• Bitwise geht davon aus, dass Bitcoin bis Ende 2025 einen Wert von 200.000 US-Dollar erreichen könnte und nennt die wachsende US-Staatsschuldenlast sowie den Steuerplan des früheren Präsidenten Donald Trump als zentrale Katalysatoren.
  • Die Angebotsknappheit von Bitcoin und die fortschreitende Institutionalisierung der Nachfrage könnten den „fairen Wert“ der Kryptowährung auf 230.000 US-Dollar heben, während fiskalische Unsicherheit zunimmt.

Bitcoin rückt erneut in den Fokus. Die Analysten von Bitwise prognostizieren, dass der Preis der Kryptowährung bis Ende 2025 auf 200.000 US-Dollar steigen könnte. Den „fairen Wert“ veranschlagt das Research-Team sogar bei bis zu 230.000 US-Dollar.

Die Prognose kommt vor dem Hintergrund wachsender Bedenken über die fiskalische Stabilität der Vereinigten Staaten und des steigenden Anlegerinteresses an Bitcoin als makroökonomische Absicherung. Mit zunehmenden politischen Spannungen und höheren Schuldenrisiken beschleunigt sich die Marktdynamik rund um die Kryptowährung.

Steigende Schulden und Trumps Steuerplan beflügeln bullische Prognosen

Im jüngsten Krypto-Ausblick von Bitwise führen die Analysten André Dragosch und Ayush Tripathi aus, dass Bitcoin von den sich verschlechternden fiskalischen Rahmenbedingungen in den USA profitieren kann. Sie verweisen auf die rasch steigende Bundesverschuldung und den von Trump vorgeschlagenen „One Big Beautiful Bill Act“, der weitreichende Steuersenkungen vorsieht, als wesentliche Faktoren. Nach Berechnungen des Congressional Budget Office dürften sich die Nettozins­zahlungen der Vereinigten Staaten bis 2030 auf rund 3 Billionen US-Dollar verdreifachen, was das Risiko eines Zahlungsausfalls unterstreicht.

Bitwise betont, dass Bitcoins Konzeption – ein gedeckeltes Angebot und eine dezentrale Architektur – den Token zu einer wirkungsvollen Absicherung gegen die Schwächen von Fiat­währungen macht. Der Bericht bezeichnet Bitcoin als einen „digitalen Credit-Default-Swap auf das US-Treasury“ und unterstreicht damit seine Rolle als Anti-Dollar-Anlage. Die Analysten gehen davon aus, dass die Kombination aus Knappheit und schwachen öffentlichen Finanzen den Bitcoin-Preis deutlich über das aktuelle Niveau heben könnte.

Matt Hougan, CIO von Bitwise, stützte diese Sicht in einem Interview mit Cointelegraph. Seiner Ansicht nach führt die Nachfrage institutioneller Investoren nach börsengehandelten Fonds (ETFs) zu einer akuten Angebotsverknappung:

„Der Markt unterschätzt, wie wenig BTC tatsächlich zum Verkauf steht“, sagte Hougan.

Bitcoin-Kursentwicklung signalisiert Stärke inmitten von Volatilität

Bitcoin notiert derzeit bei 109.425 US-Dollar und damit knapp unter seinem Rekordhoch von 112.000 US-Dollar vom 22. Mai. Erstmals in seiner Geschichte hat der Vermögenswert mehr als 30 Tage in Folge über der Marke von 100.000 US-Dollar geschlossen. Nach einer Korrektur im März, in der BTC bis auf 76.600 US-Dollar fiel, gewann der Markt im April und Mai erneut Schwung und durchbrach mehrere Widerstände.

Der technische Analyst Rekt Capital hob die robuste Entwicklung im Tageschart hervor und verwies auf einen Ausbruch über die Widerstandszone von 106.600 bis 109.443 US-Dollar. Der Kurs testet nun erneut die vorangegangenen Höchststände.

Ein Tagesschlusskurs oberhalb von 109.443 US-Dollar könnte einen erneuten Test der 111.723-US-Dollar-Marke einleiten – eine Bewegung, die die Grundlage für ein neues Allzeithoch bilden dürfte. Der Optimized Trend Tracker (OTT) gab Ende Mai erstmals seit Mitte 2024 wieder ein bullisches Signal.

Bitcoin OTT Daten. Quelle: Stockmoney Lizards on X

Der Indikator stützt die Annahme, dass sich eine Rallye bis 2025 auf rund 200.000 US-Dollar ausdehnen könnte. Laut Stockmoney Lizards liegt die obere Projektion bei 250.000 US-Dollar.

Politische Ereignisse verstärken die Rolle von Bitcoin als Makro-Hedge

Ein Schlagabtausch in den sozialen Medien zwischen Elon Musk und Donald Trump über den Steuerplan löste einen kurzfristigen Rückgang des Bitcoin-Kurses um sechs Prozent auf 100.000 US-Dollar aus. Die Kryptowährung erholte sich jedoch rasch, da Short-Positionen geschlossen wurden – ein Beispiel für die reflexartige Reaktion des Markts auf politische Entwicklungen.

Bitwise wertet die schnelle Erholung als Beleg für Bitcoins Widerstandsfähigkeit und seine wachsende Funktion als Absicherung in Phasen fiskalischen und politischen Stresses. Aus Sicht der Analysten spricht der übergeordnete makroökonomische Hintergrund weiterhin für steigende Kurse.

Michael Saylor, früherer CEO von MicroStrategy, wies Befürchtungen eines erneuten „Krypto-Winters“ zurück und argumentierte, dass der aktuelle Zyklus durch strukturelle Nachfrage und makroökonomische Bedingungen unterstützt werde.

Die zentrale Marktunterstützung liegt inzwischen bei 48.000 US-Dollar, was einen Rückgang unter dieses Niveau kurzfristig unwahrscheinlich macht. Prognosemärkte wie Polymarket rechnen noch im Juni mit einem neuen Allzeithoch – ein weiteres Indiz für den anhaltenden Optimismus im Markt.