• Zollankündigungen führten zu signifikanten Marktkorrekturen und erhöhten das wahrgenommene Rezessionsrisiko auf 60 %, während Bitcoin sich auf 83.000 $ erholte.
  • Bitcoin demonstriert ungeachtet kurzfristiger Korrelationen mit den breiteren Märkten Potenzial als alternativer Wertspeicher.

JPMorgan hat im Zuge der jüngsten Zollankündigungen von Präsident Trump seine Einschätzung der globalen Rezessionswahrscheinlichkeit auf 60 % angehoben. Die Reaktion der Märkte fiel heftig aus: Der Wert von US-Aktien sank an einem einzigen Handelstag um 3 Billionen US-Dollar.

Zölle bedrohen wirtschaftliche Stabilität

Die Investmentbank warnt vor dem Risiko, dass die aggressive US-Zollpolitik die globale Konjunktur in eine Rezession führen könnte. Nach Schätzungen von JPMorgan dürften diese Zölle die US-Verbraucher mit etwa 700 Milliarden US-Dollar belasten, was faktisch einer signifikanten Steuererhöhung entspricht. Die aktuelle Zollerhöhung um 22 Prozentpunkte markiert die stärkste Anhebung der steuerlichen Belastung in den USA seit 1968.

Als historische Parallele wird der Smoot-Hawley Tariff Act von 1930 angeführt, dem weithin eine Verschärfung der Großen Depression zugeschrieben wird. JPMorgan warnt, dass heutige Zölle angesichts der komplexen Verflechtungen moderner globaler Lieferketten potenziell noch gravierendere Auswirkungen haben könnten.

Die Marktreaktion fiel entsprechend heftig aus. Der höchste Tagesverlust seit dem Corona-Crash vernichtete einen Marktwert von 3 Billionen US-Dollar, gefolgt von weiteren Verlusten in Höhe von 1,5 Billionen US-Dollar zur Markteröffnung am Freitag.

Bitcoin zeigt starke Resilienz

Bitcoin gab während des deutlichen Kurseinbruchs an den Börsen am Mittwoch bis auf 81.000 $ nach, konnte sich seitdem jedoch wieder über die Marke von 83.000 $ kämpfen. Der Bitcoin notiert Bitcoin bei 83.433,46 $ und verzeichnet ein leichtes Minus in den letzten 24 Stunden. Gleichzeitig markierte Gold ein neues Allzeithoch, da Investoren verstärkt in traditionelle sichere Häfen umschichteten.

Wirtschaftliche Abschwünge haben in der Vergangenheit zur Akzeptanz von Bitcoin beigetragen. Während des deutlichen Markteinbruchs im Jahr 2020 korrelierte Bitcoin zunächst mit Aktien, erholte sich jedoch anschließend deutlich, gestützt durch wachsende Inflationssorgen.

Michael Saylor thematisierte Bedenken hinsichtlich der kurzfristigen Korrelation von Bitcoin mit den Aktienmärkten, nachdem Dave Portnoy in einem Tweet die Eignung von Bitcoin als Absicherungsinstrument in Frage gestellt hatte. Saylor erläuterte, dass Bitcoin sich kurzfristig aufgrund seines Status als global liquider, jederzeit handelbarer Vermögenswert wie ein Risiko-Asset verhalte.

„In Momenten der Panik verkaufen Trader das, worauf sie sofort zugreifen können, nicht unbedingt das, was sie verkaufen wollen“,

so Saylor. Diese hohe Zugänglichkeit sei eher für transitorische Kursbewegungen verantwortlich als ein Indikator für eine fundamentale Korrelation mit traditionellen Märkten.

Wie bereits berichtet, prognostiziert Saylor für Bitcoin bis 2045 eine Marktkapitalisierung von 200 Billionen US-Dollar, womit BTC etablierte Anlageklassen wie Gold und Immobilien weit übertreffen würde. Seine Prognose stützt sich auf die inhärenten Merkmale von Bitcoin: Knappheit, Dezentralisierung und ein robustes Technologieprotokoll.