplattform BloFin, sieht in der erhöhten Aktivität bei der 1,10-Dollar-Call-Option eine überwiegend bullische Haltung der Anleger.

„Die Gamma-Verteilung deutet auf eine Netto-Long-Position hin, die am 30. August ausläuft. Wenn der Widerstand von 0,75 US-Dollar aus den letzten zwei Wochen durchbrochen werden kann, dürfte der XRP-Preis auf über 1,10 US-Dollar steigen“,

erklärte Ardern in einem Interview mit CoinDesk.

„Möglicherweise werden Institutionen in den USA einen Antrag auf einen XRP-ETF stellen, was ein wichtiger Faktor für einen starken Preisanstieg sein könnte“,

fügte Ardern hinzu.

Hintergrundwissen für ein tieferes Verständnis

Eine Call-Option gibt dem Käufer das Recht, aber nicht die Pflicht, den Basiswert, in diesem Fall XRP, zu einem bestimmten Preis am oder vor dem Verfallsdatum zu kaufen. Ein Call-Käufer ist grundsätzlich optimistisch für den Markt und setzt auf einen Kursanstieg über das Niveau, zu dem der Call gekauft wurde. Gamma bezieht sich auf die Änderungsrate des Deltas einer Option und spiegelt wider, wie empfindlich der Optionspreis auf Änderungen des Preises des Basiswerts reagiert.

Wie bereits berichtet, entschied vergangenen Mittwoch die US-Bezirksrichterin Analisa Torres über den Antrag der Securities and Exchange Commission (SEC) gegen Ripple Labs, der sich aus einer Klage aus dem Jahr 2020 wegen nicht registrierter XRP-Verkäufe ergab. Das Gericht verhängte eine Strafe von 125 Millionen US-Dollar für institutionelle Verkäufe von XRP und eine einstweilige Verfügung gegen weitere Verstöße, wies jedoch die Forderung der SEC nach einer Geldstrafe von 2 Milliarden US-Dollar zurück.

Ripple feierte das Urteil als Sieg, was die Hoffnungen auf ein mögliches XRP-ETF-Debüt in den USA weckte. Die Aufsichtsbehörde genehmigte Anfang des Jahres Bitcoin– und Ether-ETFs und öffnete damit die Türen für Milliarden von Dollar an Mainstream-Geldern.