- Vor dem Optionsverfall am 27. Juni verfügen Bitcoin-Bullen über einen klaren Vorteil: Calls im Gegenwert von 11,2 Mrd. US-Dollar stehen Puts von 8,8 Mrd. US-Dollar gegenüber. Um die Position auszuschöpfen, müssen sie den Kurs über 106.000 US-Dollar halten.
- Bären hingegen müssen den Bitcoin-Preis bis zum 27. Juni unter 101.500 US-Dollar drücken, um ihre Verluste zu begrenzen.
Bitcoin-Trader blicken auf einen kritischen Termin: Am 27. Juni laufen monatliche Optionen im Volumen von rund 20 Mrd. US-Dollar aus. Derzeit notiert der BTC-Kurs bei 107.766,15 US-Dollar und könnte damit einen erneuten Vorstoß in Richtung Allzeithochs wagen.
Die Marktstruktur spricht klar für die Bullen. Das offene Interesse an Call-Optionen beläuft sich auf 11,2 Mrd. US-Dollar und übersteigt die 8,8 Mrd. US-Dollar an Put-Positionen deutlich. Diese Disparität deutet auf starkes Vertrauen unter Tradern hin, die auf einen fortgesetzten Aufwärtstrend setzen.
Fed-Rhetorik verschiebt die Markterwartungen
Ein dovisher Tonfall von Fed-Chair Jerome Powell stützt die Resilienz von Bitcoin. Vor dem Finanzausschuss des US-Repräsentantenhauses erklärte Powell, es gebe „verschiedene Wege“ für den weiteren Zinskurs – einschließlich möglicher Senkungen, sofern der Inflationsdruck weiter nachlasse.
Auch die Fed-Gouverneure Michelle Bowman und Christopher Waller signalisierten, dass bereits auf der Juli-Sitzung erste Zinsschritte nach unten möglich seien. Nachlassender Preisdruck hat den S&P 500 auf ein Vier-Monats-Hoch geführt und schafft ein freundliches Umfeld für Risiko-Assets.
Bitcoin-Bullen werten die Kursgewinne am Aktienmarkt als Vorboten einer Kapitalrotation: Investoren könnten Gelder aus kurzlaufenden Staatsanleihen in renditestärkere Anlagen wie BTC umschichten. Unterstützung erhält diese These durch Analystenschätzungen, die für den S&P 500 im Jahr 2025 lediglich ein Umsatzwachstum von fünf Prozent erwarten.
Sinkende Renditen festverzinslicher Anlagen könnten den Bitcoin-Kurs zusätzlich unterstützen, selbst ohne eine expansive Zentralbankbilanz. Das eröffnet in den kommenden Monaten mehrere Pfade für weiter steigende Kurse.
Optionsdaten definieren kritische Kursmarken
Die Positionierung am Terminmarkt zeigt klare Schwellen für den Verfallstag am 27. Juni. Demnach behalten Bullen oberhalb von 101.500 US-Dollar eine komfortable Oberhand, die stärkste Call-Konzentration liegt oberhalb von 106.000 US-Dollar. Im Korridor zwischen 100.000 und 101.500 US-Dollar halten sich Calls (1,74 Mrd. US-Dollar) und Puts (1,75 Mrd. US-Dollar) nahezu die Waage – das einzige Preisband, in dem Bären und Bullen Kräfteparität erreichen.
Steigt der Kurs auf 102.500 bis 104.500 US-Dollar, vergrößert sich der Call-Überhang auf 750 Mio. US-Dollar. Zwischen 104.500 und 106.000 US-Dollar wächst der Bullenvorteil auf 1,41 Mrd. US-Dollar. Das größte Ungleichgewicht zeigt sich jedoch zwischen 106.000 und 108.000 US-Dollar, wo Calls Puts um 2,1 Mrd. US-Dollar übertreffen. Hält Bitcoin dieses Niveau, dürfte der Verfallstag für Bullen äußerst profitabel verlaufen.
Bemerkenswert: Puts im Wert von 7,1 Mrd. US-Dollar liegen bei Ausübungspreisen ≤ 101.000 US-Dollar. Die Konzentration bärischer Wetten unterhalb des Spot-Preises zeigt, dass viele Trader nur begrenzten Abwärtsschutz anstreben.