• Ex-SEC-Vorsitzender Gary Gensler bezeichnet den Großteil der Kryptowährungen als „hoch spekulativ“ und stellt deren Fundamentaldaten infrage.
  • Bitcoin ordnet er im Vergleich näher an klassischen Rohstoffen ein, betont aber, dass auch hier keine üblichen Dividenden oder Ertragsströme existieren.

Gary Gensler, bis vor Kurzem noch Vorsitzender der US-Börsenaufsicht SEC, nutzt ein neues Interview, um seine bekannte Skepsis gegenüber weiten Teilen des Kryptomarkts zu bekräftigen. Die meisten Token seien „highly speculative“, sagt erund erinnert daran, dass seine Warnungen vor exzessivem Risiko nun im aktuellen Marktumfeld sichtbarer würden.

Die weltweite Faszination für Krypto ersetze keine Fundamentalanalyse.

„Bei all den Tausenden anderer Token, nicht den Stablecoins, die durch US-Dollar gedeckt sind, sondern bei all den Tausenden anderen Token, muss man sich fragen: Was sind die Grundlagen? Was liegt dem zugrunde … Die investierende Öffentlichkeit muss sich nur dieser Risiken bewusst sein“, mahnte Gensler.

Gemeint sind vor allem Projekte ohne klaren Cashflow, Geschäftsmodell oder rechtlich abgesicherte Ansprüche.

Bitcoin als Sonderfall, aber ohne „übliche“ Rendite

Eine Ausnahme macht Gensler, wie schon früher, bei Bitcoin. Die älteste Kryptowährung sei „comparatively closer to a commodity“ – also eher mit Rohstoffen als mit Wertpapieren vergleichbar. Gleichzeitig weist er darauf hin, dass selbst bei Bitcoin keine „dividend“ oder „usual returns“ gezahlt würden, wie es Anleger von Aktien oder Anleihen kennen.

Für Investoren bleibt seine Botschaft zweigeteilt: Bitcoin nimmt im regulatorischen Denken eine Sonderrolle ein, doch der Rest des Marktes müsse strenger hinterfragt werden – insbesondere dort, wo Marketingversprechen die einzige erkennbare Grundlage einer Token-Bewertung sind.