- Bitcoin steigt am 20.05.2025 auf 106 000 USD, nachdem der US-Senat das Stablecoin-Gesetz GENIUS Act entscheidend voranbringt.
- US-Spot-ETFs kauften im Mai 26 700 BTC und entzogen dem Markt fast das Vierfache der neuen Produktion, was den Preis zusätzlich stützt.
Bitcoin handelt am frühen Dienstagmittag (MESZ) bei 105.134 US-Dollar und verzeichnet damit ein Tagesplus von rund drei Prozent.
Die Rallye folgt unmittelbar auf das Votum des US-Senats, das Stablecoin-Regulierungspaket GENIUS Act mit 66 zu 32 Stimmen in die Schlussabstimmung zu überführen. Zugleich übersteigen Spot-ETF-Zuflüsse im Mai das frische Mining-Angebot um fast den Faktor vier, was einen akuten Nachfrageüberhang erzeugt.
Regulatorische Impulse und ETF-Nachfrage
Der GENIUS Act sieht vor, dass Stablecoin-Emittenten künftig volle Reservehaltung und Geldwäsche-Compliance nach Bankstandard erfüllen müssen. Für Bitcoin ist das Gesetz zwar nicht unmittelbar anwendbar, doch das Signal juristischer Klarheit stützt die Marktstimmung: Kurz nach der Abstimmung stieg BTC intraday bis knapp 107.000 US-Dollar.
Parallel ziehen US-Spot-ETFs weiterhin beträchtliches Kapital an. Laut Daten von Glassnode akkumulierten die Produkte seit Monatsbeginn 26.700 BTC, während Miner lediglich 7.200 BTC ausschütteten. Der resultierende Netto-Abzug verstärkt die Verknappung des freien Angebots. Die CME meldet Zuflüsse von 2,8 Mrd. US-Dollar im Mai; das kumulierte ETF-Vermögen stieg damit auf 122 Mrd. US-Dollar.
Jenseits der USA verhandelt Singapurs Basel Medical Group über eine Bitcoin-Akquisition im Umfang von bis zu 1 Mrd. US-Dollar—ein Hinweis auf die breiter werdende Unternehmensnachfrage abseits des Technologiesektors.
Makroökonomische Faktoren und institutionelles Interesse
Moody’s Absenkung des US-Ratings von AAA auf Aa1 hat eine Suche nach Alternativen zu Staatsanleihen ausgelöst. Bitcoin profitierte, da Investoren die Kryptowährung vermehrt als digitalen Gegenpart zu Gold betrachten; die Marktdominanz stieg laut ET Markets binnen 24 Stunden um mehr als vier Prozentpunkte.
Hinzu kommt der Vorstoß traditioneller Banken. JPMorgan will Kunden schrittweise Zugang zu Bitcoin bieten – ein weiteres Indiz für wachsende institutionelle Akzeptanz. Standard Chartered sieht in einer aktuellen Analyse strategische Umschichtungen weg von US-Aktiva als möglichen Treiber für einen Anstieg in Richtung 120.000 US-Dollar bis zum Sommer.
Technisch gilt die Zone um 107.500 US-Dollar als kurzfristiges Widerstandsniveau. Ein Ausbruch würde ein neues Allzeithoch oberhalb von 109.114 US-Dollar ins Visier rücken, während auf der Unterseite 102.750 US-Dollar als erste Unterstützung dient.
Die Funding-Sätze an führenden Terminbörsen bleiben mit durchschnittlich 0,015 % moderat. Das Open Interest an der CME legte binnen 24 Stunden um 5,7 % auf 8,2 Mrd. US-Dollar zu.
Mit Blick auf das Angebot bleibt das Verhältnis von neu geschürften Bitcoin zu ETF-Käufen das dominante Narrativ. Nach dem Halving vom April 2024 liefern Miner jährlich nur noch gut 160.000 BTC. Bei anhaltenden Zuflüssen entspricht dies weniger als sieben Handelsmonaten ETF-Nachfrage.
Trader beobachten in dieser Woche das FOMC-Protokoll, US-Arbeitsmarktdaten und die finale GENIUS-Abstimmung. Eine positive Kombination könnte das Orderbuch weiter verknappen, während Gewinnmitnahmen an technischen Schwellen wahrscheinlich bleiben.
Die Aufwärtsbewegung strahlt auf den Gesamtmarkt aus: Ether notiert bei 2.564 US-Dollar, Chainlink, Solana und Avalanche legen zwischen sechs und neun Prozent zu – ein typischer Begleiteffekt, wenn Bitcoin auf ein neues Hoch zuläuft.