- BlackRock betont, dass Tokenisierung die nächste Entwicklungsstufe der globalen Finanzmärkte einleitet und zentrale Infrastruktur erneuert.
- Larry Fink und Rob Goldstein sehen mehr Effizienz, Transparenz und Zugang, wenn traditionelle Assets als digitale Token auf modernen Abwicklungssystemen geführt werden.
BlackRock nutzt die aktuelle Debatte, um seine Sicht auf den Strukturwandel an den Kapitalmärkten zu schärfen. In einem Gastbeitrag für „The Economist“ zeichnen CEO Larry Fink und COO Rob Goldstein eine Linie von der Zeit der Telefonorders und Papierzertifikate über SWIFT bis hin zu Blockchains, die Vermögenswerte direkt auf digitalen Registern abbilden.
Tokenisierung bedeutet für sie nicht bunte Krypto-Spekulation, sondern die Möglichkeit, klassische Assets – von Aktien über Fonds bis hin zu Immobilien – als überprüfbare digitale Einträge zu führen. Abwicklungen könnten damit deutlich schneller und mit weniger Zwischenstationen erfolgen.
Wo heute noch manuelle Prozesse, bilaterale Abstimmungen und fragmentierte Register dominieren, würden standardisierte Token und programmierbare Abwicklungsschichten einsetzen.
Brücke zwischen Wall Street und Onchain-Welt
Fink und Goldstein betonen, dass es nicht darum gehe, das bestehende System zu sprengen. Die Zukunft sehen sie eher als Brücke, auf der sich traditionelle Institute und neue digitale Infrastrukturen in der Mitte treffen. Tokenisierte Wertpapiere könnten parallel zu bestehenden Märkten entstehen, mit klaren Regeln, identischen Risikostandards und bekannten Gegenparteien.
Für Investoren eröffnet das zusätzliche Diversifikationswege: illiquide Anlagen könnten handelbarer werden, kleinere Tickets leichter strukturiert werden. Gleichzeitig bleibt die Botschaft an Regulierer eindeutig.
Tokenisierung brauche klare Schutzmechanismen, robuste Gegenparteirisikostandards und verlässliche Aufsicht – erst dann könne der Effizienzgewinn tatsächlich im Zentrum der Finanzmärkte ankommen.






