• Die Moskauer Börse bietet Futures auf den iShares Bitcoin Trust ETF (IBIT) an, Kleinanleger bleiben jedoch vorerst außen vor.
  • Der BlackRock-ETF IBIT gewinnt weltweit an Zulauf, während Russland den Handel mit Krypto-Futures lediglich für qualifizierte Investoren öffnet.

Die Moskauer Börse (MOEX) hat den Handel mit Futures auf den iShares Bitcoin Trust ETF (IBIT) von BlackRock aufgenommen und erschließt damit ein neues Segment im russischen Derivatemarkt. Der US-börsennotierte Fonds wurde kürzlich in die Liste der 25 weltweit größten ETFs nach verwaltetem Vermögen aufgenommen.

Die IBIT-Futures werden in US-Dollar je Lot quotiert, die Abrechnung erfolgt jedoch in russischen Rubeln. Gemäß den Vorgaben der Bank von Russland sind die Kontrakte ausschließlich qualifizierten Anlegern zugänglich. MOEX bietet sie mit vierteljährlichen Laufzeiten an. Der erste Verfalltermin ist für September 2025 vorgesehen.

Sberbank und andere Institutionen erweitern ihr Krypto-Angebot

Die Sberbank, Russlands größte Bank, bringt ebenfalls Bitcoin-bezogene Produkte auf den Markt. Wie erläutert wurde, handelt es sich um Futures und strukturierte Anleihen, die sowohl den Bitcoin-Preis als auch den USD/RUB-Wechselkurs abbilden. Mit diesen Konstruktionen wollen russische Institute ihren Kunden Krypto-Exposure verschaffen, ohne dass diese die digitalen Vermögenswerte unmittelbar halten müssen.

Die Sankt Petersburger Börse pilotiert derweil cash-settled Bitcoin-Futures. In der Zwischenzeit gab die Russische Landwirtschaftsbank (RusAg) am 2. Juni 2025 bekannt, dass sie gemeinsam mit der Zentralbank prüft, ob Kryptowährungen künftig bei Rohstoffgeschäften wie Getreideexporten eingesetzt werden können.

Beschränkungen für Kleinanleger bleiben bestehen

Trotz dieser Produkte bleibt der Zugang eng: Die Zentralbank gestattet Wertpapiere mit Krypto-Exposure ausschließlich qualifizierten Investoren. Kleinanleger bleiben vorerst außen vor. MOEX will ab dem 23. Juni Eignungstests durchführen.

Viele Privatanleger haben ihre Frustration zum Ausdruck gebracht. Ein Nutzer auf Telegram sagte,

„Keine echten ETFs aus den USA, nur eine Kopie. Das beeinflusst den Kryptomarkt in keiner Weise.“

Ein anderer sagte, er würde lieber mit echten Kryptowährungen auf globalen Plattformen wie Binance handeln als mit lokalen Finanzprodukten, die lediglich an digitale Vermögenswerte gekoppelt sind.

Im Mai besaßen 36,9 Millionen Personen Brokerage-Konten auf MOEX, von denen 315.000 als qualifizierte Privatanleger anerkannt waren. Im selben Monat führten 3,6 Millionen Anleger Transaktionen an der Börse durch – ein Indikator für das breite Interesse trotz der Beschränkungen.

Der iShares Bitcoin Trust ETF von BlackRock hat seit seiner Auflegung im Januar 2024 stark an Volumen gewonnen. Laut Eric Balchunas, ETF-Analyst bei Bloomberg, ist IBIT inzwischen mit 72,4 Mrd. USD verwaltetem Vermögen in die Top 25 der weltweit größten ETFs aufgestiegen.

Balchunas bemerkte auf X, dass

„Mit 1,4 Jahren ist IBIT der neuntjüngste Fonds auf dieser Liste.“

IBIT verzeichnete zudem eine der höchsten Zuflussraten, die jemals ein ETF erreichte, und sammelte innerhalb der ersten drei Monate rund 15,5 Mrd. USD ein.