- Der Senatsausschuss für Landwirtschaft brachte Michael Seligs Nominierung zum CFTC-Vorsitz mit einem parteilichen Votum voran.
- Bei Zustimmung des Plenums würde Selig die amtierende Vorsitzende Caroline Pham ablösen; Marktteilnehmer achten auf die künftige Linie bei Krypto-Derivaten und Marktstruktur.
Michael Selig, designierter Vorsitzender der Commodity Futures Trading Commission (CFTC), hat die erste Hürde im Bestätigungsprozess genommen. Der Agrarausschuss des US-Senats votierte nach der Anhörung am Mittwoch zugunsten der Nominierung; die Entscheidung fiel den Angaben nach entlang der Parteilinien ohne Unterstützung der Demokraten.
Mit dem Ausschussvotum liegt die Personalie nun zur Abstimmung beim gesamten Senat. Selig ist Präsident Donald Trumps Wahl, um die Interimsführung durch Caroline Pham zu beenden.
Die CFTC beaufsichtigt Terminmärkte für Rohstoffe, Zinsen, Währungen und zunehmend digitale Vermögenswerte in Form von Futures, Optionen und Swaps. Entsprechend wird die Bestätigung als Weichenstellung für Regulierungsprioritäten gewertet.
In den vergangenen Jahren standen etwa Pflichten für Swap-Dealer, Transparenz bei Handelsplätzen, Clearing-Robustheit und die Abgrenzung zu Wertpapieraufsichten im Vordergrund. Für Krypto-Märkte betraf das u. a. die Aufsicht über Bitcoin– und Ether-Futures, die Marktüberwachung bei Derivaten und die Behandlung neuer Produktformen.
Mögliche Schwerpunkte unter einer CFTC-Führung Selig
Mit Blick auf die anstehenden Dossiers richten sich Erwartungen in drei Richtungen. Erstens Marktintegrität und Infrastrukturresilienz. Themen wie Margin-Anforderungen, Stresstests in Clearinghäusern, Datenqualität und Durchsetzung bei Marktmanipulationen bleiben Kernaufgaben.
Der Rat der Kommissare wird zu entscheiden haben, wie hart Schwellen für Handelsunterbrechungen, Intraday-Risikomodelle und Meldewege gezogen werden, um Schocks im Derivatekomplex abzufedern.
Zweitens Grenzziehung im Digital-Asset-Segment. Während der Kongress an einer übergreifenden Marktstruktur arbeitet, dürfte die CFTC ihre Zuständigkeit für Waren-Derivate verteidigen und zugleich die Abgrenzung zu wertpapiernahen Token schärfen.
Für Börsen und Intermediäre sind klare Leitplanken entscheidend: Zulassungsverfahren, Regeln für Eigenhandel und Interessenkonflikte, Best-Execution-Standards sowie Prüfprozesse für neue Kontrakte. Für Anleger zählt die Verlässlichkeit der Aufsicht, insbesondere bei Produkten mit hohem Retail-Anteil.
Drittens internationale Koordination. Dollar-Zinsen, Energie- und Agrarmärkte sind global verflochten, ebenso zentrale Clearinggegenparteien.
Eine CFTC-Führung Selig müsste mit europäischen und britischen Behörden die Anerkennung äquivalenter Regeln, Datenzugänge und Aufsichts-MoUs pflegen, um Fragmentierung zu vermeiden.
Gerade im Bereich grenzüberschreitender Positionen, Margin-Herabsetzungen in Stressphasen und Datenharmonisierung sind enge Absprachen maßgeblich.
Für die Märkte ist nicht nur der inhaltliche Kurs relevant, sondern auch die Governance: die Besetzung der Kommission, der Ton gegenüber Durchsetzungsfällen und die Geschwindigkeit, mit der Interpretationsschreiben, No-Action-Letters oder Leitlinien veröffentlicht werden.
Handelshäuser, Hedgefonds, Rohstoffproduzenten und Krypto-Intermediäre werden die ersten Reden und Abstimmungen in der Kommission aufmerksam lesen, um Prioritäten abzuleiten.
Der nächste formale Schritt ist die Abstimmung im Plenum des Senats. Eine Zustimmung würde den Übergang von der Interimsführung zu einer regulären Amtszeit markieren. Bis dahin bleiben bestehende Regelwerke in Kraft; laufende Prüf- und Konsultationsverfahren gehen weiter.
Für Marktteilnehmer ändert sich kurzfristig wenig, mittel- bis langfristig könnten jedoch Akzente bei Derivate-Innovation, Daten-Transparenz und Digital-Asset-Abgrenzung spürbar werden, sobald der Vorsitz feststeht.






