- Bitcoin fiel auf 104.038 US-Dollar, nachdem israelische Luftangriffe auf den Iran eine heftige Marktvolatilität ausgelöst haben.
- Analysten erinnern an Oktober 2024, als Bitcoin während der Spannungen zwischen Iran und Israel zunächst nachgab, dann aber innerhalb von 48 Stunden sowohl Gold als auch Öl outperformte.
Bitcoin geriet erheblich unter Druck, als die geopolitischen Spannungen zwischen Israel und dem Iran eskalierten. Innerhalb von 90 Minuten nach den Luftangriffen rutschte der Kurs um 2,8 % ab und testete kurzzeitig die psychologisch wichtige 100.000-US-Dollar-Marke.
Der Ausverkauf begann, nachdem am Donnerstag um 22:50 UTC Explosionen in Teheran gemeldet worden waren und Israel die Verantwortung übernahm. Laut CoinMarketCap-Daten sank Bitcoin von 106.042 US-Dollar auf 103.053 US-Dollar, ehe eine moderate Gegenbewegung den Preis auf 104.038 US-Dollar hob.
Massive Liquidationen treffen die Kryptomärkte
Die abrupten Preisschwankungen führten zu großflächigen Liquidationen: Long-Positionen im Gegenwert von rund 427,8 Mio. US-Dollar wurden binnen 24 Stunden zwangsaufgelöst – viele Trader wurden dabei auf dem falschen Fuß erwischt.
Noch am Dienstag hatte Bitcoin 110.265 US-Dollar erreicht und sich dem Allzeithoch von 111.940 US-Dollar genähert. Der rasche Stimmungsumschwung unterstreicht, wie sensibel die Kryptowährung auf geopolitische Schocks reagiert.
Traditionelle sichere Häfen entwickelten sich stabiler: Gold legte um 1,44 % zu, während Brent-Öl in der Spitze 11 % gewann – eine Divergenz, die sich jedoch als temporär erweisen könnte.
Historische Muster lassen Spielraum für Erholung
Bitcoin-Investor Anthony Pompliano verwies auf Parallelen zum Oktober 2024, als iranische Raketenangriffe zunächst einen Rückgang von rund 3 % auslösten; binnen 48 Stunden übertraf Bitcoin jedoch sowohl Gold als auch Öl.
Eine rasche Lösung des Konflikts ist nicht in Sicht. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu kündigte an, die Operationen gegen iranische Atomanlagen fortzusetzen, bis die Bedrohung beseitigt sei. Irans Oberster Führer Ayatollah Ali Khamenei warnte vor „schweren Strafen“.
US-Außenminister Marco Rubio betonte unterdessen, die Vereinigten Staaten seien nicht in die Operationen involviert gewesen. Einige Marktteilnehmer interpretieren den Kursrückgang bereits als Kaufgelegenheit.
Samson Mow von Jan3 erklärte, Anleger sollten in Phasen geopolitischer Unsicherheit Bitcoin akkumulieren. Seine Botschaft richtete sich unter anderem an GameStop-CEO Ryan Cohen, dessen Unternehmen im Mai 513 Mio. US-Dollar in Bitcoin investiert hatte.