- Bitcoin legte um mehr als 4,5 % zu, nachdem Trumps Aufruf zu einem Waffenstillstand die Sorgen der Anleger über die Spannungen im Nahen Osten gedämpft hatte.
- Institutionelle Zuflüsse und regulatorische Maßnahmen trugen dazu bei, dass Bitcoin nach dem kräftigen Ausverkauf am Wochenende wieder über 106.000 $ kletterte.
Bitcoin erholte sich deutlich, nachdem Israel und Iran einen Waffenstillstand vereinbarten. US-Präsident Donald Trump drängte auf eine Deeskalation, was die Befürchtungen eines größeren Konflikts minderte. Der Kryptowährungsmarkt schlug damit auf eine hochvolatile Handelsspanne zurück, die über das Wochenende durch die geopolitischen Spannungen ausgelöst worden war.
Geopolitische Deeskalation stützt den Kryptomarkt
Der Bitcoin-Kurs sprang um mehr als 4,5 % an, nachdem Präsident Trump öffentlich zu einer Entspannung zwischen Iran und Israel aufgerufen hatte. Auf X schrieb er: „Herzlichen Glückwunsch, Welt, es ist Zeit für Frieden“ und skizzierte einen stufenweisen Waffenstillstandsplan: Iran solle die ersten zwölf Stunden einhalten, anschließend Israel – ein Schritt, der die Region stabilisieren soll.
Donald J. Trump Truth Social 06.23.25 03:52 PM EST
Iran has officially responded to our Obliteration of their Nuclear Facilities with a very weak response, which we expected, and have very effectively countered. There have been 14 missiles fired — 13 were knocked down, and 1 was…
— Commentary Donald J. Trump Posts From Truth Social (@TrumpDailyPosts) June 23, 2025
Die Wende folgte auf iranische Raketenangriffe auf US-Militärstützpunkte in Katar, die ihrerseits eine Antwort auf vorherige US-Luftschläge gegen iranische Atomanlagen darstellten. Weil Teheran die Attacken vorab ankündigte, wurden alle Raketen abgefangen, es gab keine Opfer. Trump dankte dem Iran für die frühzeitige Warnung und sagte,
„Ich möchte dem Iran dafür danken, dass er uns rechtzeitig gewarnt hat; so konnten Menschenleben geschont werden.“
Der Bitcoin-Kurs Bitcoin sprang von einem Sechswochentief bei 98.200 $ auf zwischenzeitlich 105.000 USD zum Redaktionszeitpunkt.
Ethereum und XRP legten um 9 % bzw. 7 % zu. Auch Altcoins wie Solana, Dogecoin und Shiba Inu verzeichneten zweistellige Gewinne; Meme- und KI-Token stiegen um 9–12 %.
Der vorausgegangene Kursrutsch war von der Sorge getrieben, Iran könne die Straße von Hormuz blockieren, was Lieferengpässe bei Öl und neue Inflationsrisiken in den USA ausgelöst hätte. Dieser makroökonomische Druck führte zu Zwangsliquidationen von mehr als 1 Mrd. US-Dollar innerhalb von 24 Stunden; rund 95 % entfielen auf Long-Positionen.
Institutionelle Nachfrage und politische Signale geben Rückhalt
Trotz geopolitischer Turbulenzen blieb das institutionelle Interesse an Bitcoin hoch. Früh in der vergangenen Woche verbuchten US-Bitcoin-ETFs Zuflüsse von über 1 Mrd. US-Dollar; die Dynamik ließ jedoch nach, als die Spannungen eskalierten.
Gleichzeitig verabschiedete Texas ein Gesetz, das Bitcoin in die offiziellen Staatsreserven aufnimmt – ein weiterer Hinweis auf wachsende Akzeptanz bei Institutionen und Behörden. Auf Bundesebene berät der US-Senat derzeit über ein parteiübergreifendes Gesetzespaket, das die Regulierung des Kryptomarktes neu ordnen könnte.
Ex-Binance-CEO Changpeng Zhao mahnte angesichts der Volatilität zur langfristigen Perspektive:
„Jede Kursbewegung vor dem nächsten Allzeithoch ist per Definition ein Dip.“
Bis zum 24. Juni behauptete Bitcoin die Marke von 106.000 $. Das Zwischentief unter 99.000 $ markierte den niedrigsten Stand seit über einem Monat und wurde von Analysten auf die Kombination aus Nahost-Risiken, Inflationssorgen und abrupten Liquidationen an Derivatebörsen zurückgeführt.
Vorsichtiger Optimismus dominiert die Marktstimmung
Die Ankündigung des Waffenstillstands führte zu einer deutlichen Verbesserung der globalen Risikobereitschaft. Kapital strömte erneut verstärkt in risikobehaftete Anlagen, während das Vertrauen im Kryptosektor eine Stabilisierung erfuhr. Der jüngste Kursanstieg von Bitcoin reflektiert dabei seine enge Korrelation zu wachstumsorientierten Aktien, insbesondere zu Technologiewerten an der Nasdaq.
Analysten verweisen zudem auf die Aussicht auf Zinssenkungen in den USA, die eine expansivere Geldpolitik erwarten lassen und somit risikoreiche Anlagen, darunter Kryptowährungen wie Bitcoin und XRP, begünstigen.
Aktuell halten rund 240 börsennotierte Unternehmen Bitcoin in ihren Treasury-Beständen und kontrollieren damit etwa vier Prozent des zirkulierenden Angebots. Diese zunehmende institutionelle Beteiligung bietet dem Markt langfristigen Rückhalt, auch wenn der Kurs weiterhin empfindlich auf geopolitische und makroökonomische Entwicklungen reagiert.