- Die Bank of Japan hat den Leitzins um 25 Basispunkte auf das höchste Niveau seit drei Jahrzehnten angehoben und damit bereits die zweite Erhöhung in diesem Jahr beschlossen.
- Gouverneur Kazuo Ueda betont, dass reale Zinsen trotz des Schritts deutlich negativ bleiben und die Finanzbedingungen die Konjunktur weiter stützen sollen, während Märkte über mögliche Folgen für Bitcoin spekulieren.
Mit der aktuellen Entscheidung bringt die Bank of Japan ihren Leitzins auf ein Niveau, das das Land seit 30 Jahren nicht mehr gesehen hat.
Der einstimmige Beschluss des geldpolitischen Rats spiegelt laut Gouverneur Kazuo Ueda eine „wachsende Zuversicht“ in den wirtschaftlichen Ausblick und anhaltend erhöhte Inflation wider.
Es ist bereits die zweite Anhebung um 25 Basispunkte in diesem Jahr. In ihrem Statement betont die Notenbank dennoch, dass die realen Zinsen – also nominale Zinsen abzüglich Inflation – klar im negativen Bereich bleiben.
Die Finanzkonditionen seien weiterhin so ausgerichtet, dass sie die wirtschaftliche Aktivität stützen, nicht abwürgen.
Krypto-Trader blicken auf Risikoappetit und Yen-Carry
Für Bitcoin-Anleger stellt sich nun die Frage, ob der Schritt eine weitere Welle von „Risk-off“-Bewegungen auslösen könnte. Steigende japanische Renditen können Yen-Carry-Trades unattraktiver machen, Kapitalströme umleiten und damit globalen Risikoappetit dämpfen.
Ob sich daraus erneut zweistellige Rücksetzer bei BTC ergeben, hängt weniger an Japan alleine, sondern am Gesamtbild: Wie stark reagieren Aktien, Kreditmärkte und der Dollarkurs und wie sensibel ist Bitcoin aktuell noch gegenüber Makroimpulsen.
Klar ist nur, dass eine BoJ, die von jahrzehntelanger Nullzinspolitik abrückt, ein zusätzliches Stück Unsicherheit in ein Umfeld bringt, in dem Krypto längst nicht mehr isoliert, sondern als Teil des globalen Risikoportfolios gehandelt wird.






