• Der US-„AI Czar“ David Sacks sagt unter Berufung auf Berichte, China habe Nvidias H200-Chip abgelehnt und setze lieber auf inländische KI-Hardware.
  • Peking wertet die US-Exportfreigabe demnach als Versuch, China in eine zweite Leistungsliga zu drängen, und beschleunigt parallel die eigene Halbleiterentwicklung.

Die US-Regierung hatte Nvidia nach längerem Ringen erlaubt, den H200-Chip unter Auflagen nach China zu exportieren. Der H200 liegt leistungsmäßig deutlich über älteren Exportvarianten wie dem H20, bleibt aber hinter den neuesten, nicht exportfähigen Blackwell-Generationen zurück.

Laut einem Bericht von Bloomberg hat David Sacks, der im Weißen Haus die KI-Strategie koordiniert, diese Logik erkannt und reagiert mit einer klaren Ablehnung.

China sehe die H200-Freigabe als Teil einer US-Strategie, den Zugang zu Spitzentechnologie zu begrenzen und zugleich Exporterlöse zu sichern. Statt sich auf das Angebot einzulassen, priorisiere man nun stärker eigene Beschleuniger und national entwickelte KI-Chips.

„Decoupling durch die Hintertür“ – beide Seiten beschleunigen

Die Entscheidung, H200-Chips abzulehnen, passt in ein Muster schrittweiser technologischer Entkopplung. Auf US-Seite sollen Exportregeln sicherstellen, dass Amerikas Vorsprung im Bereich „total compute“ und militärisch relevanter KI-Hardware erhalten bleibt. Auf chinesischer Seite wächst der Anreiz, lokale Lieferketten aufzubauen, vom Design bis zur Fertigung.

Kurzfristig verliert Nvidia damit potenziell ein lukratives China-Segment in der H200-Linie. Mittel- bis langfristig verfestigt sich das Bild zweier KI-Ökosysteme: eines, das auf US-Chips und westliche Cloud-Infrastruktur setzt, und eines, das versucht, mit eigenen Halbleitern und Software-Stacks gegenzuhalten – ohne sich auf „zweitklassige“ Exportversionen verlassen zu müssen.