• Bitwise-CIO Matt Hougan erwartet, dass Solana bei Banken und Vermögensverwaltern für Stablecoins und Tokenisierung bevorzugt wird.
  • Er verweist auf hohe Geschwindigkeit, kurzen Settlement-Pfad und Eigenschaften, die dem Handelsstil institutioneller Anleger entsprechen.

Die Kernthese lautet, dass Solana für Zahlungsstablecoins und tokenisierte Vermögenswerte zum bevorzugten Netzwerk der Wall Street werden könnte.

Institutioneller Fokus auf Stablecoins und Tokenisierung

Matt Hougan, Chief Investment Officer des Krypto-Vermögensverwalters Bitwise, sagte
am 2. Oktober 2025 in einem Gespräch mit Akshay Rajan von Solana Labs, Solana werde zur „neuen Wall Street“. Nach seiner Einschätzung beobachten institutionelle Zielgruppen die Entwicklung im Bereich Stablecoins und Real-World-Asset-Tokenisierung genau. Er verwies darauf, dass einflussreiche Marktteilnehmer Stablecoins als Katalysator für den Zahlungsverkehr und Tokenisierung als Treiber für Aktien, Anleihen, Rohstoffe und Immobilien einstufen.

Hougan beschrieb die Wahrnehmung vieler in seinem Publikum, Bitcoin wirke für klassische Finanzhäuser „sehr flüchtig“ und „schwer greifbar“. Im Gegensatz dazu ließen sich bei Stablecoins und tokenisierten Instrumenten unmittelbare Anwendungsfälle erkennen. Für die Frage, wie Kapital allokiert werden könnte, richte sich der Blick daher auf Blockchains, die klar messbare Leistungsparameter bieten. In dieser Bewertung erscheine Solana mit hoher Verarbeitungskapazität, kurzer Finalität und einem auf niedrige Latenz ausgerichteten Design als attraktiv.

Technische Argumente: Latenz und Finalität

Als zentrales Argument nannte Hougan die für Händler relevante Ausführungszeit. Er hob Verbesserungen in der Abwicklung hervor, die von 400 Mikrosekunden auf 150 Mikrosekunden reichen sollen. Diese Größenordnung entspreche der Erwartung professioneller Marktteilnehmer, die Entscheidungen in Zeitfenstern treffen, in denen Mikrosekunden eine Rolle spielen. Aus seiner Sicht schaffe dies einen Anknüpfungspunkt für Order- und Liquiditätslogik, wie sie aus elektronischen Märkten bekannt ist.

Darüber hinaus betonte er die Kombination aus Durchsatz und deterministischer Finalität. Diese Kombination adressiere typische Anforderungen beim Management tokenisierter Forderungen, bei der Emission strukturierter Produkte sowie bei der Abrechnung von Zahlungsstablecoins in Handels- und Treasury-Workflows. Nach Hougans Darstellung erhöht eine verlässliche Finalität die Planbarkeit für Compliance-Prozesse und bilanzielle Erfassung.

Die Attraktivität für Finanzinstitute speise sich somit weniger aus narrativen Erwartungen, sondern aus Operationalisierbarkeit in bestehende Abläufe. Parallel bleibe die Frage nach regulatorischer Einbindung, Interoperabilität mit bestehenden Marktinfrastrukturen und die Entwicklung belastbarer Liquiditätspools entscheidend für die weitere Umsetzung.

Hougan ordnete seine Einschätzung in diese Parameter ein und verwies auf die aus Sicht institutioneller Anleger zentrale Rolle messbarer Geschwindigkeit, kalkulierbarer Finalität und vorhersehbarer Gebühren.